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Roth, Philip

Der menschliche Makel:

 

Inhaltsangabe: 

Philip Roth, der im Alter (nunmehr 69) immer mehr zu literarischen Höchstformen aufzulaufen scheint, legt mit "Der menschliche Makel" abermals einen großen Roman unserer Zeit vor. Als Erzähler der Geschichte fungiert Roths Alter Ego Nathan Zuckerman, Roth-Lesern längstens bekannt. Auch viele der Themen des Buches sind typisch Roth, so etwa Rassenproblematik, Alter, Sex.

1998, das Jahr des Clinton-Lewinsky-Skandals, ist auch das Jahr, in dem Coleman Silk, amerikanischer Griechisch-Professor, des Rassismus bezichtigt wird - da er zwei Studenden, die er nie zuvor gesehen hat und die nicht zu seinem Kurs erschienen sind, als "dunkle Gestalten" bezeichnet. Eine Kollegin hat es fortan auf Coleman abgesehen. Sie versucht schließlich auch, Colemans Sexualleben in die Öffentlichkeit zu zerren, der nach dem Tod seiner Frau ein Verhältnis mit der offenbar analphabetischen und 37 Jahre jüngeren Putzfrau Faunia Farley hat. Außerdem werden er und Faunia von deren Ex-Mann Les terrorisiert, ein Vietnam-Veteran mit schlimmsten psychischen Defekten.

Die Geschichte kann nur tragisch enden. Doch tragisch war Colemans ganzes Leben bereits in gewisser Weise. Denn was er nur Faunia erzählt und wovon nicht einmal seine vier Kinder wissen, ist, dass Coleman eigentlich ein Schwarzer ist, so hellhäutig jedoch, dass er sich als junger Mann entschloss, sich eine neue Identität zuzulegen und fortan als weißer Jude zu leben. Was den Bruch mit seiner Familie mit sich brachte sowie eine lebenslange Lüge.

 

Meine Meinung:

Es ist eine Geschichte voller Wut, eines Mannes, der nach seiner Diffamierung verzweifelt rebelliert und versucht, Gerechtigkeit zu erlangen. Einer Welt, die von gesellschaftlicher Kompromittierung und den fatalen Auswirkungen von Political Correctness erzählt. Grandios erzählt und mehr als empfehlenswert! (Christa Roßmann - in Zusammenarbeit mit www.how2find.de)

 

Bewertung: * * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

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Infos: 400 Seiten, gebundene Ausgabe, Hanser Verlag, 24,90 EUR