Edward Rutherfurd: Paris - Roman einer Stadt

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Edward Rutherfurd: Paris - Roman einer Stadt

Beitragvon Didonia » So 13. Nov 2016, 14:37

Ich weiß gar nicht mehr, wann ich Edward Rutherfurd mit seinem Buch "London" entdeckt habe. Es war noch in meiner Heimatstadt Rostock, ist also schon mehr als 15 Jahre her. Und auf London bin ich neugierig geworden, weil meine Lieblingsschriftstellerin Helene Hanff in "84, Charing Cross Road" so schön davon geschwärmt hat. Ein Journalist hat ihr mal gesagt: Die Touristen kommen mit vorgefassten Ansichten nach England und finden dann immer genau das, was sie suchen. Und Helene: Ich suche das England der englischen Literatur. Und er: Es ist dort.

Das "London" von Edward Rutherfurd war faszinierend und so habe ich mich gefreut, dass ich jetzt über noch mehr Bücher von diesem Autoren gestolpert bin.

927 Seiten hat dieses Buch. Ich glaube, ich habe bisher nur drei oder vier Bücher dieses Umfangs gelesen. Darunter Rutherfurds "London", von dem ich ganz begeistert war. Nun also entführt er mich nach Paris.
Glücklicherweise enthält das Buch einen Familienstammbaum. Das hat mir geholfen, die einzelnen Personen richtig zuzuordnen.

Die Geschichte beginnt 1875.

Paris. Stadt der Liebe. Stadt der Träume. Stadt des Glanzes.
Stadt der Heiligen und Gelehrten. Stadt der Freude.
Schmelztiegel des Lasters.
In zweitausend Jahren hatte Paris schon alles gesehen.


Anhand von fünf Familien führt uns Edward Rutherfurd durch Jahrhunderte Pariser Geschichte.

Der kleine Roland Le Cygne entstammt einer Adelsfamilie und hatte keine Geschwister. Seine Mutter war von schwacher Gesundheit, so schien die Zukunft der Familie auf den Schultern des Jungen zu liegen. Eine große Last für einen kleinen Jungen.

Jules Blanchard, verheiratet, zwei Söhne und gerade Vater einer Tochter geworden, hat große Pläne. Er möchte mitten in der Stadt ein Kaufhaus bauen. Leider hält sein Vater, den er liebt und der die Finanzen verwaltet, gar nichts davon.

Der mittellose neunjährige Jacques Le Sourd erfährt von seiner Mutter, wer der Mörder seines Vaters ist. Nämlich der Vater von Roland. Jacques schwört, Roland eines Tages zu töten.

Thomas Gascon arbeitet als Handwerker am Bau der Freiheitsstatue für New York. Er lernt den berühmten Ingenieur Gustave Eiffel kennen. Nebenbei kümmert er sich um den viel jüngeren Bruder Luc.

Familie Jakob beschäftigt sich auch im Handel, hat sich aber den schönen Künsten verschrieben.

Somit sind alle Gesellschaftsschichten abgedeckt und der Leser erhält ein fast allumfassendes Pariser Bild.

Auf die ein oder andere Weise sind die Personen aus den verschiedenen Schichten miteinander verwoben. So entspinnt sich ein roter Faden, aus dem die Entwicklung der Familien und die Stadtgeschichte gestrickt werden kann.

Wie sich die zwischenmenschlichen Knoten entwirren und sich die Stadt der Liebe entwickelt, das lies selbst. Du kannst Dich auf ein tolles Buch freuen. Das sagt Dir eine, die es in der Regel nicht so mit Büchern, die in Frankreich spielen, hat.
Lesende Grüße, Anne

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