von steffi » Mo 7. Mär 2011, 10:12
Ich habe nun das erste Buch meines Projektes beendet: Sally Morgan erzählt in Wanamurraganya die Geschichte ihres Großvaters, der als Halbaboriginie zwischen den Aboriginies und den Weißen steht. Die Politik der Weißen ist es, die Halbaboriginies wie die Weißen aufwachsen zu lassen, aber ihnen nicht die gleichen Rechte zu geben. Die Bevormundung durch das Aboriginieministerium ist außerordentlich, so gibt es Lager für die Halbaboriginies und alles muss genehmigt werden. Da auch in den Siedlungen die Gewalt alleine beim Sheriff liegt, kann man sich vorstellen, dass diese leider allzuoft, vorallem auch in Bezug auf die Mädchen und Frauen, ausgenutzt wird.
So muss sich Jack (sein eigentlicher Name ist Wanamurraganya) entscheiden und wählt für sich nicht den Weg für seine Rechte zu kämpfen sondern sich möglichst anzupassen, um ein bißchen mehr Vergünstigungen, z.B. mehr Lohn oder das Recht, Land zu besitzten, für sich und seine Familie zu bekommen. Der Preis ist, dass er sich von den Aboriginies lossagen muss und diese nicht mehr treffen darf. Da die Familienstruktur eine völlig andere ist, bedeutet das einen sehr großen Einschnitt und wirklich besser wird seine Situation auch nicht, denn auf der einen Seite soll man wie ein Weißer leben, auf der anderen Seite funktioniert das aber durch Wohnungsnot und tatsächlicher Diskriminierung nicht. Trotzdem bewundernswert, wie Jack es schafft, so duldsam zu sein und trotzdem sich und seine Kultur nicht zu verlieren.
Es war ein sehr interessanter Einblick und hat mir ein Stückchen von Australien gezeigt, das ich so noch nicht kannte.
Gruss von Steffi
Wolfgang Reinhard - Die Unterwerfung der Welt ( Langzeitprojekt)