Zurück zu neuere Bücher Zurück zu Buchbesprechungen Februar 2001
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Singh, Simon
Geheime Botschaften:
Inhalt:
Der Untertitel "Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des
Internet" ist eigentlich schon die perfekte Kurzbeschreibung des Inhalts. Die
Wanderung durch die Geschichte beginnt bei den einfachsten Verfahren, wie wir sie aus
unserer Kindheit kennen (z.B. die monoalphabetische Substitution, bei der jeder Buchstabe
durch einen anderen ersetzt wird).
Nach vielen Verfeinerungen und Varianten kommt ein einschneidender Schritt durch den
Einsatz von Maschinen. Da Simon Singh sich nicht nur auf die technischen Aspekte
konzentriert sondern auch die Hintergründe vermittelt, steht hier natürlich die
berühmte Enigma im Vordergrund, deren Entschlüsselung den Verlauf des zweiten
Weltkrieges mitentscheidend beeinflusst hat.
Der Einsatz von Computern ist die nächste Stufe. DES und RSA, "Pretty Good
Privacy", "public and private key", symmetrische und asymmetrische
Verschlüsselung sind hier wohl die wichtigsten technischen Stichworte. Aber auch
"Für und Wider" des Einsatzes der modernen Technologien werden gegenüber
gestellt.
Den Abschluss bildet ein Ausblick über die faszinierenden, jedoch mit großen technischen Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung verbundenen Möglichkeiten der Quantenkryptographie.
Natürlich geht es auch um Primzahlen, denn ohne Mathematik ist
Verschlüsselung nicht denkbar. Doch auch die Steganographie hat ihren Platz (derzeit
wieder sehr aktuell z.B. durch das Verstecken von Informationen in Bildern).
Ein Glossar sowie Personen- und Sachregister sind ebenso vorhanden wie ein Verzeichnis
weiterführender Literatur. Zahlreiche Anhänge gehen auf die einzelnen
Verschlüsselungsverfahren näher ein und geben Tips zum Entschlüsseln wie z.B. die
Häufigkeitsanalyse. In einem Krypto-Wettbewerb kann man sein neu erworbenes Wissen direkt
aktiv umsetzen.
Meine Meinung:
Wie in seinem wohl bekanntesten Buch "Fermats letzter Satz"
liefert Simon Singh auch hier ein Paradebeispiel für einen
Wissenschaftsjournalismus der Extraklasse. Kurzweilig, packend, allgemein verständlich,
umfassend informierend, lehrreich, nützlich und einfach rundum gut! (Arno von abrakan)
Tipp: Hierzu auch unbedingt hier die Buchbesprechung von seinem Erstlingswerk "Fermats letzter Satz" anschauen!
Bewertung: * * * *
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Infos: 475 Seiten, gebunden, Hanser-Verlag, 45,- DM