Rebecca Gablé
Weiße Weihnacht (Folge 1):
Abends hatte es angefangen. Mit
dicken Flocken, die langsam zur Erde taumelten. Dann wurden sie
kleiner und dicht, ein lautloser Schauer. Es hatte die ganze
Nacht hindurch geschneit, und jetzt lag alles unter einer
zuckerweißen Decke. Dächer und Bäume trugen dicke
Schneemützen. Eine Sensation. Das erste Weihnachten ohne Regen
und Frühlingstemperaturen seit Jahren.
Er hielt für einen Moment mit
dem Schippen inne, stützte sich auf die Schaufel und fuhr sich
mit dem Ärmel über die Stirn. Ihm war warm geworden, trotz der
schneidenden Kälte; Hitze hatte sich unter seiner Jacke gestaut
wie eine teilchengeladene Giftgaswolke. Er fühlte sich matt,
als habe er zuviel Zeit in einem kleinen Raum voll schlechter
Luft verbracht. Und es würde jetzt nicht mehr lange dauern, bis
er Kopfschmerzen bekam. Er erkannte die Vorboten.
... Fortsetzung folgt morgen!
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