Banner Buecher4um
Button Home Button Rezensionen Button Neuigkeiten Button Diskussionsforum
Rezension

linie1.jpg (1098 Byte)


Inhalt:

Wir schreiben das Jahr 1985. Joh. Wolfg. v. Goethe-Allee, Mülheim an der Ruhr. Eine vornehme Adresse für die verwegenen „Stormfuckers”. Möglich gemacht hat es der führerscheinlose, „ewige Volontär” der Motorradgang, Willy Heckhoff, seines Zeichens Waise und reicher Erbe.

Sinn für’s Häusliche wird in der benzingeschwängerten WG groß geschrieben. Man schmückt zu Weihnachten den Christbaum (der alljährlich abbrennt), pflegt traditionelle Gesellschaftspiele (bei der „Reise nach Jerusalem“ ruiniertes Mobiliar wird im Kamin verfeuert) und organisiert zur Komplettierung des Hausrats Tupperwareparties (die drei Tage und zwei Nächte dauern können).

Privatdetektiv Kristof Kryszinksi residiert ebenfalls dort. Seine Brötchen verdient sich der Ex-Knackie u.a. damit, abgängige höhere Töchter aufzulesen, die ihren Hintern lieber auf den Amsterdamer Drogenstrich bewegen als in den schmucken Tennisclub der Eltern. Der beherzte Kern seiner Kumpel steht ihm jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. (Naja, seien wir ehrlich: eher mit Tat.) Asl langwierig und brisant erweist sich Kristofs aktuellster Fall: Die brutale Sabotage einer „McDagoberts“-Filiale.

Und dann ist plötzlich der Willy weg. Einfach weg.

Seine sorgenden Mitbewohner bemerken es bereits nach drei Tagen. Eine Million Mark Lösegeld wird für ihn gefordert. Wer könnte den triebhaften Willy abgegriffen haben: die rechtsradikalen „Eierköpfe“ oder womöglich der „Schwede“, Mühlheims blondperrückter Mafioso?

Meine Meinung:

Wobei kann „Also sprach Zarathustra“ als musikalische Untermalung effektiv eingesetzt werden? Was kann man so alles in Tupperdosen aufbewahren? Warum sollten Einbrecher keine Katzenhaarallergie haben? Wer sprengte Ronald McDagobert in die Luft?

Wer Antworten auf diese spannenden Fragen sucht, dem sei dieser Roman, ein eindeutiger Lichtblick am deutschsprachigen Krimihimmel, wärmstens empfohlen. Nicht stören darf man sich an Juretzkas Sprache, die ist mitunter recht deutlich-deftig. Nichts für leicht errötende LeserInnen. Eigentlich handelt es sich mehr um ein „Männerbuch“, an dem Frauen aber unglaublich großen Spaß haben können. Juretzkas Humor, dem eine wunderbar verschachtelte Stilistik die Krone aufsetzt, ist unübertrefflich. Wer sich während der Lektüre des ersten Kapitels dennoch nicht mehrmals vor Lachen auf dem Teppich wälzt, sollte das Buch besser an würdigere InteressentInnen weiter verschenken. (© Fevvers 2003)

Bewertung: **** (Wo ist der fünfte?)

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Rotbuch 2001, 11,90

[Home] [Rezensionen] [Neuigkeiten] [Specials] [Autorenberichte] [Interviews] [Events]
[Tipp des Monats] [Taras Literatur-Film-Tipps] [Dykes Ohrenleser-Tipps] [Diskussionsforum] [Chat]
[Gästebuch] [Links] [Über mich] [Pressespiegel] [AGB] [Impressum/Kontakt] [Disclaimer]
© 1998 Buecher4um, erstellt am 05.06.2003, letzte Änderung am 05.06.2003, Layout by abrakan