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Rezension

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Inhalt:

Die introvertierte Kirsty ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann. Avril, immer zu pummelig und im Schatten ihres kriminellen Bruders, versucht dem Druck ihrer despotischen Mutter zu entkommen und die coole Bernadette will ihre Liebe zu dem jungen Dominic der Upperclass vergessen. Die drei Frauen lernen sich in dem abgelegenen Burleston Hotel an der Küste Cornwalls kennen, wo sich alle drei als Saisonkräfte verdingen. Ihre Vorgesetzten sind ungerecht, die Arbeit hart und der Lohn mickrig. Doch die drei werden Freundinnen und teilen die Geheimnisse ihrer Vergangenheit. Als Kirsty in der Hotelbibliothek das alte, verstaubte Buch "Magdalena" aus dem Jahre 1913 entdeckt, hat sie eine Idee: Sie wollen das Buch modernisieren und unter einen neuen Namen veröffentlichen. Bernadette soll die Rolle der Autorin in der Öffentlichkeit übernehmen und tatsächlich scheint zu Beginn auch alles zu klappen. Doch dann steigt allen der schnelle Ruhm zu Kopfe und als die Vergangenheit beginnt jede einzelne von ihnen einzuholen, ahnen sie nicht, welchen brutalen Einfluß die schaurige Geschichte aus dem Roman auf ihr Leben auswirkt...

Meine Meinung:

Nach unzähligen Warnungen vor dem eigenwilligen Stil der Autorin habe auch ich mich einmal an ein Gillian White Buch gewagt. Ich kann nun die Meinung vieler, daß ihre Romane absolut schlecht sind, nicht teilen, aber man muß ihren Stil zumindest als ungewöhnlich beschreiben.
White schreibt in der Gegenwart, was mich zu Beginn oft über verschiedene Stellen stolpern ließ. Zudem hält sie weder die Einheit von Ort, noch Person in den einzelnen Absätzen ein. Dies ist verwirrend und macht es noch schwere zu folgen. Der Satzbau ist sehr staccato-artig und wirkt deshalb bisweilen sehr befremdlich, ja beinahe unbeholfen oder platt. Dennoch kann man sich an die Art gewöhnen.
Was mir jedoch wirklich negativ aufgefallen ist, ist das völlige Fehlen von Tiefe in den Hauptpersonen. Meiner Meinung nach kommt das daher, daß die Autorin keine Gefühle der Frauen beschreibt oder sie denken läßt. Sie agieren und rechtfertigen sich dabei. Doch so bleibt, trotz der gut angedachten Charaktere der drei Freundinnen, jede farblos und distanziert. Es ist, als würden sie für das Geschehen des Romans keine wirkliche Rolle spielen, so lieblos werden sie behandelt. Falls die Autorin aber genau dies auch erreichen wollte, um den Inhalt des Buches "Magdalena" als tragendes Element heraus zu stellen, ist für mich auch dies misslungen. Man erfährt nichts über den wirklichen Inhalt des Buches (auch die kurzen Textauszüge sind dabei sinnlos) und der Versuch ihm eine gewisse Tiefe und Mystik durch den, zugegebenen einfachsreichen Ende(n), zu geben, ist fast schon lächerlich.
Jedoch muß man dem Roman zu Gute halten, daß er durch den distanzierten und oberflächlichen Stil, für mich sehr schnell und sehr einfach zu lesen war. Er hat mich an die Geschichtsbücher meiner Schulzeit erinnert. Eigentlich gute Substanz und interessante Geschichten , aber so nichts sagend und reserviert, daß man gar nicht anders kann, als es zu "überfliegen" und dann wieder zu vergessen.

Fazit: Nicht so schlimm wie gedacht, aber warum verarbeitet die Autorin so tolle Storys so lieblos?! (Tara)

Bewertung: */**

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 314 Seiten; Taschenbuch-Ausgabe; Goldmann Verlag; 7,45 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 15.12.2003, letzte Änderung am 11.03.2004, Layout by abrakan