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Rezension

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Inhalt:

Ihre Ziehmutter und gleichzeitig Dorfhebamme ist krank, so ist Marthe gezwungen auf die Burg zu gehen und das Kind der Burgherrin auf die Welt zu bringen. Doch das soll weit vor der Zeit zur Welt kommen und ist nur eine Totgeburt. Der Burgherr ist äußerst aufgebracht und will Marthe Hände und Füße abschlagen lassen, um sie zu strafen.  

Das Mädchen kann jedoch fliehen und schließt sich einem Trupp von Menschen an, die auf dem Weg ins heutige Sachsen sind. Man hat den Siedlern ein verlockendes Angebot gemacht. Sie müssen  im neuen Dorf 10 Jahre lang keine Abgaben zahlen und sie sind frei.  

Ritter Christian begleitet den Trupp und er hat nichts dagegen, dass Marthe sie begleitet. Eine heilkundige Frau, stellt sich schnell heraus, ist gut für die Reisegruppe. Dass Marthe auch Gesichter hat, ist für ihn nicht störend, aber das Mädchen muss diese Visionen vor den anderen Gruppenmitgliedern verbergen.

In Sachsen angekommen, ist die Reisegruppe zwar von den Gefahren der Reise befreit, doch die politischen Schwierigkeiten, die Ritter Christian und sein Widersacher Randolf, Markgraf Otto, Barbarossa und Heinrich der Löwe auszutragen haben, sind auch folgenreich für das Dorfleben. Das Leben bleibt gefährlich und aufregend, vor allem, als sich herausstellt, dass das Dorf auf einer Silberader errichtet wurde. Geld und Macht müssen in die richtigen Hände gelangen.

Meine Meinung:

Begonnen habe ich dieses Buch mit dem Lesen der Nachbemerkungen. Die Geschichte der Besiedlung Sachsens hat man also als Basis genommen. Die Medizin einer Hildegard von Bingen und die Silberfunde in der Region bilden den Hintergrund für weitere Geschichtsteile. Eine Markgräfin wurde erklärbar etwas freundlicher ausgestattet, als die Geschichtsschreibung es ursprünglich vermuten lässt. Mit dem Wissen ausgestattet, habe ich die Geschichte sehr genossen.  

Marthe und ihre Visionen, bzw. Vorahnungen, ihr Wissen um heilende Kräuter und die richtigen Handgriffe, hatten mich gleich in ihren Bann gezogen. Wer etwas gegen 'Eingebungen' hat, sollte sich besser ein anderes Buch suchen. Ich war jedoch fasziniert davon, wie man die Ahnungen in die Geschichte einbezogen hatte. 

Gut und Böse sind recht eindeutig verteilt. Und Böse heißt hier 'Richtig Böse'. Wer Die Wanderhure schon wg. der Vergewaltigungen nicht lesen mochte, oder schon dort den Eindruck hatte, dass die Männer es, bis auf rühmlichen Ausnahmen, nur auf das Eine abgesehen haben, der wird diese Einstellungen hier nochmals verstärkt wiederfinden.  

Für mich ergab sich schnell der richtige Lesesog. Ich wollte wissen, wie es den Siedlern, Marthe, Christian und der Markgräfin ergehen würde. Die Bosheiten haben mich mitfiebern lassen, genau wie die Ideen, die Christian und den Dorfbewohnern zu diversen Rettungsaktionen in den Sinn kamen.  

Die Heilungsmethoden von Marthe, der Kampf mit ihrer Vergangenheit und ihre Visionen waren für den Fortgang der Geschichte immer gut platziert. Auch viele andere Frauenfiguren waren gut gezeichnet, nicht gerade graue Gestalten mit Stärken und Schwächen. Der Kontext von Vergangenheit und gesellschaftlicher Stellung machte jedoch ihr Handeln verständlich, ob in guter oder böser Hinsicht.  

Ich habe mich von dieser Geschichte gut unterhalten gefühlt. (Binchen, Februar 2007)

Bewertung: *** 

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: TB, Knaur, ca. 600 Seiten

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 02.02.2007, letzte Änderung am 11.04.2007, Layout by abrakan