Trixie hat geschrieben:JMaria hat geschrieben:Gänsehautfeeling bei dem Refrain...
All in the valley of Death
Rode the six hundred.
Ja, das hat er beherrscht. Und damit traf er ja auch den Ton der Zeit - den Ton einer sehr langen Zeitperiode.
Ja, was mich wieder an Kiplings Soldaten Balladen erinnert, die auch den Ton der Zeit, besonders der Armee trafen.
Trixie hat geschrieben:
Ein Erlebnis, das sicher zwiespältig ist: Einerseits ist es sicher ein Traum, mal in dieser wunderbaren Landschaft mit seinen vielen historischen Sehenswürdikeiten auf einem Hausboot zu leben (den Wunsch habe ich auch, seitdem ich das erste Mal Vollmond über Kashmir gelesen hatte). Andererseits vermutlich unglaublich deprimierend mitzubekommen, wie die ständigen politischen und militärischen Auseinandersetzungen diese Region zerrütten! Wenn man Kaschmir noch zu einer einigermaßen friedlicheren Zeit kennengelernt hat, muß es einem enorm zusetzen.
Gewisse Gefahren bestehen natürlich (politische, aber ich denke auch an Erdbeben und Erdrutsche im Himalaya Gebiet). Eine Bekannte von mir hat sich ihren Traum von einer Reise durch Ladakh erfüllt. Es ist ein Sehnsuchtsort von ihr seit Jahrzehnten. Sie kam mit überwältigenden Eindrücken zurück. Auch wenn Militär immer irgendwie präsent war oder das Handy in diesem Gebiet nicht geht bzw. nur in den größeren Städten z.b. Im Hotel. Aber im Landesinneren durch die engen Gebirgspässen, das war auch ein großes Abenteuer. Ich beneide sie direkt um dieses Erlebnis.
Trixie hat geschrieben:Bei Schatten über dem Mond komme ich jetzt zu Kapitel 12. Im Kapitel davor wird u.a. die Reise von Malta bis Suez beschrieben. Zwischen Alexandria und Kairo nutzen die Passagiere die Eisenbahn. Ich war neugierig und habe nachgeforscht: Diese Strecke war die erste Eisenbahnverbindung in Afrika und dem Nahen Osten, und gerade erst 1856 vollständig fertiggestellt worden. Winter und Alex müssen praktisch unter den ersten Fahrgästen gewesen sein. Im gleichen Jahr erhielt Ferdinand de Lesseps übrigens auch endlich die Konzession zum Bau des Suezkanals, aber der konnte erst 1869 fertiggestellt und eröffnet werden (wir haben uns darüber schon mal im Zusammenhang mit Es geschah auf Zypern unterhalten).
Wie schön, dass du den Suezkanal erwähnst.
So bequem hatten es die Reisegesellschaft nicht. Von Alexandria nach Kairo gings mit dem Zug, wie du es bereits erwähnt hast. Von Kairo nach Suez mit dem Wüstenomnibus gezogen von Mulis und Pferden, nicht sehr bequem, von dort mit dem Schiff, der Glanmoran Castle, durch das Rote Meer in den Indischen Ozean. Sehr schön, wie M.M. Kaye die unterschiedlichen Farben des Meeres beschreibt. Sicher aus ihrer eigenen Erfahrung und Beobachtsgabe entnommen, denn sie unternahm diese Reise ja auch.
Das Kapitel 11 ist im deutschen doch um einige interessante Szenen gekürzt. Es fehlt darin, dass Mrs Abuthnot Winter informiert wie Alex zu dem blauen Auge kam, er kollidierte mit einer offenen Tür
Außerdem fehlt die Szene vollens, als die Gesellschaft noch auf der Sirius ist, im Hafen von Alexandria und Winter wegen ihrer Schlaflosigkeit nachts auf Deck geht, und die halbnackten verschwitzten Arbeiter sieht, was noch nicht schlimm wäre, wenn nicht noch ein paar betrunkenen Offiziere an Deck sie sichteten. Alex war zum Glück zur Stelle.
Auch der Sturm drei Tage hinter Aden ist unerwähnt, der immerhin 24 Stunden dauerte, das Schiffswrack, das Winter mit Kishan Prasad beobachtet usw... Da stimmt ja überhaupt nichts mehr in der deutschen Übersetzung. Selbst das nächste Kapitel 12 fängt ganz anders an.
Ich bin dankbar, daß Kaye sich viel Raum nimmt, diese Reise im Roman zu beschreiben. Da wird einem erst richtig bewußt, wie zeitaufwändig es noch vor 150 Jahren war, unterwegs zu sein, obwohl man bereits auf so "moderne" Beförderungsmittel zurückgreifen konnte wie Dampfschiffe und Eisenbahnen. Aber wenn man die nötigen Mittel hatte, konnte das Reisen durchaus ganz annehmlich sein, schätze ich.
Ja, die Kapitel der Reise fand ich toll beschrieben, zumindest im Original .
In den weiteren Kapitel rettet Alex Kishan das Leben, die Glanmoran kommt in Kalkutta an, Conway holt Winter nicht ab, sie soll mit den Abuthnot nach Delhi reisen. Aber zuerst gibt es einen Ball, auf den man wieder auf Arthur Carlyon trifft.
Ich komme zu Kapitel 15.