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Aarberger, Ariane

Abschied von der Formel 1:

- Erinnerungen, Isolde und Schicksal -

 

Leseprobe aus dem Einführungskapitel »Bad des Wellensittichs«:

Es war in der Nachweihnachtszeit. Im Haus herrschte emsiges Treiben, denn tausend Dinge, die über die Feiertage liegen geblieben waren, mussten nun erledigt werden.

Nichts war mehr zu spüren vom festlichen Glanz, der noch vor Tagen über der Wohnung gelegen hatte, nichts mehr von der feierlichen Stimmung, die die ganze Familie zu einem trauten Beisammensein beflügelt hatte. Der graue Alltag war wieder eingekehrt. Nur in den Augen des kleinen blond gelockten Mädchens, das * still vor sich in die Ferne blickend * unbeweglich auf seinem Stuhl saß, schien sich noch der Kerzenschein zu spiegeln. Kein Wunder, denn am Heiligen Abend hatte sich ihr sehnlichster Wunsch erfüllt!
Vor ihr auf dem Tisch saß in einem goldenen, fein verzierten Käfig ein grasgrüner Wellensittich, der von Zeit zu Zeit fröhlich zwitschernd von einem Holm zum anderen sprang.

Leseprobe aus dem Hauptkapitel »Abschied von der Formel 1 ...«:
Es war mein freier Tag. Ich nutzte die Gelegenheit und fuhr in die Nachbarstadt, um dort einige Einkäufe zu erledigen. In einer Geschäftspassage herrschte gerade große Hektik. Viele emsige Männer waren damit beschäftigt, alte Rennwagen in der Mitte der Passage zu platzieren, zu polieren, sie mit Rennfahrerattrappen zu versehen und Schilder mit den wichtigsten technischen Angaben neben ihnen zu postieren.
Ich ging an dieser Rennwagen-Ausstellung vorbei und nahm die großen Namen aus Vergangenheit und Gegenwart interessiert wahr. Auf einmal wurde mein Blick magisch auf einen schwarz lackierten Boliden gezogen. Ich blieb wie gebannt vor ihm stehen. Am liebsten hätte ich die Hand ausgestreckt, um diesen Wagen zu berühren. Du hattest ihn einst gefahren. Ich wollte berühren, was du einst berührt hattest. Doch ich war voller Ehrfurcht und Ergriffenheit und schämte mich gleichzeitig, meine Gefühle zu zeigen. Also ließ ich es und schaute nur.