Inhalt:
Kostas Charitos, Leiter der
Mordkommission in Athen, macht Urlaub. Jedoch nicht lange, denn
selbst dort auf der ruhigen Insel ist ihm kein Ruhe vergönnt. Ein
Erdbeben sucht dieses Fleckchen Erde heim und fördert einen Toten
an die Oberfläche, den man wohlweislich verscharrt hatte. Andere
bringen Souvenirs aus dem Urlaub mit, Charitos eine Leiche, deren
Tod es aufzuklären gilt. Dies ist nicht so einfach, da der Tote
zunächst nicht identifiziert werden kann.
Wie gerufen, damit keine
Langeweile in Charitos Leben aufkommt, gesellt sich ein zweiter
unaufgeklärter Mordfall hinzu. Dinos Kousts, stadtbekannter
Rotlicht-Baron, wurde auf offener Straße erschossen. Auch dieser
Fall gestaltet sich nicht einfach, denn Kousts kannten zu viele.
Bei näherem Hinsehen hatte er mehr Feinde als Freunde. Inmitten
des ganzen Trubels bekommt Charitos einen Herzanfall und muss ins
Krankenhaus, was ihm gar nicht behagt. Und auch hier ist ihm keine
Erholung gegönnt - einerseits wegen seiner Frau, die ihn nervt,
andererseits weil sich bald darauf die Ereignisse überschlagen...
Meine Meinung:
Charitos ist ein
ungehobelter Klotz! Wer es nach dem ersten Band noch nicht wusste
oder nicht wahrhaben wollte, kann nach diesem 2. Fall des Athener
Kommissars die Augen nicht mehr davor verschließen. Auch seine
frustrierende Ehe liefert keine Entschuldigung mehr, denn er tut für
eine Besserung der Situation wirklich nichts. Aber eben dies macht
ihn so besonders: Er ist halt wie er ist und das mit Überzeugung!
Die Figur des Charitos ist sehr glaubhaft gezeichnet. Und hat man
bei anderen Helden das Gefühl nach einem Buch sich von einem
guten Freund für eine Weile zu verabschieden, so ist man bei
Charitos froh, dass man ihn erst mal für eine Weile quitt ist!
Aber die Zeit mit ihm, dem eigentümlichen "Helden" möchte
man sich nicht nehmen lassen!
Manch einem
werden einige Passagen im Buch rassistisch erscheinen, ich denke
jedoch, hier wird ebenfalls Realismus wiedergespiegelt anstatt
etwas rosarot zu färben. Beim "Helden" wird es schon
nicht versucht und bei Problemes des Landes auch nicht. Ein
interessanter Einblick - so habe ich es empfunden, auch wenn man
bei manchen Passagen schon schluckt. Letztendlich ist mir
ein ehrlicher Umgang mit solchen Themen jedoch lieber als die
ewige Schönfärberei, die LEIDER mit der Realität oft nicht viel
zu tun hat.
Der 2. Fall ist
gut er- und durchdacht. Die Umsetzung ebenso gelungen. Trotz recht
komplizierter Zusammenhänge verliert man nicht den Durchblick und
misstraut mit Charitos einigen zwielichtigen Figuren, mit andern
wiederum verbündet man sich im Einvernehmen mit ihm. Die vielen
griechischen Namen brauchen einen auch nicht schrecken, denn
hinten im Anhang des Buches findet man ein Personenregister. (Petra)
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Sonderbericht über Petros Markaris und seinem Kommissar
Kostas Charitos!!! |
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 552 Seiten, gebunden,
Diogenes Verlag, 46,90 DM (23,90 EUR )
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