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Schumann, Katharina

Wäre ich doch ein Junge geworden:

 

Inhalt:

In diesem Büchlein erzählt Katharina Schumann ihr Lebensgeschichte in Form eines Märchens, in dem ein kleiner Vogel auszieht, um seine Heimat zu finden. Doch zunächst einmal stößt der kleine Vogel auf eine Familie. Auf ein kleines Mädchen, eine schwangere, traurige Frau und einen trunksüchtigen Mann. Der Vogel bleibt eine Weile und erlebt mit, wie die schwangere Frau ein weiteres Mädchen auf die Welt bringt. Der trunksüchtige, grausame und brutale Vater ist enttäuscht, da er unbedingt einen Jungen haben wollte. Das Mädchen wächst somit in Unterdrückung, Schuldgefühlen und Angst auf. Der kleine Vogel kann es nicht über sich bringen, die Familie nun zu verlassen und verfolgt den weiteren Lebensweg, der ihm ans Herz gewachsenen Menschen. Das kleine Mädchen droht durch die starke körperliche und seelische Belastung zu verkümmern und schließlich zugrunde zu gehen. Nur mit großer Anstrengung und viel Kraft schafft sie es schließlich, inzwischen zur jungen Frau herangereift und von weiteren Übergriffen von grausamen Menschen immer weiter in einer schweren Krise gefangen, neue Kraft und Vertrauen zu schöpfen und ihren Weg ins Leben zu suchen. Der Vogel begleitet sie weiterhin durch ihren Weg und ist auch bei ihr, als sie immer und immer wieder aufs Neue versucht, das Leben zu meistern, denn die Wunden der Kindheit und Jugend, die ihr zugefügt wurden, sind noch längst nicht verheilt. Aber nach einer schweren Zeit gelingt es ihr doch endlich sich mit ihrer Vergangenheit auszusöhnen und sie anzunehmen und findet doch noch einen Weg, ihr Leben zu lieben und kann somit allen Menschen Hoffnung geben,...

 

Meine Meinung:

Die Zeit, dieses kleine Büchlein zu lesen, sollte sich jeder nehmen. Denn es handelt nicht nur von dem Leben dieser bemerkenswerten Frau, sondern von einem großen Thema. Dem Mißbrauch. Nicht nur dem Mißbrauch der Liebe und der Autorität, nicht nur vom Mißbrauch der körperlichen Überlegenheit, sondern auch vom Mißbrauch von Freundschaft und Vertrauen. Auch der Mißbrauch, den Ärzte oftmals mit ihrem "beruflichen Freiraum" ausüben bleibt nicht unerwähnt. Dieses kleine Buch kann so vielen Menschen zeigen, daß es ein Leben nach dem Mißbrauch gibt, für das die Opfer kämpfen müssen. Ebenso vermittelt diese Geschichte das Gefühl, daß der Kampf sich lohnt. Aus diesen Gründen und weil dieses Buch trotz dieses unerfreulichen Themas ein Gefühl von Wärme vermittelt und man merkt, daß das Herz des Mißbrauchsopfers nicht zerbrochen, sondern voller Leben und Liebe ist und somit eine ungemeine Hoffnung zu geben vermag, kann ich dieses Buch jedem empfehlen. (Petra)

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Bewertung: * * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

 

Infos zum Buch:

47 Seiten, Taschenbuch, Frieling Verlag