1ADIMD5.gif (12828 Byte) Zurück zu neuere Bücher          Zurück zu Buchbesprechungen September 2002

                 Zurück zum Autorenbericht       Zurück zum Sonderbericht über Hörbücher

_______________________________________________________________________

 

Dirie, Waris

Nomadentochter:

 

Inhaltsangabe: 

Der Name Waris bedeutet „Wüstenblume". Waris wächst in der Wüste Somalias auf und wurde schon von klein auf an das harte Leben einer Frau in einem Nomadenstamm gewöhnt. Als ihr Vater sie mit einem Greis verheiraten will, flieht sie in die Wüste mit all ihren Gefahren. Nach einigen schönen aber auch unschönen Stationen ihrer Flucht, findet sie einen Hafen in New York und startet eine erfolgreiche Modelkarriere, sie bekommt einen Sohn. Sie lernt das neue Leben zu leben, mit allen Problemen zurecht zu kommen, wie zum Beispiel ihrer Beschneidung. Dieses Ritual ist eine der Ursachen, gegen einige Glaubenspunkte ihres Volkes zu kämpfen.

Waris überlässt ihren geliebten Sohn Aleeke der Frau ihres Bruders Mohammed, welcher in Amsterdam lebt und beide reisen für ein paar Tage zusammen nach Somalia. Nach 20 Jahren kehrt sie trotz der kriegsähnlichen Zustände in ihre Heimat zurück. Beide schrecken nicht vor den Warnungen aller zurück, dass es zu gefährlich sei. Ihre Sehnsucht nach ihren Wurzeln und Kindheitserlebnissen ist einfach stärker. Sie begibt sich auf eine schwere und abenteuerliche Reise, nach der sie sich jedoch voller Zufriedenheit und Glück in den willkommenen Armen ihrer Familie wieder findet.

 

Meine Meinung:

Die Autorin Waris Dirie schildert das „neu entdeckte" Leben inmitten ihres Ursprungs mit liebevollen und sehr realistischen Details. Sie weist auf Probleme hin, wie die Beschneidung der Mädchen, was als Genitalverstümmelung verurteilt und bekämpft wird.

Die ungleiche und unwürdige Behandlung der Frau, welche ihre Ursachen im muslimischen Glauben hat, spielt bei den Erzählungen eine vorrangige Rolle. Die Notwendigkeit des Aufklärungsgedanken wird sehr deutlich:

„Was das Land niederdrückt, ist diese ignorante Buschmentalität".

Natürlich hat es Waris mit ihrer aufstrebenden, selbstbewussten und modernen Art nicht leicht, ihrer Familie ihre Ansichten nahe zu bringen.

Der Leser erfährt von der landestypischen Kultur, von den unzureichenden Bedingungen in der medizinischen Versorgung und Infrastruktur, von Analphabetismus und mangelnder Schulbildung, von Stammesfehden, vom Missbrauch der sog. „khat"-Droge, von den politischen Umständen sowie von der Schönheit der Wüste mit ihren beeindruckenden Naturschönheiten.

Auf Waris’ Heimreise wird klar, wie sehr sie ihre Heimat und ihre Wurzeln achtet und liebt. Es ist sicher, dass sie noch viel bewirken wird, um ihrem Volk zu helfen.

Das Buch ist ein Meisterwerk und in der heutigen Zeit nicht wegzudenken, um unserer Wohlstandsgesellschaft in den Sinn zu rufen, dass es der anderen Seite der Erde nicht so gut geht und dass diese mit Problemen kämpfen, die für uns nicht mehr vorstellbar sind.

„Der Mann mag der Kopf des Hauses sein, das Herz aber ist die Frau" (somalische Redensart)
(Sindy)

Hier Pfeil2.gif (871 Byte) geht´s zum Autorenbericht über Waris Dirie und ihr Leben! Mit wichtigen Links, etc.. Aber tut Euch einen Gefallen: Erst anschauen, wenn ihr es gelesen oder gehört habt, es wird viel über den Inhalt des Buches verraten, da sich das Buch ja um ihr Leben handelt.

 

Bewertung: * * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

ButtonB1.gif (3901 Byte)

Infos: Gebunden, 287 Seiten; Blanvalet; 21,90 €