Inhalt:
Robin, der Held
aus 'Das Lächeln der Fortuna', ist mittlerweile ein alter Mann
geworden. Er lebt in Warringham, dem Platz, den er sich so mühsam
erkämpft hat. Die meisten seiner Söhne sind an König Harrys (Henry V.) Hof zu finden, allen voran Richard, der
eine besondere Beziehung zum König hat.
John, der jüngste der
Brüder, hat nicht nur den Warringhamschen Pferdeverstand geerbt,
sondern er ist auch belesen und sensibel. Der Vater erwägt, ihn bei Bischof Beauchamp in die Ausbildung zu geben. Das versteht John
jedoch völlig miss, er glaubt, er solle die Kirchenlaufbahn antreten, und so flüchtet er Hals über Kopf an den Hof des Königs.
Dort erkämpft er sich
einen Platz an der Seite des Königs und reiht sich würdig in die
Reihe seiner Brüder ein. Er schließt Freundschaften, muss sich gegen
Feinde wehren, in den Krieg ziehen und viele eigene Entscheidungen
treffen.
Johns Geschichte wird eingebettet in die Endphase des
Hundertjährigen Krieges. Er erlebt die Ehe und das Sterben des
Königs, er begleitet den neuen König auf seinem Weg zum Thron. Und
der Leser steht immer an seiner Seite und erlebt sein Leben mit.
Meine Meinung:
Endlich eine
Fortsetzung von ‚Das Lächeln der Fortuna’ – Wie lange habe ich,
als Fan, darauf gewartet? Es hat sich gelohnt.
Die Ausstattung zeugt einmal mehr von Qualität. Lesebändchen und
eine historische Karte von den Handlungsorten als Vorsatzblatt,
sind hier schon selbstverständlich.
Ein ‚Neuer’ Gablé!
Beim Lesen habe ich mich oft gefragt, ob ich wirklich einen neuen
Roman wollte, oder ‚nur’ einfach den ersten Band weiter lesen.
Weiterlesen, so war bei mir der Tenor – und mit diesem Buch lag ich
da genau richtig.
Wir erleben eine
Entwicklung der Warringhams aus dem ersten Band, wir lernen neue
Personen kennen, die jedoch ihre Herkunft nicht verleugnen können.
Das Muster ist dem ersten Band ähnlich. Das Lesen ist wie –
nach Hause kommen, und sich wohl fühlen. Mitleiden und lesen, wie es
in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zugegangen sein mag. Die
Mixtur zwischen echten historischen Persönlichkeiten und den
Personen, die es nur gegeben haben könnte, ist wieder einmal
trefflich gelungen.
Dabei sind mir die
Figuren, die eher emanzipiert sind und dem König die Meinung geigen,
besonders sympathisch und das sind vermutlich diejenigen Figuren,
die eigentlich nicht so ganz in die Zeit passen. Aber das macht für
mich einen Gablé aus. Mit diesen Personen kann ich mich
identifizieren. Die Recherche, die historischen Tatsachen kennt Frau Gablé
anhand ihres Studiums sicher besser als ich, alles, was sie vermittelt, fühlt
sich für mich authentisch an – es könnte so gewesen sein. Ob es
wirklich solche Personen gab, ist mir nicht wichtig. Ich mag sie,
die eingeschleusten Warringhams, außer Robert natürlich, doch die
Fieslinge sind selbstverständlich das Salz in der Suppe, und die richtig
üblen Gestalten finden sich, Gott sei Dank, eher in anderen Familien.
War es im ersten Band
der Duke of Lancaster, der mich am meisten faszinierte, ist hier neben John
und seinem Freund Somerset, Kardinal Beauchamp meine Lieblingsfigur. Er bleibt trotz
seiner Interventionen die ganze Zeit ein ungewöhnlicher Mann und
seine Tochter ist auch wundervoll gelungen.
Einen besonderen Blick sollte der
geneigte Leser dem Vorwort und den Personenbeschreibungen widmen,
hier zeigt sich, dass die Autorin auch viel Humor hat, den sie ihren
Figuren nicht gar so häufig gönnt. (Binchen, Oktober 2005)
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geht es zur Rezension des Hörbuchs "Die Hüter der Rose"
im Hoerbuecher4um.
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Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Ehrenwirth Verlag - Bergisch
Gladbach, September 2005 -
ca. 1113 Seiten, ISBN: 3-431-03635-X
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