von Barbara » Do 27. Jul 2017, 09:02
Guten Morgen Ihr Lieben
Gestern habe ich ja meine erstes Buch von Orhan Pamuk, Das neue Leben, begonnen. Definitiv ist es ein Leseabenteuer. Das kann ich schon aml vorausschicken.
Pamuk hat einen ganz eigenen Stil und der ist nicht unbedingt so, dass ich mich direkt in seiner Geschichte zu Hause fühlen kann.
Bei den ersten Sätze, die ich gestern las, dachte ich: Woaw, toll, das wird ein Buch, wie es mir gefällt. Nach dem ersten Kapitel war ich irritiert. Nach dem zweiten Kapitel verwirrt. Und diese Verwirrung hielt bis ins fünfte Kpitel hinein an und hält noch immer an. So wirklich weiß ich noch nicht, was ich von dem Buch halten soll.
Meine ersten Gedanken hierzu sind, dass scheinbar in seinen sehr seltsamen, fast surrealen und mystischen Formulierng weitaus mehr inhaltliches Potential legt, als ich beim anfänglichen Lesen dachte.
Immer wieder kommen mir beim Lesen Deutungsmöglichkeiten in den Sinn, die meine Phantasie so anregen, dass ich mich immer wieder dabei ertappe, wie ich die Geschichte gedanklich selbst weiterspinne.
Das hatte ich schon öfter, jedoch bezog es sich meist nur auf den Ausgang des Buches, welchen ich mir zurechtlegte und dann enttäuscht war, wenn er für mich weniger passend war.
Meine Deutung liegt darin, dass der junge Student eventuell den Leser verkörpern könnte, der sich bei intensiven Leseerlebnissen wünscht, ganz in die Geschichte, die Handlung, diese sich vor ihm ausbreitende Welt hineinzutauchen. Er beginnt im Laufe des Lesen damit zu verschmelzen und verliert zunehmend den Bezug zur Realität und an der Freude, in seiner eigenen Welt zu leben.
Es wird gesagt, dass jeder der dieses Buch liest getötet wird!
Auch diesbezüglichhabe ich Deutungen:
1. Der Inhalt eines Buches kann den Leser so nachhaltig verändern, dass nichts mehr so ist, wie es vor dem Lesen des Buches war. Der Leser beginnt aufgrund des Buches, sein Leben zu ändern.
2. Am Ende eines Buches bleibt der Leser verlassen und leer zurück, weil die Geschichte zuende ist und er sich zunächst, wie tot fühlt und sich in sein eigenes Leben zurückbewegen muss.
Irgendwie hat mich das Buch gefangen, aber nicht in der Weise, dass es einen extremen Lesesog ausübt sondern eher in der Weise, dass ich wissen möchte, was es mit all dem auf sich hat und ob ich meine Deutungsweise logisch bis zum Ende fortführen kann.
Nun weiß ich nicht, ob jemand von Euch das Buch oder schon etwas von Pamuk gelesen hat....
Ich glaube, Du Petra, hast vor Jahren mal etwas von ihm gelesen, oder?
Wenn jemand einen Bezug zu diesem Autor hat, wäre ich daran interessiert zu erfahren, welches Eure Eindrücke waren.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.
Liebe Grüße
Barbara