Hallo Maria und alle zusammen,
ich habe zwar keinen Vergleich. Aber das, was Du Maria hier beschreibst, klingt ganz nach dem Film "No country for old men", den ich ja vor ein paar Wochen gesehen habe und der mich auch angegriffen und nachhaltig beeindruckt hat. Somit scheint es eine gelungene Verfilmung zu sein!
Ich hatte auch mal vergleichsweise in das Buch reingelesen, nachdem ich den Film gesehen hatte. Und fand auch dabei schon, dass die Story im Film anscheinend sehr gelungen wiedergegeben wurde. Sogar der Dialog des Psychopathen mit dem Tankstellenwärter ist fast 1:1 wiedergegeben. Der hat meinen Bruder in dem Film auch so fasziniert. Wir haben uns diese Szene anschließend noch einige Male gemeinsam angeguckt, als wir bei einem Gespräch über Filme mal auf diesen Film kamen. Es war uns Grund genug, den Film einzulegen um die Szene noch mal anzusehen. Von der schauspielerischen Leistung her war das topp! Aber nicht nur das: Auch der Dialog an sich hat es in sich. Er hört sich so durchgeknallt und somit sinnlos an. Aber so recht sinnlos ist er nicht. Er kann einen schon recht lange und eindringlich beschäftigen.
Auch Moss scheint mir gut getroffen. Und vor allem aber auch der Sheriff Bell. Man merkt ihm im Film (auch durch seinen inneren Monolog) an, dass er mit der Welt nicht mehr Schritt halten kann. Er stellt sich nicht dumm an. Im Gegenteil: Bei der Suche nach dem Täter geht er geschickt vor. Aber mit so jemand Durchgeknallten wie ihn die Zeit heute hervorbringt, kann er einfach nicht Schritt halten. Nicht mehr, nicht weniger. Und das fand ich faszinierend dargestellt!
Ich glaube mit dem Film gut bedient zu sein. Glaube sogar, dass es auf mich im Film besser wirken kann, als es im Buch für mich möglich wäre. Denn wie Rachel auch müsste ich für Cormac McCarthy genau den richtigen Moment erwischen, in dem ich das Buch an mich heranlassen kann. Sonst würde es wohl seine Wirkung verfehlen. Ein Film beschäftigt mich nicht so lange. Und wenn dann noch - wie hier bei "No country for old men" die Atmosphäre so gut unterstreicht, dann fällt mir das auf diese Weise glaube ich leichter.
Danke für Deinen Bericht über dieses Leseerlebnis, Maria. Für mich sehr interessant!