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Rezension

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Inhalt:

"... immer müssen Millionen müßige Weltstunden verrinnen, ehe eine wahrhaft historische, eine Sternstunde der Menschheit, in Erscheinung tritt." Das schreibt Stefan Zweig im Vorwort zu seinem Buch. Vierzehn ausgewählte Sternstunden stellt er uns vor, von der berühmten Schlacht bei Waterloo bis zur Eroberung von Byzanz. Georg Friedrich Händel ist ebenso vertreten wie Leo Tolstoi. Die Entdeckung des Pazifischen Ozeans ebenso wie die des Südpols. Im Bereich technische Leistungen die Verlegung des ersten Telegraphenkabels mitten durch den Atlantik, eine Revolution vergleichbar mit der Erfindung der E-Mail. 

Meine Meinung:

Man kann über Sternstunden philosophieren, man kann sie als Historiker analysieren. Was kann ein einzelner Mensch bewirken? Was ist Zufall? Gibt es Vorsehung? Wie entsteht eine geniale Idee? Da gibt es viele Theorien.

Man kann die Sternstunden aber auch einfach einmal schildern. Und wenn das so gelungen ist wie bei Stefan Zweig, dann saugt man das Buch förmlich auf, sieht die historische Situation bildlich vor dem geistigen Auge, sieht die Zusammenhänge, sieht das Geschick, das Unglück wie das Glück.

Und hinter allem die Gelegenheit, die es zu entdecken und am Schopfe zu packen galt! Das Glück, auch aus den scheinbar unmöglichsten, abwegigsten Motiven und Gedanken den Treffer zu landen. 

Aber auch die Tragik, die Sternstunde verpasst zu haben. Am Schluss des Buches wird von einer Sternstunde berichtet, die nicht geklappt und unsägliches Elend und Leid über Europa gebracht hat und eine nicht tilgbare Schuld für Deutschland.

Hätte sich der amerikansche Präsident Wilson bei den Friedensverhandlungen nach dem Ersten Weltkrieg mit seinen bewundernswerten Ideen schließlich durchgesetzt, dann wären uns und der Welt Hitler und der Zweite Weltkrieg möglicherweise erspart geblieben. Leider wurde Wilson nach Anfangserfolgen von allen Seiten zermürbt und musste schließlich, auch gesundheitlich angeschlagen, zu viele Kompromisse machen - seine Gegner hatten gesiegt. 

Aber aus der Geschichte kann man für die Zukunft lernen! Und Stefan Zweig zeigt uns, dass das Lernen für die Zukunft spannend sein kann bis zum Vergessen der Gegenwart! 

Eine Empfehlung für alle Leser, auch als Geschenk sehr geeignet! Und wer halt z.B. Tolstoi nicht ausstehen kann, lässt das Kapitel vielleicht einfach besser aus. Oder gerade deshalb eben nicht! (Arno)

Bewertung: **** 

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 304 Seiten, Taschenbuch-Ausgabe, Fischer Verlag, 7,90 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 26.04.2006, letzte Änderung am 15.07.2006, Layout by abrakan