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Grafton, Sue

Sie kannte ihn flüchtig - "F" is for Fugitive:

 

Kurze Inhaltsangabe: 

Floral Beach ist ein unscheinbares Nest an der Pazifikküste von Kalifornien, sechs Straßen lang und drei Straßen breit. Das auf den ersten Blick einzig Bemerkenswerte dort ist der lange Sandstrand. An diesem Strand war vor siebzehn Jahren Jean Timberlake aufgefunden worden, erwürgt. Der Fall hatte die Bewohner von Floral Beach seinerzeit nicht sonderlich erregt, zumal Bailey Fowler sich bald gestellt hatte und für den Mord verurteilt worden war. Selbst als er sein Geständnis widerrief und ein Jahr später aus dem Männergefängnis von san Luis Obispo ausbrach und verschwand, war niemand besonders beunruhigt. Schließlich war Jean Timberlake für ihre Wildheit und ihren Leichtsinn bekannt gewesen. "Wie die Mutter, so die Tochter", sagte man achselzuckend – aber möglichst außer Hörweite von Shana Timberlake, die immer noch um ihr ermordetes Kind trauerte. Doch dann läuft Bailey Fowler aus einem dummen Zufall der Polizei in die Arme. Und ein siebzehn Jahre alter Mordfall schreckt die einwohner von floral Beach aus ihrer gewohnten ruhe auf. Kinsey Millhone, die junge Privatdetektivin aus Santa Teresa, zieht vorübergehend ins Ocean Street Motel von Floral Beach. der Motelbesitzer, der schwerkranke Royce Fowler, hat sie engagiert, um die Unschuld seines Sohnes zu beweisen.

Diese Romane sind, wie schon gesagt, leider vergriffen. Schade, ich frage mich, warum man nicht daran gedacht hat, diese beiden wieder aufzulegen. Sie sind in der Reihe der Kinsey Millhone Krimis zu den besten zu zählen. 

Zur Person Kinseys in diesem Roman:

Kinsey lebt zu dieser Zeit bei ihrem väterlichen Freund Henry, nachdem ihre Wohnung durch einen Sprengstoffanschlag zerstört worden war. Sie, die es gewohnt ist, allein zu leben, fühlt sich nicht besonders wohl bei Henry obwohl dieser rührend für sie sorgt und für sie kocht.  

Der einzigartige Humor, mit dem Sue Grafton schreibt, macht sich auch in diesem Roman stark bemerkbar. Besonders gefallen hat mir folgende Passage: 

Kinsey beschreibt sich selbst, während sie in einen Spiegel blickt...

"Make-up verwende ich kaum. Vermutlich könnte ich besser aussehen, wenn ich irgend etwas mit meinen Augen anstellte – mehr Wimperntusche, Augenbrauenstift, Eye-Shadow in zwei Nuancen - , aber dann müßte ich das Zeug ständig benutzen, die reine Zeitverschwendung. Ich war bei einer alleinstehenden Tante aufgewachsen, deren Kenntnisse über Schönheitspflege sich in der Anwendung von Cold-Creme unter den Augen erschöpften. Man hat mir nie beigebracht, mich wie ein Mädchen zu benehmen, und so stelle ich mit meinen 32 Jahren noch immer mein nacktes Gesicht zur Schau, frei von kosmetischen Tricks und derlei Feinheiten. Schön kann man mich zwar nicht nennen, aber mein Gesicht erfüllt seinen Zweck, indem es hilft, meine Vorder- und Rückseite deutlich voneinander zu unterscheiden."

Infos: 1994 – 251 S, Fischer-Taschenbücher 8386, ISBN 3-596-28386-8