1ADIMD5.gif (12828 Byte) Zurück zu neuere Bücher          Zurück zu Buchbesprechungen Juni 2002

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Arjouni, Jakob

Kismet:

 

Inhaltsangabe:  

Kann man eine hessisch babbelnde Mafia wirklich ernst nehmen? Privatdetektiv Kemal Kayankaya glaubt das nicht wirklich, und deshalb verwundert es ihn keineswegs, dass die maßlosen Schutzgeldeintreiber der "Armee der Vernunft", die das Frankfurter Bahnhofsviertel seit kurzem in Unruhe versetzen, den Mund nicht aufmachen. Zwei von ihnen hat er aus Notwehr zusammen mit Kumpel Slibulsky in Romarios heiß geliebtem brasilianischen Restaurant den Garaus gemacht. Die unbekannte Identität der Toten lässt ihm jedoch keine Ruhe. So führt die Suche nach den Drahtziehern unweigerlich durch innenarchitektonische Büroalpträume zwielichtiger Tütensuppenfabrikanten via Offenbach (,die picklige der beiden Monroe-Schwestern') mitten hinein in einen gnadenlos brutalen Milieubandenkrieg.

 

Meine Meinung:

Selten hat mir ein Krimititel besser gefallen. Mag Slibulsky zum Nostalgiespeiseeiswagenmillionär avancieren, Kayankaya bleibt der Alte. Er ruht nicht eher, bis er auch das letzte Körnchen Wahrheit aufspürt, nimmt schutzbedürftigr Minderjährige unter seine Fittiche und kriegt dabei - wie üblich - ordentlich auf die Fresse, kurz: "Kismet", seine ganz persönliche Bestimmung. Der vierte Kayankaya-Roman ist der beste, gleichzeitig der blutigste. Wen das nicht abschreckt, hat jede Menge  Lesespaß an Szenen, die sich trotz mancher Absurdität nahtlos in die Handlung einfügen, als gehörten sie dorthin und nirgends anders. Anlässlich einer seiner Lesungen erzählte Arjouni, dass er sich, im Ausland weilend, mit Kayankaya aus Einsamkeit einen Freund erfinden wollte. Es ist ihm gelungen. © Fevvers 2002

 

Bewertung: * * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

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Infos: 264 Seiten, gebundene Ausgabe, Diogenes Verlag, 18,90 EUR