Inhalt:
Der junge Lehrer Christian
Hochstedt wird nach seinem Studium als Grundschullehrer zurück in
das kleine Eifeldorf Kichfelden versetzt, wo er bereits als Junge
einige Woche bei seiner Tante Luise verbracht hatte. Damals war
seine Mutter angeblich krank und um die Ehe seiner Eltern schien
es nicht zum Besten.
Christian gefällt die neue
Aufgabe und er freundet sich auch bald mit seinem Kollegen
Sebastian und der schüchternen Kunstlehrerin Silvia an. Doch
nicht jeder im Dorf scheint ihm wohlgesinnt. Einige Schüler
untergraben seine Autorität, der Rektor beobachtet ihn argwöhnisch
und immer wieder läuft ihm die 17 jährige Dorfprinzessin Sina
aus dem einflußreichen Birkenfels Clan über den Weg. Trotz
zahlreicher Warnungen verliebt er sich Hals über Kopf in Sina und
die beiden heiraten. Doch Christians junge Frau scheint von einem
dunklen Geheimnis beherrscht zu sein, daß sie immer weiter von
ihrem Mann entfernt. Keiner scheint das kommende Unheil aufhalten
zu können und niemand will Christian die Wahrheit sagen. Doch was
ist die Wahrheit? Christian macht sich auf die Suche nach der
Geschichte der Birkenfels, die auch seine eigene ist.
Meine Meinung:
Nach "Der stille Herr
Genardy" und "Der Engel mit den schwarzen Flügeln"
ist dies mein dritter Hammesfahr und ich bin äußerst positiv überrascht.
Bisher hatte ich mit allen
Hammesfahr das Problem, daß die Personen teilweise völlig
unlogisch handelten, die Autorin Anekdoten und Hinweise
einstreute, aufbauschte und sie schließlich im Nichts versinken
ließ. Auch dieser Roman hatte am Anfang die gleiche Wirkung auf
mich. Die Geschichte um Christian und Sina entwickelt sich zäh
und bisweilen für den Leser sehr unbefriedigend und verwirrend.
Zahlreiche Traumsequenzen, Begegnungen der beiden Liebenden und
Andeutungen, Andeutungen, Andeutungen. Dazwischen die Frage,
weshalb haut die Hauptperson nicht einfach mal mit der Faust auf
den Tisch, verlangt Antworten, sondern bleibt so ängstlich
abwartend, fast duldsam?
Dann aber, entwickelt sich eine
Poesie und Mystik in der Erzählung, die ich bis dahin noch bei
keinem dt. Autor erlebt habe. Man verliert sich plötzlich in der
Geschichte, fiebert, rätselt, leidet mit, ohne eigentlich
wirklich die Lösung noch wissen zu wollen. Die Gewissheit, daß
die Auflösung, das Ende des Friedens bedeuten würde, ließ mich
nur widerwillig weiter lesen. Immer wenn ich dachte, nun ist es
gleich aus, nahm die Handlung noch einmal eine Wendung.
Am Ende blieb ich mit einer Erklärung
zurück, die vielleicht dem Realisten nicht genügt, die auf
einige Leser auch unbefriedigend wirken mag und garantiert viele
Fragen offen läßt. Für mich, hätte Petra Hammesfahr aber kein
besseres Ende finden können.
Der Stil der Autorin ist eben
einzigartig und hier befindet sie sich eindeutig auf ihrem Höhepunkt.
Dieser Roman ist weder Krimi, noch Drama, Liebesroman oder
Mystery-Thriller und doch ein wenig von allem. Ein Buch, das mich
nachhaltig beeindruckt hat. Eine Geschichte, die zeigt, daß
manchmal das, was wir uns wünschen, etwas anderes ist, als wir
wollen. Nicht immer ist es gut, alles zu wissen und keine
Geheimnisse vor dem Partner zu haben.
Ich habe gelernt, daß sich eine
zweite oder auch dritte Chance immer lohnt.
Fazit: Ein echtes dt. Highlight,
wenn man sich über den Anfang gerettet hat. Für Freunde der
Mystery-Romane von Barbara Erskine wirklich zu empfehlen. Nur
unheimlicher, weil so real! (Tara)
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Autorenbericht über Petra Hammesfahr und ihre Bücher! |
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Interview mit Petra Hammesfahr im Buecher4um!!! |
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 413 Seiten - Rowohlt TB-V.;
16,90 DM/8,64 EUR
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