von JMaria » Di 22. Jul 2014, 09:59
Hallo Steffi,
Thomas Pynchon würde mich auch interessieren, weiß aber auch nicht mit welchem seiner Bücher man am besten beginnt.
Gleiches gilt für Don Delillo, obwohl ich von ihm "Cosmopolis" kenne, jedoch nicht weiß, ob das ein typischer Roman von ihm ist. Der Roman ist postmodern und obwohl er fasziniert, bekam ich nur einen schweren Zugang dazu, insgesamt verströmt "Cosmopolis" eine Kälte, was beim Thema Cyberwelt nicht verwundert.
Ein Spekulant ist in seiner Stretchlimousine unterwegs zum Frisör, mitten durch Manhatten, das gerade ein Verkehrschaos zu bewältigen hat, da der Präsident in der Stadt weilt, ein Prominentenbegräbnis stattfindet und noch so einiges auf den Straßen und in der Stadt los ist. Während der Fahrt gibt sich der Protagonist seinen Phantasien über Sex, Termingeschäften, Körperlichen Beschwerden (ich glaube es war die Prostata) hin.
Eine schonungslose Erzählweise. Eher unbequem zu lesen, aber nicht uninteressant.
Es gibt Sätze darin, die die heutige Zeit so treffend wiederspiegelt, ich habe sie mir rausgeschrieben:
"Geld ist Zeit. Früher war das mal andersherum"
oder ein Satz der ungefähr so lautet (aus dem Gedächtnis)
.."die natürliche Steigerung von Business ist Mord"
"Im Glas seiner Uhr ist er tot, aber im realen Raum lebt er immer noch und wartet darauf, dass der Schuss fällt"
Mich würde ja auch mal Manhattan Transfer von John Dos Passos . Kennst du das bereits?
Schöne Grüße, Maria
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