Guten Morgen zusammen,
nachdem sich unsere Baustelle zu Hause endlich lichtet, und der Schmutz beseitigt, und alle Schränke wieder eingeräumt sind (nur noch Nacharbeiten stehen nun an), habe ich am Wochenende endlich mal wieder ausgiebig gelesen. "Paris Trout" habe ich beendet. Was für ein Mensch! Verquer in seinem Denken. Er hat ein ganz eigenes Rechtsempfinden, und folgt diesem ohne die geringste Abweichung. Grausig!
Heute Morgen habe ich mit "Der Samurai von Savannah" von T.C. Boyle begonnen. Wenn es so weiter geht, wie es auf den ersten Seiten beginnt, dann wird das ein großes Lesevergnügen! Gelesen hatte ich vor ein paar Jahren ganz begeistert "América", das neben der humorvollen Art auch viel zum Nachdenken beinhaltet. "Der Samurai von Savanna" ist ebenfalls eines seiner älteren Bücher (1990 im Original erschienen), die liegen mir mehr als seine neueren. Auf dieses bin ich besonders neugierig, da es wieder, wie schon in "América" um illegale Einwanderer geht. Gerade in der aktuellen Zeit, in der wir uns mit dem Flüchtlingsthema so eingehend beschäftigen, sicher interessant. In "América" blieb für mich die drängende Frage: Wer muss eigentlich vor wem mehr Angst haben? Wir vor den Einwanderern oder die vor uns? Unsere Ängste haben eine Berechtigung. Doch auf die schauen wir ja von selbst schon zur Genüge. Einen Blick auf die andere Seite zu werfen ermöglicht uns T.C. Boyle in dem tollen Roman! Auf ähnliche Erfahrungen hoffe ich in "Der Samurai von Savannah" auch. Hier wird es vermutlich auch der Blick eines Fremden (aus einer fremden Kultur stammenden) auf unsere westliche Kultur sein. Ich freu mich drauf! Und die ersten Seiten steigern diese freudige Erwartung, denn T.C. Boyle nimmt mich direkt mit ins Geschehen, in seiner unvergleichlich Art, die belustigend ist, ohne den Ernst der Lage zu verharmlosen.
Ein Eintrag in meine Liste "Literarisch bereiste Länder" zeigt mir gerade, dass ich somit im selben US-Bundesstaat bleibe, wie zuvor mit Paris Trout.