1ADIMD5.gif (12828 Byte) Zurück zu neuere Bücher      Zurück zu Buchbesprechungen Juli 1998           _______________________________________________________________

 

Bauby, Jean-Dominique

Schmetterling und Taucherglocke:

 

Inhalt:

Er war dreiundvierzig Jahre alt, Vater zweier Kinder und ein erfolgreicher Redakteur, als ihn am 8. Dezember 1995 ein Gehirnschlag all seiner bisherigen Lebensmöglichkeiten beraubte. Von diesem Tag an blieb er vollständig gelähmt, unfähig zu sprechen, auch nur ein Glied zu rühren oder zu schlucken, und seine einzige Möglichkeit, sich verständlich zu machen, war das Blinzeln mit einem Auge. Fünfzehn Monate später beendete er sein Buch, das er allein mit seinem linken Augenlid diktert hatte. Es ist ein einzigartiges Dokument: zum ersten Mal berichtet ein Opfer des Locked-in-Syndroms, wie die Krankheit in Fachkreisen heißt, was in einem Menschen vorgeht, der äußerlich zur Statue erstarrt, doch geistig quicklebendig geblieben ist. Wie einer sich fühlt, den die Krankheit mitten aus dem aktiven Leben reißt und den die anderen, so sagt er selbst, nur noch als »Zombie« oder als eine Art »Gemüse« betrachten.

 

Meine Meinung:

Ich fand dieses Buch wahnsinnig interessant, denn wie soll man sonst je erfahren, wie sich jemand in sollcher Lage fühlt. Und wie traurig für den Betroffenen, die Gewissheit zu haben, daß es niemand weiß. Alleine deswegen finde ich es bewundernswert. Aber auch, weil Bauby damit als Vorbild für all jene dient, die aus irgendwelchen Gründen nicht mehr Willens sind, im Leben etwas sinnvolles zu tun. Er hat es getan, obwohl seine Position wohl eine der Ungünstigsten überhaupt war. Zudem sollte hier aber auch nicht nur der Beweggrund erwähnt werden, sondern auch, daß er dieses Buch wirklich gut geschreiben hat. Mit viel Humor und Scharfsinn. (Petra)

 

Bewertung: * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

 

Infos zum Buch:

129 Seiten, gebunden, Bertelsmann Verlag