von Didonia » Do 3. Aug 2017, 13:20
So, ihr Lieben, hier meinn letzter Beitrag zu dem Buch, das ich euch gerne ans Herz legen möchte:
Millicent lässt sich gehen. Glücklicherweise ist Connie zu ihr gekommen, die ihr kräftig den Marsch bläst. Sogar zu einer dreitägigen Demonstration kann sie sie überzeugen.
1961: Millicent ist 60 Jahre alt und hört auf zu unterrichten. Sie betätigt sich aber ehrenamtlich. Die kommenden zehn Jahre ist ihr Leben voll auf Connie ausgerichtet. Was Connie sagt, was sie denkt, als wenn sie keine eigene Meinung mehr hat. "Sie schleppt mich in die heutige Zeit", stellt Millicent fest und klingt zufrieden.
Mit fast 70 Jahren wagt Millicent noch einmal einen Riesensprung. Durch Connies Einfluss beginnt sie zu studieren. Sie nimmt sogar am obligatorischen Ferienkurs teil, wo sie die anderen Studenten persönlich kennenlernen kann. Bei einem Spaziergang lernte sie einen Robert kennen. Wie sich herausstellt, war er, wie auch ihr Robert, im Krieg in Changi gefangen, woher er eine Beinverletzung hat, die ihn humpeln ließ.
In den 70er Jahren fragt sich Millicent wieder vermehrt, warum sie eigentlich noch Tagebuch schreibt. Ihre neue Begründung: Um es zu einem Ende zu bringen. Sie bricht ihr Studium ab, weil die Arthritis an ihren Händen ihr das Schreiben erschwert. Aber sie ist nicht unglücklich, ihr lag eh nie an einem Abschluss.
Einen neuen Aufschwung erhält ihr Tagebuch im Sommer 1981 durch den "Walk for Life" von Cardiff zum Greenham Common, bei dem Connie zum harten Kern der Demonstranten gehört. In Greenham sind die amerikanischen Cruise Missiles stationiert. Connie und viele andere Frauen bestreiken diese Base. Auf dem Höhepunkt dieser Aktion, die sich über Monate hinzieht, waren es 30.000 Frauen, die einen geschlossenen Kreis drumherum bildeten. Unter ihnen auch Millicent.
Connie wird verhaftet, da sie mit mehr als 40 Frauen in die Base eingedrungen ist. Zwei Wochen Gefängnis, lautet das Urteil.
Millicent verfolgt Connies Geschicke danach nicht mehr so aufmerksam. Sie wird älter, die Arthritis macht ihr zu schaffen, sie muss sich eine Brille anschaffen, hört auf, Auto zu fahren, da ihr am Steuer zweimal schwindlig geworden ist, im April 1990 muss sie sich Zähne ziehen lassen.
Harry und seine Frau überreden sie, in ein Cottage in ihre Nähe zu ziehen. Sie fühlt sich wohl in ihrem neuen Heim auf dem Land. Die Familie besucht sie jeden Tag für ein paar Minuten. Nur Connie gefällt ihr Umzug nicht. Sie ruft oft an und ist jedesmal unfreundlich.
Ab 1. Mai 1995 führt Joanna King, Harrys Frau das Tagebuch weiter. Doch das Erzählen fällt Millicent schwer. Harry schlägt vor, es mit einem Kassettenrekorder zu versuchen, aber auch das misslingt. Millicent überlegt nun nur noch, was mit ihrem Tagebuch geschehen könnte. Und da kommt, wie im Vorwort beschrieben, Margaret Forster ins Spiel.
In einer Nachbemerkung erklärt Margaret Forster, wie es zu diesem Buch gekommen ist. Die Geschehnisse im Vorwort gab es tatsächlich. Doch die Frau am Telefon hat sie nie kennengelernt, sie sagte die Verabredung in letzter Minute ab. So tat die Autorin, als ob, und heraus kam dieses wunderbare Buch.
Ende