Inhalt:
Eigentlich
hätte sich Jean Sheridan das Wiedersehen mit ihren ehemaligen
Kommilitonen und Kommilitoninnen anders vorgestellt. Ein paar
Familienfotos hatte sie erwartet, ein paar Tänze mit in die Jahre
gekommenen Bekannten, und einige Gespräche über erfolgreiche
Karrieren -- Karrieren so wie ihre. Denn inzwischen ist Sheridan
eine angesehene Historikerin, die sich bei dem Ehemaligentreffen
in ihrer Heimatstadt zwanzig Jahre nach Schulabschluss nicht zu
verstecken braucht. Schließlich soll sie als eine von sechs
Auserwählten ja auch eine Ehrung erhalten. Doch auch ein
Geheimnis in ihrer Vergangenheit will sie endlich klären und so
bemerkt sie erst gar nicht, was ihr der engagierte Schulreporter
Jake Perkins zeigen will, als er ihr erklärt, dass scheinbar
bereits 5 Jugendfreundinnen von ihr in den letzten Jahren plötzlich
verstorben sind. Steckt etwa Absicht dahinter? Hat jemand eine
offene Rechnung mit den Mädels der Mittagstischrunde zu
begleichen? Jean kommen Zweifel, als auch noch die glücklose
Schauspielerin Laura Wilcox verschwindet und Jean als einzige übrig
bleibt. Was geht in dem kleinen Ort Cornwall vor? Jean ist hin und
her gerissen zwischen der Sorge um ihre Freundin und der Suche
nach ihrer Tochter. Wem kann sie noch vertrauen? Ihren alten
Schulkameraden? Dem kurz vor der Pensionierung stehenden Detective
Sam Deegan, der selbst noch einen lange zurückliegenden und
unaufgeklärten Mordfall zu bewältigen hat? Die Todesfälle in
der kleinen Stadt häufen sich und der einzige Hinweis, dass all
die Vorkommnisse zusammen hängen, ist eine kleine Eule.
Meine Meinung:
Mit viel
Spannung habe ich das neue Buch von MHC erwartet und darf sagen,
es hat sich gelohnt. Wenn ich noch vor gut zwei Jahren das Gefühl
hatte, dass bei meiner ehemaligen Lieblingsautorin mit Romanen wie
„Vergiß die Toten nicht“ etwas die Luft raus ist, wurde ich
eines besseren belehrt. Bereits mit einigen ihrer letzten Romane
wie „Denn vergeben wird dir nie“ und „Du entkommst mir
nicht“ hat sich MHC immer ein Stückchen von ihrem bisherigen
Stil entfernt und gut daran getan. Ihre Romane wirken frischer,
moderner und trotz des nach wie vor spannenden Stils, anders. Der
neue Roman reiht sich in dieses Schema ein. Die Autorin erfindet
das Genre nicht neu und wer Psychothriller liebt, weiß MHC zu schätzen.
Doch schafft sie es neue Handlungsentwicklungen um bewährte
Grundgerüste zu stricken. Dabei vergisst sie nie lebendige
Charaktere, eine große Auswahl Verdächtiger, falsche Fährten
und eine interessante Rahmenhandlung.
Ich finde es
schön, wenn man auch bei einer Bestsellerautorin, die lange auf
bewährten Pfaden gewandelt ist, eine Weiterentwicklung
feststellt.
„Mein ist die
Stunde der Nacht“ erinnert in seiner einfachen Grundstruktur dem
klassischen Who´s-done-it einer Agatha Christie. Die Hauptfigur
ist sympathisch und mehr als einmal möchte man helfend eingreifen
oder sie warnen. Die Rahmenhandlung ist diesmal etwas strammer und
bewegt sich, ähnlich wie die gesamte Story, in einer Art
geschlossenem Terrain. Eine Kleinstadt, eine Zwangsgemeinschaft in
einem Hotel und eine gemeinsame Vergangenheit. Rätsel und deren
Auflösungen liegen in der Vergangenheit UND der Gegenwart und
bilden somit eine geschlossene Einheit. Das Ende ist etwas überdramatisch,
aber es hat nicht wirklich gestört und hinterlässt auch keinen
negativen Beigeschmack. Im Gegenteil, der Roman ist eine herrlich
in sich geschlossene Geschichte, die unterhält und den Leser mit
einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht das Buch schließen lässt.
Ich habe das
Buch in einem Tag gelesen und freue mich nicht nur auf viele
weitere Romane der Autorin, sondern auch auf neue Überraschungen,
die ihre Fantasie uns Lesern noch zu bieten hat.
Fazit: MHC
ist einfach gut! (Tara)
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gibt es nähere
Informationen zur Autorin. |
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gibt es die
Rezension des Hörbuchs im Schwestern4um! |
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 450 Seiten, gebunden,
Heyne Verlag, 21,- €
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