Hallo Maria,
nicht wahr?! Liebeskind fällt des Öfteren hier im Forum, aber auch durch gute Kritiken anderswo auf. Z. B. auch in der KrimiZeit-Bestenliste tauchen immer wieder mal Krimis aus diesem Verlag auf. Seither habe ich auch ein besonderes Auge auf den Verlag.
Sehr interessant, was Du über Deinen geänderten Krimi-Geschmack schreibst. Und mir geht es ein bisschen ähnlich. Es gibt Krimi-Autoren, auf die schaue ich weiterhin. Aber ansonsten bin ich der Krimis und Thriller (leider muss ich sagen - sie haben mir immer viel Spaß gemacht!) doch ein Stückweit überdrüssig. Ich denke nicht so verstärkt wie Du, aber in einem gewissen Maße schon. Mir scheinen sie oft alle ähnlich, austauschbar. Die Figuren und der Erzählstil oftmals platte. Und die Krimihandlung aus Versatzstücken zusammengezimmert. Kürzlich ging es mir bei Nicci French so. Eine der Thriller-Autorinnen, die ich eigentlich immer noch gerne lese. Aber auch da gibt es leider immer mehr Ausreißer. Wenig Spannung, platte konstruierte Geschichte. Figuren, die einem nicht nahe gehen.
Ich schaue mich trotzdem noch gern nach neuen Krimi- und Thriller-Autoren um. Aber bei vielen Inhaltsangaben schrecke ich direkt schon zurück mit dem Gedanken: "Nicht schon wieder so eine Geschichte."
Außerdem bin auch ich empfindlicher geworden. Es darf für mich nicht zu brutal zugehen. Das vertrage ich einfach nicht mehr - und besonders in Büchern nicht.
Krimi-Klassiker oder mal einen Cozy lasse ich mir auch gern gefallen. Aber auch ein Cozy hat für mich mehr zu bieten als ein reiner Krimi. Oft wird entweder viel Witz mit eingebunden oder aber besonders liebevoll gestaltete Figuren. Das hebt für mich einen Krimi zuweilen auch.
Zum Glück bin ich noch nicht ganz von dem Genre abgekommen, denn sonst hätte ich auch einige wirklich ganz tolle Krimi/Thriller-Autoren verpasst. Kürzlich Pete Dexter. Was wäre das für ein Verlust gewesen! Oder auch Michael Collins, auf den Doris mich gebracht hat.
JMaria hat geschrieben:und da gabs noch einen österreichischen Autoren, den du mir mal empfohlen hast.
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ich lass mich also gerne und jederzeit beraten
Ich überlege welchen Du meinst. Vielleicht fällt er Dir ja noch ein? Oder meinst Du Hans Werner Kettenbach, von dessen Krimi "Glatteis" ich so begeistert war. Der ist ja auch eher eine Charakterstudie.
JMaria hat geschrieben:ich lass mich also gerne und jederzeit beraten
Das höre ich gern, und nehme meine Aufgabe nun noch ernster!
Und ich weiß, was Du meinst. Für mich ist auch sehr erfreulich, wenn ein Krimi mehr zu bieten hat, als die reine Krimi-Handlung. Gern darf sogar der Krimi ins Hintertreffen geraten.
Da fällt mir auch Gerard Donovans "Winter in Maine" ein. Ein sehr eindringliches Buch. Und für mich fälschlicher Weise als Krimi bezeichnet. Eine Charakterstudie, aber kein Krimi.
Noch zwei Empfehlungen, die ich immer wieder gerne ausspreche, sind Patricia Highsmiths "Ediths Tagebuch" (der Roman beschäftigt sich sehr mit Ediths Innenleben und ist eigentlich GAR KEIN Krimi) und Georges Simenons "Der ältere Bruder".