Lucettes Gefühl und Gedanke ist klar und
präsent: ihrer Tochter ist ein besonderer Lebensweg bestimmt. Von
daher muss auch der Name auffallen - Plectrude. Und wirklich ist
das Mädchen auffallend anders. Ihre großen Augen und der
intensive Blick bezaubern und verschrecken die Menschen. Der
tägliche Gang zur Schule wird für Plectrude zu einem
aufreibenden Erlebnis; allein die Ballettstunden können ihre
Phantasie und Träume beflügeln. Begabt wie sie ist, wechselt sie
bald zur Ècole des rats an der Pariser Oper. Hier jedoch wird
Plectrude bald aller ihrer hochfliegenden Illusionen beraubt...
Meine Meinung:
Rasant, phantastisch, verrückt,
satirisch, humorvoll, spritzig - so lässt sich dieses Buch von
Amélie Nothomb beschreiben.
Das hohe Tempo gibt der Geschichte ein „Mehr“
an Fülle und Prägnanz und lässt sie in ihrem Gesamtausdruck
wirken ohne dem Inhalt seine Qualität zu nehmen.
Die überspringende Lebensfreude und der
starke Wille Plectrudes lassen das Buch zu einer energiegeladenen
Begegnung werden. Die Autorin bietet ein Leseerlebnis, dass sich
gut in die Realität mitnehmen lässt und ein Geschenk ist für
Momente, in denen Energie fehlt.
Zum Schluss: Etwas besonderes sein oder
das besondere in sich entdecken und ausleben - wer möchte das
nicht? (Angela Sternke)