von Petra » Mi 25. Mär 2015, 10:58
Hallo zusammen,
Maria, wir scheinen es dieses Jahr beide sehr mit der us-amerikanischen Literatur zu haben.
Meinen Auftakt dieses Jahr bildete „Stoner“ von John Williams, der auch gleich ein erstes Top-Buch des Jahres wurde! John Williams hat eine wunderbare, mir unvergessliche Figur geschaffen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein Leben führt, das geradlinig verläuft, und den Leser oft wünschen lässt, dass Stoner über seine eigene Grenze hinaus gehen könnte. Doch das gelingt ihm nicht. Sehr authentisch, sehr berührend.
Dann gab es für mich direkt noch ein Highlight aus der us-amerikanischen Literatur. “Die Geschichte der Liebe“ von Nicole Krauss. Ich bin gespannt, was diese noch junge Autorin im Laufe der nächsten Jahre noch schreiben wird. In „Die Geschichte der Liebe“ erzählt sie von dem alten Polen Leo Gursky, der aus Polen zur Zeiten der Judenverfolgung nach Amerika fliehen konnte, und seine alten Tage in seiner Wohnung in New York verbringt. Seine Liebe zu Alma hat ihn nie losgelassen, und gemeinsam haben sie einen Sohn, dem er nie Vater sein durfte. Leo glaubt seinen Roman – „Die Geschichte der Liebe“ – verloren. Er vertraute das Manuskript einst einem Freund an, als er aus Polen fliehen musste. Doch auch das Manuskript ist seinen eigenen Weg gegangen, und hat wiederum im Dienste der Liebe zur Veröffentlichung gefunden. Der Hauptfigur in diesem Buch – Alma – hat wiederum ein junges Mädchen seinen Namen zu verdanken. Sie macht sich schließlich auf die Suche nach den Ursprüngen des Romans. Eine bezaubernde Geschichte, die sehr zu Herzen geht. Die Figuren ebenfalls. Somit ein weiteres Top-Buch des Jahres für mich.
Und nun begleite ich erstmalig Frank Bascombe, den Sportreporter durch sein Leben und seine Gedanken. Er führt ein Durchschnittsleben in New Jersey, und steht sich mit seinen Ängsten selbst im Weg. Ich bin noch ganz am Anfang, Fords Schreibstil gefällt mir jedoch schon sehr. Und ich habe schon lange vor, die Trilogie von Richard Ford (bald erscheint noch ein viertes Buch, in dem in vier miteinander verwobenen Novellen abermals von Frank Bascombe erzählt wird) um Frank Bascombe zu beginnen. Richard Ford kehrt in regelmäßigen Abständen zu ihm – und diesem amerikanischen Leben – zurück. Ähnlich wie John Updike es in seinen Rabbit-Romanen macht, von denen ich schon zwei gelesen habe.
Ich mag sie, die amerikanische Literatur!