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Rezension

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Inhalt:

Paul Bremer, Aussteiger und Lebenskünstler, wird aus seiner selbstgewählten Einsamkeit im winzigen Rhöndorf Klein Roda von seinem krankem Onkel nach Wingarten am Rhein gerufen. Hier hat Paul seine Kindheit verbracht und ein Großteil seiner Jugendfreunde lebt noch immer hier. Seine alten Freunde umgibt eine seltsame Nervosität und Spannung. Nachfragen Pauls jedoch werden abgewiegelt und umgangen. Dann allerdings gibt es einen Toten und die Umstände sind mysteriös. Paul und seine alte Freundin,die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark , versuchen Licht ins Dunkle zu bringen. Mit mäßigem Erfolg. Dann gibt es noch einen weiteren Toten.... 

Meine Meinung:

Anne Chaplet hat schon mit ihrem Erstling „Caruso singt nicht mehr" ein wirklich spannendes Buch geschrieben. Dieser Folgeband gefällt mir fast noch besser.

Ihre Stärke liegt vor allem in der Gabe, den Protagonisten ihrer Bücher Leben einzuhauchen. Die Charaktere sind so lebensecht, dass man sie in seiner Phantasie geradezu aufmarschieren sieht. Auch die Milieuschilderungen sind von beeindruckender Lebendigkeit und Realität. Das kleine Rhöndorf mit seinen Bewohnern, die sich schon ihr Leben lang kennen und kaum Geheimnisse voreinander haben. Die Beziehungen der Dörfler untereinander und ihr Zusammenhalt gegenüber Fremden und gegenüber der Ordnungsmacht. Nicht das es immer die reine Idylle wäre, wie Paul durchaus erkennt. Aber auch wenn es jemand ist, den keiner der Dörfler leiden kann, wie der alte Alfred zum Beispiel, so stellt doch auch niemand je in Frage, das er dazu gehört. Im Gegensatz zu ihm, Bremer, der erst ein paar Jahre hier lebt.

Genau so lebensecht wird die Weinbauernstadt Wingarten beschrieben. Auch hier die relativ kleine Gruppe der Weinbauern und Weinkritiker. Auch sie kennen sich seit Jahren, Auch sie kennen ihre Geheimnisse untereinander und auch bei ihnen ist es bei weitem keine Idylle im heimeligen Weinstädtchen am Rhein.

Paul Bremer versucht hinter die Fassade zu blicken und bemüht sich besonders seinem Jugendfreund Sebastian Klar und seiner Frau Elisabeth zu helfen. Doch er kann einfach nicht herausfinden was sie so bedrückt, so entfremdet und so unglücklich macht, das es mit Händen zu greifen ist. Was er dabei vor allem findet und was Chaplet ebenfalls gekonnt in die Handlung einfließen lässt, ist die Tatsache, das er auch hier nicht mehr dazugehört, ja vielleicht nie dazugehört hat. Ein Lichtblick ist da sein alter Bekannter Hauptkommissar Kosinski den er schon aus der Rhön kennt. Zusammen mit ihm und seiner alten Freundin Karen fasst er wieder Mut und macht sich ans Werk.

Ein Buch voller interessanter Menschen, einem leicht melancholischen Hauptprotagonisten und einer Menge gekonnter Milieuschilderungen und Lokalkolorit, das man gern liest und durchaus empfehlen kann. (Mariposa)

Button hat Anne Chaplet dem Buecher4um ein Interview gegeben!

Bewertung: ***  

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Originaltitel: Harpsunsmorder, Erstausgabe: 2000 by agreement with BengtNordin Agency, Sweden, Deutsche Erstausgabe: 2002 byTypographische Werkstatt & Verlag Stegemann, Deutscher Übersetzter: Dagmar Mißfeld, ISBN Nr. 3-9808037-3-2, Seitenzahl: 234 

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 31.10.2002, letzte Änderung am 17.01.2004, Layout by abrakan