Inhalt:
Hinterm Deich
Krimi 3
Pastor Hansen
fühlt sich trotz Beichtgeheimnis verpflichtet, einen Mord zu melden.
Der Haken an der Sache: der Mörder, der sich selbst bezichtigt hat,
ist verschwunden und eine Leiche ist auch nicht vorhanden.
Etwas später wird
der vorgebliche Mörder gefunden – tot. Die Spurensuche führt
routinegemäß auch in seine Wohnung. Dort ist jemand zu Tode gekommen,
das ist anhand der Spuren klar. Nur eines nicht – wer und warum? Die Motive für die
verschiedenen Taten sind hier oben im einsamen Norden nicht so
leicht erkennbar. Nur eines ist verdächtig, eine Liste mit Zahlen weist auf viele kreditunwürdige Kreditnehmer hin.
Die Herren
Johannes, Große Jäger und Mommsen sind wieder einmal gezwungen
selbst in Mordfällen zu ermitteln, obwohl sie gar nicht dafür
ausgebildet sind. Lorbeeren sind ggf. für die Zuständigen
einzuheimsen, sollte etwas schief gehen, geht das zu
Lasten der Husumer Kollegen, so die Vorstellung der Vorgesetzten.
Das Ermittlerteam
wird sich jedoch nicht kleinkariert um Zuständigkeiten kümmern,
sondern bewährt die Fährten aufnehmen – oder?
Meine Meinung:
Wer mit der
Meinung „ Ach … nur eine weitere Folge“ an diesen Krimi
herantritt, der irrt. Hier finden wir zwar eine Entwicklung der
Hauptpersönlichkeiten, die Freude macht, aber auch einen ganz
neuen Fall. Klar, dass Christoph, Harm und Wilderich wieder an
Bord sind und sich ihre Persönlichkeiten zwar entwickelt, aber
nicht grundlegend geändert haben.
Husum und
Schleswig Holstein spielen wieder die Hauptrolle, wer die Landschaft
und die Leute durch die ersten Krimis schon mochte, wird hier weiter
ins Land gelockt. Auch hier wird variiert, die Entdeckungsreise
durch das schöne Bundesland geht weiter. Der Fall ist wieder
spannend und greift neue aktuelle Themen auf. Wer hätte das gedacht,
die Bösen lauern auch im Hohen Norden. Mehr wird nicht verraten,
sonst ist die Spannung hin.
Hannes Nygaard
schafft es auch hier wieder die Neugierde zu wecken. Das beginnt für
mich immer damit, dass der ’Fiese Möpp’ aus Flensburg ins Rennen
geschickt wird. Wie werden die drei Helden damit immer nur fertig,
dass sie immer alles verkehrt machen?
Aber es ist ihnen
nicht so wichtig. Die Menschen stehen im Vordergrund und die sind
allesamt gut gezeichnet, selbst die unsympathischen. Die
Verhörmethoden von ‚Große Jäger’ sind meistens überraschend aber
effektiv. Auf seine Reaktionen freue ich mich immer schon im Voraus.
Diesmal wird der
Rahmen auch noch weiter im schönen Deutschland abgesteckt, die
sprachlichen Ausflüge nach Hessen und Bayern haben mir viel Freude
gemacht. Zusammenhänge bei der Polizeiarbeit werden aufgedeckt und
für den Leser spannend aufbereitet. Von wegen – mal eben einen
Krimi schreiben. Hier sind Details und Recherche wichtig. Nygaard
vermittelt Authentizität und das mit Humor. Das gefällt mir und
lässt die Ungeduld auch auf den nächsten Roman wachsen. (Binchen,
Juni 2006)
Übrigens: Die
schöne Emons-Ausstattung ist ein Blickfang für’s Krimi-Regal.
Bewertung: ***/****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Emons -
Hinterm
Deich Krimi 3,
ISBN
3-89705-418-3, Broschur, ca. 240 Seiten, 9,00 €
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