von Petra » Di 30. Jan 2018, 10:26
Hallo zusammen,
ich komme in “Doktor Shiwago“ gut voran. Die anfänglichen Schwierigkeiten kehrten glückerweise nicht wieder zurück. So genieße ich die Lektüre, die natürlich auch sehr schön in den Winter passt.
Aber ihr habt auch so schöne Bücher; hier versammelt sich gerade wirklich toller Lesestoff!
@Turni: Wie toll, du liest auch gerade einen Klassiker. „Tom Jones“, sehr schön! Den möchte ich auch gerne mal lesen, und ich wäre sehr neugierig wie er dir gefällt.
Dass dir damals „Der Tod in Venedig“ gut gefiel, lese ich natürlich auch gern. Da können wir uns, denke ich, auf etwas freuen!
@Josie: Dass du „Eis“ absichtlich so langsam liest, kann ich so gut nachvollziehen. Ich wollte auch möglichst lange in der Geschichte verweilen, sie hatte mich so richtig umschlossen. Und so schön, dass es dir genauso geht, dass selbst eine so lange Beschreibung eines Gottesdienstes derart fesseln kann. Stimmt, den Link den ich damals gesetzt hatte, sollte man erst im Anschluss lesen, da (wenn ich mich recht erinnere) darin zu viel vorweg genommen würde aus dem Buch. Im Anschluss an das Buch hatte ich das dringende Bedürfnis mehr zu erfahren, und freute mich in dem Link auf etwas gestoßen zu sein.
Deine Gedanken zum gemeinsamen Lesen von „Der Tod in Venedig“ stimme ich vollkommen mit dir überein. Es soll und darf für niemanden Druck entstehen, denn den können wir wirklich nicht gut gebrauchen, da unsere Leselust ein so zartes Pflänzchen ist. Die Kürze der Novelle macht es leichter. Aber ich denke auch wenn eine von uns vieren beginnt, und die anderen nachziehen (sei es auch erst Wochen später), so kann man sich immer noch gut darüber austauschen. Bei den „Buddenbrooks“ wird das etwas schwieriger, denn der Wille ist bei uns allen auch da, es zu lesen. Aber das ist wieder ein dicker Roman, und den kann man schwerlich mal kurz dazwischen schieben.
Habe ich auch mit „Der Zauberberg“ gemerkt, da ich „Doktor Shiwago“ fest vor hatte, und eigentlich passte das dann nicht so gut. Aber da war der Drang den Zauberberg zu lesen einfach schon zu groß. Aber absichtlich würde ich beides nicht zusammen lesen. Das zeigt mir aber auch, dass ich gerade eine wirklich gute Lesephase habe, die ich so schon lange nicht mehr hatte. Denn in den Jahren vor meiner Erkrankung wäre eines von beiden schon schwierig geworden, wegen der Konzentration (ich habe mich einfach vom Alltag zu sehr vereinnahmen lassen) her, aber auch vom Tempo (die Zeit zum Lesen haben ich mir ja kaum noch genommen, anderes war scheinbar wichtiger als diese schönen ruhigen Momente des Genusses). Schön, dass das heute anders ist; ich habe einiges gelernt!
Über „Doktor Shiwago“ werde ich weiter berichten. Freut mich, dass Interesse da ist. Und dass du den Film gerne mochtest, und dich folglich das Buch interessiert, höre ich gern.
@Steffi: Du hast „Was man von hier aus sehen kann“ schön beschrieben. Besonders schön fand ich deine Beschreibung der Stellen, wo es nahe an die Realität kommt, und dass es die Stellen sind, wo es ein bisschen weh tut.
Die Figuren haben mich sehr berührt. Der Optiker mit seinen Briefen… und wie er sich immer hinters Okular klemmt. Jeder hat so seine Methode mit den Dingen zurecht zu kommen. Und das Zitat vom stärksten Mann der Welt, das dem Roman vorangestellt ist, hat mich berührt. Ich schreibe mal in weißer Schrift weiter, damit ich andere nicht spoilere. Markiere Dir den Satz hinter dem Doppelpunkt, damit er für dich sichtbar wird: Das Zitat hat mich ahnen lassen, wer stirbt. Dich auch? Und ich fand Martin so heldenhaft, als er sich das eklige Essen von Marlies in seine Hosentaschen stopfte, damit Luise es nicht aufessen muss. Da ahnte ich aufgrund des Zitats vom stärksten Mann der Welt aber schon, dass er es ist, der stirbt.
@Didonia: Was du über „Carrie Sisters“ schreibst, klingt wirklich reizvoll. Ich bin gespannt wie es dir abschließend gefällt, und ich freue mich über deine Berichte.
@Sonja: Du erinnerst mich gerade aufs Schönste an F. Scott Fitzgerald. Ich war von „Der große Gatsby“ auch so begeistert; es zählt zu meinen Lieblingsbüchern. Und da dir gerade nach Erzählungen war, hast du dir etwas sehr Schönes gegriffen. Von Fitzgerald muss ich auch bald mal wieder etwas lesen. Ich habe von ihm noch einiges vielversprechendes vor mir.
Dein anderes Buch „In welcher Sprache träume ich?“ finde ich auch sehr interessant. Auch im Hinblick auf meinen Mann, der ja auch nicht in Deutschland aufgewachsen ist. In welcher Sprache er träumt, habe ich ihn auch schon mal gefragt. In Türkisch. Das zeigt schon, dass die Wurzeln fest sind, und sich nie ganz lösen. Und das ist schön! Und erstaunlich, gerade wenn jemand schon so lange nicht mehr in seinem Heimatland lebt, und so fließend Deutsch spricht, dass man denkt, es sei seine Muttersprache.
Aber auch die Geschichte einer mehrfachen Emigration, wie sie im Buch erzählt wird, ist hochinteressant. Denn das Weltgeschehen zwingt manche Menschen. Auch in der jetztigen Zeit wieder ganz stark. Was das heißt, damit sollte man sich durchaus mal beschäftigen, damit wir die Menschen, die das Schicksal haben, besser verstehen können. Ein interessantes Buch hast du dir ausgesucht.
@Barbara: Dass du durch den Film „Doktor Shiwago“ zur russischen Literatur, und ihren Klassikern gefunden hast, ist toll! Schön, wenn ein Film so etwas kann. Auf den Film bin ich wiederum neugierig. Ich habe den kaum noch in Erinnerung, da ich den nur einmal in früher Kindheit gesehen habe. Der Film soll sich auf die Geschichte zwischen Dokotor Shiwago und Lara konzentrieren, hingegen im Buch ist es ein Teil der Geschichte, nimmt aber nicht den ganzen Raum ein, sondern man erfährt viel über die Zeit, die historischen Ereignisse, auf die Auswirkungen auf die Bevölkerung. Ein interessantes Buch! Ich werde weiter berichten. Und den Film werde ich mir bei Gelegenheit im Anschluss auch anschauen.
Und ich bin schon gespannt, zu welchen Büchern es dich führt, wenn du vom Zauberberg heruntergestiegen bist.