Inhalt:
Patricia
Wilborough wächst in der vornehmen Mädchenschule Violet’s
Abbey auf, als Oliver Cromwell die Macht ergreift. Ihr Vater, ein
königstreuer Untertan und Vertrauter des König Charles flieht
darauf hin mit dem König und gilt von nun an als Hochverräter.
Doch Patricia findet Zuneigung in der Familie ihrer Freundin
Dorothy und besonders mit deren Bruder Martin verbindet sie bald
eine erste Liebe. Als Patricia jedoch auf Grund von Geldmangel die
Schule verlassen soll, steht ihr Martin plötzlich fremd und
feindselig gegenüber. Er hat sich den Puritanern angeschlossen
und Patricia muß Zuflucht im Haus ihres strenggläubigen Onkels
suchen. Dort führt sie ein freudloses Dasein und heiratet schließlich
einen um Jahre älteren Mann, den sie nicht liebt. Die Ehe endet
tragisch. Als Cromwells Schreckensherrschaft ein Ende findet,
schließt sich Patricia, inzwischen verwitwet, einer
Schauspielgruppe an und macht sich auf dem Weg nach London um
ihren Vater zu suchen. Ihr ehemaliges Elternhaus gehört jedoch
inzwischen einem Lord Ragley und so beginnt sie eine Karriere als
Bühnenstar. Sie feiert große Erfolge und bald zieht sie das
Interesse eines einflußreichen Mannes auf sich. Als es scheint,
als würde sich alles zum Guten wenden, taucht plötzlich wieder
ihre Jugendliebe Martin in ihrem Leben auf und stiftet Unheil.
Aber noch kann Patricia sich der Erinnerung an ihre erste große
Liebe nicht entziehen...
Meine
Meinung:
„Kapriole"
= lat. Bocksprung, drolliger Luftsprung, übermütiger Streich.
Passender hätte dieser Titel gar nicht gewählt sein können. Es
ist fast schon unglaublich, wie viele Wendungen (Sprünge) und
Irrungen (Streiche) das Schicksal Patricia zumutet. Dank dem
zwanglosen, unterhaltendem Stil der Autorin, wirkt das Buch aber
dennoch nie überladen oder gehetzt. Ich würde sogar sagen, daß
dieser Roman erwachsener oder reifer wirkt als die früheren
Werke. Ich hatte diesmal nicht das Gefühl, daß Handlungsstränge
nicht ausgearbeitet waren, sondern die Geschichte wirkte auf mich
in sich geschlossen und stimmig. Die historischen Fakten sind gut
recherchiert und genau richtig dosiert, um zu unterhalten, aber
nicht zu belehren. Sie runden die Story um die emanzipierte
Entwicklung einer selbstbewußten Frau perfekt ab. Patricia, zu
Beginn behütet und wohlhabend, muß nach Resignation und schweren
Schicksalsschlägen ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Ein
Thema, daß nicht nur ins 17.Jhr. paßt, sondern auch heute noch
aktuell ist. Für mich der bisher detailierteste Roman der
Schriftstellerin. Hut ab Frau Michéle, mit diesem Werk sind sie für
mich endgültig in die Riege der besten Autorinnen von
historischen Liebesromanen aufgestiegen und das, obwohl diesmal
der geheimnisvolle Teil fehlte, den ich an ihren bisherigen
Geschichten so liebte.
Fazit: Macht
neugierig auf das nächste Werk. (Tara)
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geht
es zum Interview im Buecher4um mit der Autorin! |
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 318 Seiten, Area Verlag,
Taschenbuch-Ausgabe, 6,- €
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