"In einer Großfleischerei
am Stadtrand von Melbourne wird ein kurdischer Vorarbeiter im
Kühlraum erfroren aufgefunden. Während die Polizei einen
Herzinfarkt vermutet, mehren sich Gerüchte über gravierende
Sicherheitsmängel, die sich für Charlene Wills, der zuständigen
Ministerin für Industrie und ethnische Angelegenheiten, sehr
ungünstig auswirken könnten.
Über den Auftrag, der besagten
Firma mal auf den Zahn zu fühlen, ist Murray Whelan, politischer
Berater und Mädchen für alles in Charlene Wills' Stab,
allerdings wenig begeistert, zumal es andere, wichtigere Dinge zu
tun gibt. Einerseits müsste sich der allein erziehende Vater mehr
mit seinem zehnjährigen Sohn Red beschäftigen und sich dem
schwer vernachlässigten Dach seines Hauses widmen, das kurz vor
dem Zusammenbruch steht. Andererseits ist da auch noch die
verteufelt hübsche Kommunalbetreuerin der Australisch-Türkischen
Wohlfahrtsliga, Ayisha Celik, die Whelans Träume seit längerem
in exotische Farben taucht.
Doch bei der lästigen
Untersuchung des vermeintlichen Routinefalls bleiben nicht nur das
Dach und das erhoffte heiße Date auf der Strecke, auch Whelan
selbst muss eine Menge einstecken. Denn der Tote im Kühlschrank
führt ihn nicht nur auf die Spur einer groß angelegten
Betrugsserie, bei der hohe Tiere aus Gewerkschaft und Industrie
gemeinsam Kasse machen. Auch im undurchsichtigen Gestrüpp von
multikultureller Kommunalpolitik und interner Parteistrategie
kommt Whelan schwer ins Straucheln, und selbst die Loyalität
alter Freunde erweist sich als Maske, hinter der die eiskalte
Intrige lauert."
Meine Meinung:
Der Klappentext verspricht
spannende Lektüre, die Spannung habe ich allerdings
größtenteils vermisst. Wobei der Plot gar nicht schlecht ist.
Mit seiner irischen Abstammung ist der Protagonist Whelan allein
unter den italienischen Wölfen im politischen Beraterstab. Schon
dadurch wird er zum *looser*, der die ungeliebtesten Arbeiten
zugeschustert bekommt und sich mit den unmöglichsten Leuten herum
schlagen muss. Aus dieser Lage heraus kommt es durchaus am Anfang
zu witzigen Situationen, wenn er sich zum Beispiel mit einem
Muskelprotz auseinander setzen muss, bei dem ein Tattoo mit dem
Namen seiner Liebsten misslungen ist und der nun aus der
gemeinsamen Wohnung geworfen wurde. Whelan soll nun den
Tattoo-Laden dicht machen, wozu er natürlich überhaupt keine
Zeit hat. Aber auch sonst wird der arme Whelan mehr oder weniger
als Trottel hingestellt, was aber keineswegs die sympathie des
Lesers erweckt.
Leider kann Maloney den Witz und
die Ironie nicht über das ganze Buch retten, viele Situationen
wirken eher gekünstelt und der Humor aufgesetzt. Auch der
Kriminalfall ist eher mäßig und konstruiert und nicht wirklich
interessant.
Positiv interessant für mich
waren eher die Nebeninformationen über das Leben und die Probleme
der legalen und illegalen Immigranten Australiens. Gerade die
Einwanderer aus den Mittelmeerländern haben ihre Probleme mit ins
Land gebracht.
Fazit: Dieses Buch muss man nicht gelesen
haben. Und wie man bei der deutschen Übersetzung auf den Titel
gekommen ist, bleibt für mich rätselhaft. (Lucy)