Hallo Ihr Lieben,
weihnachtlicher ist mir zwar immer noch nicht zumute, aber ich werde das Fest dies Jahr einfach auf mich zukommen lassen. Und zwar habe ich noch alle Hände voll zu tun, bis es soweit ist, aber ich glaube am Freitag beginne ich mich darauf zu freuen. Denn dann beginnt mein Urlaub und somit habe ich dann auch nicht mehr die Arbeit im Nacken sitzen, sondern kann mich auf alle Vorbereitungen mit Ruhe und Liebe widmen. So werde ich am Samstag den Baum schmücken, den mein Mann kürzlich wortlos an mir vorbeigetragen und auf den Balkon gebracht hat, wo er auf seinen Einsatz wartet, sobald wir ihn reinholen. Ich finde das so wunderbar, dass mein Schatz jedes Jahr für mich einen wunderschönen Weihnachtsbaum holt. Er hat mit Weihnachten nichts am Hut, da er ja Moslem ist. Und trotzdem macht er mir das Fest jedes Jahr so schön und macht bei allem von ganzem Herzen mit. Mir bedeutet das sehr viel!
Bonny Du hast recht, er ist (nicht in allen Dingen – er hat durchaus auch Fehler
) ein Musterexemplar! Er verwöhnt mich noch viel mehr, als ich hier im Forum überhaupt erwähne. Und zeigt mir mit so vielen Dingen, Gesten, Kleinigkeiten alltäglich seine Liebe. Und weißt Du was ganz bezaubernd – immer wieder – für mich ist? Ich habe mich am 23.12., 2 Stunden vor Heiligabend in ihn verliebt. Es ist eingeschlagen wie ein Blitz – hat mich sonst so durchstrukturierten Menschen umgehauen, ich hatte das nicht kommen sehen. Weihnachten ist allein deshalb schon für mich ein Fest der Liebe. Aber in erster Linie wegen wundervoller Erinnerungen an frühere Weihnachten mit meinen Eltern.
Ich möchte mich an der Stelle hier den anderen anschließen, die Dir, liebe Didonia, den Vorschlag gemacht haben, Dir neue Weihnachtsrituale zu erschaffen, um Dir diese Zeit mit schönen Dingen ganz angenehm zu machen. Mir geht es da wie Maria. Weihnachten hat sich verändert, seit meine Eltern (und ziemlich zur gleichen Zeit meine Großeltern) gestorben sind. Aber wir haben uns neue Rituale geschaffen. Sie haben sich inzwischen etabliert und wir freuen uns drauf. Sei es die Plätzchenback-Origie, damit ich meinen Mann glücklich und zufrieden kriege, oder der Weihnachtsbaum, den mein türkischer Mann mir holt, oder der elterliche Adventskranz, den er mir jedes Jahr schmückt, oder das tolle Krönchen-Gesteck für auf der Arbeit, auf das ich mich inzwischen immer vorfreuen kann. Oder die Rotkohl-Zeit. Tee, Filme, Serien, Bücher. Ich habe das Glück, dass sich auch meine Familie neu formatiert hat. Meine Eltern und Großeltern fehlen an dem Fest. Und meine Gedanken gehen oft zu ihnen und der verlorenen Zeit. Aber sie kommen auch schnell wieder im Hier und Jetzt an, und bei den Menschen, die noch da sind! Und denen wichtig ist, mit uns gemeinsam Weihnachten zu feiern! So ist mein Bruder immer an Heiligabend bei uns. Mir ist das eine riesengroße Freude. Und ihm andersherum auch – und es ist so wunderschön zu spüren, dass das so ist! Auch der 1. Feiertag bei meiner Tante wird weiter zelebriert. Und wir haben uns schon so oft gegenseitig versichert, wie besonders dieses Treffen für uns jedes Jahr ist. Auch hier ist eine große Lücke durch den Tod unserer geliebten Menschen entstanden. Aber haben versucht diese Leere mit Neuem zu füllen. Nichts kann das Gewesene ersetzen (soll es auch gar nicht). Aber es ermöglicht ein Weihnachten im Hier und Jetzt. Mir ist das sehr wichtig. Ich hoffe Dir gelingt es auch, wenn auch für Euch ganz im Kleinen, ein neues Weihnachten zu finden in den nächsten Jahren. Oder die Zeit immerhin erträglicher zu machen, in der die Gedanken allzu oft auf die Reise gehen.
Bonny, hast Du inzwischen eine Idee, was Du Deinem Mann schenken kannst? Ich finde es süß, dass es bei Euch andersherum als üblich ist. Also dass eher Deinem Mann was einfällt als Dir.
Mich erinnert das auch ein wenig an meine Eltern. Mein Vater war so ein Feingeist. So ein sensibler und rücksichtsvoller Mensch, der sich um alle gekümmert hat. Meine Ma war da eher die robuste!
Ich glaube ich habe mir einen Mann wie meinen Vater ausgesucht. Sie ähneln sich in diesen Dingen sehr. Sind auch beide dasselbe Sternzeichen – ob das Zufall ist?
Und Steffi, hast Du für Deine Tochter jetzt die ideale Studioleuchte gefunden? Und wie hat der Schneemann auf dem Weihnachtsmarkt geschmeckt?
Ganz besonders möchte ich mich aber bei Trixie für das tolle Foto bedanken! An Eure „süße Weihnacht“ vom letzten Jahr kann ich mich noch gut erinnern. Das Motto diesen Jahres gefällt mir aber noch besser. Wunderschön gestaltet, Eure frostige Weihnacht. Bezaubernd!
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich beim Plätzchen backen vor anderthalb Wochen ein weihnachtliches Hörbuch gehört habe, das mir sehr gefallen hat: Walter Sittler liest Kurz vor Weihnachten. Ein sehr schönes Hörbuch. Episoden aus der Vorweihnachtszeit eines Pärchens, das sich entfremdet hat, und zart wieder annähert. Aus dem Leben gegriffen. Und so warm erzählt. Und begleitet von Weihnachtsmusik, die schön klassisch gehalten, aber doch nicht sentimental gemacht ist. Eine wunderbar friedliche und besinnliche Stimmung kam dadurch in mir auf. Ich werde dieses Hörbuch im nächsten Jahr wieder hören. Ich habe es von Arno zu Nikolaus geschenkt bekommen. Ein tolles Geschenk!