Hallo zusammen,
am Wochenende habe ich die Verfilmung von
Agatha Christies „Mord im Spiegel“ geschaut, da meine Eindrücke von der ungekürzten Lesung ja noch ganz frisch waren. Hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Umsetzung war recht originalgetreu (nicht ganz, aber in den wesentlichen Punkten), und die Besetzung einfach toll! Von Angela Lansbury als Miss Marple, über Elizabeth Taylor als Film Diva Marina Rudd und Rock Hudson als deren Mann. Auch Tony Curtis und weitere Nebenrollen sind sehr gut besetzt. Ein schöner alter Film, der die Seele von Agatha Christies Miss Marple gut widerspiegelt. Aber auch zuvor das Hörbuch hat mir sehr gut gefallen. Ein typischer Miss Marple-Krimi. Dass Miss Marple so ungewohnt vertraut (per Du) mit Inspektor Craddock ist, zeigt an, dass dies einer der späteren Miss Marple-Krimis ist. Auch die technischen Neuerungen (Staubsauger etc.), mit denen die Haushälterinnen
heutzutage hantieren sind Indizien dafür.
Als nächstes habe ich zwei Hörbücher von
Evelyn Sanders gehört, das passte so schön beim Plätzchen backen. Zuerst hörte ich
„Advent fängt im September an“. Davon war ich etwas enttäuscht. Allzu viel hatte das nicht mit der Vorweihnachtszeit zu tun. Viel mehr stand die Familie Sanders im Mittelpunkt, stellvertretend für viele andere Familien und ihre Tücken. Nett zu hören, aber nicht so recht weihnachtlich. Mit
„Alle Jahre wieder… der gleiche Stress“ war ich dann zufriedener. Denn hier bekommt der Hörer Einblick ins Weihnachtsfest der Sanders. Auch hier werden sich viele Familien drin wiederfinden. Und genau deswegen wollte ich es hören. Hiermit hat sie meine Erwartungen also erfüllt, und mir das Plätzchen backen unterhaltsamer gestaltet.
Nun habe ich mir
„Laienspiel“ von Volker Klüpfel und Michael Kobr ausgesucht. Mir war nach einem beschaulichen Krimi. Denn dürfte ich mit Klufti haben.
Ich habe gerade heute morgen erst angefangen, und bin schon wieder mittendrin, in Kluftis Alltag. Er ermittelt in einem Mordfall, und fällt mal wieder unangenehm auf.
@NatiFine: Dass Dir „Erebos“ auch so gut gefallen hat, wie einigen von uns, freut mich sehr. Mich hatte die Story damals ebenso gefesselt. Ich fand es ungemein spannend, auf eine erfreulich unblutige Art. Auch „Saeculum“ von Ursula Poznanski dürfte Dir liegen. Auch hier geht es wieder um Jugendliche, die einem Spiel verfallen. Diesmal kein Video-Game, sondern ein Rollenspiel.
Auch „Grabesgrün“ kennst Du also jetzt. „Totengleich“ könnte Dir auch gefallen. Aber von Tana French mochte ich eigentlich alle gern. Jedes auf seine Weise. Sie unterscheiden sich alle, und doch findet man in allen die Dinge, die Tana French besonders gut beherrscht: Dichte Atmosphäre und Freundschaft spielt eine wichtige Rolle bei den Figuren. Mit „Totengleich“ lehnt sie sich ein bisschen an Donna Tartts „Die geheime Geschichte“ an – ebenfalls sehr gut und atmosphärisch!
Um "Der Friedhof von Prag" von Umberto Eco beneide ich Dich – das möchte ich auch gern mal hören. Lesen käme da für mich eher nicht in Frage, aber als Hörbuch, doch, das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Diese rätselhafte Geschichte interessiert mich. Berichte mal bitte weiter.
@Peter: Die Hörbücher, über die Du berichtet hast, sagen mir nichts, da Science Fiction ja eher nicht so mein Resort ist. Umso interessante hier von Dir darüber berichtet zu bekommen, denn auf dem Weg erhalte ich wenigstens einen kleinen Einblick.
@Maria: Bei „Cosmopolis“ hat sich das durchhalten also gelohnt. Schön zu wissen!
Es geht um Zeit und Geld. Es fallen Sätze wie:
"Geld ist Zeit. Früher war das mal andersherum"
oder ein Satz der ungefähr so lautet (aus dem Gedächtnis)
die natürliche Steigerung von Business ist Mord oder ähnlich !
der letzte Satz lautet:
Im Glas seiner Uhr ist er tot, aber im realen Raum lebt er immer noch und wartet darauf, dass der Schuss fällt
radikal aber auch tragisch und komisch zugleich.
Das spricht mich auch sehr an! Danke für Deine Mühe, diese Zitate hier einzustellen. Für mich ein Anlass noch mal in Erwägung zu ziehen, was ich damals beim hören (ich hatte es ja abgebrochen) dachte: Vielleicht kann man sich besser auf diesen Gedanken-Fluss der Hauptfigur konzentrieren, wenn man liest, anstatt hört. Deine Zitate vermitteln mir das Gefühl, dass ich mich beim lesen besser darauf konzentrieren könnte, und solcherlei Sätze nicht im ewigen Fluss der Worte untergehen. Beim Hörbuch entglitt mir allzu oft der Faden.