Literarische Reise - Ungarn:
Kristof,
Agota Die gebürtige Ungarin Agota Kristof legt einen Roman vor, der das Thema der Identitätssuche in einer gefühlskalten Welt behandelt. Sie erzählt die Geschichte einer unmöglichen Liebe. Sandor, der vereinsamte im Exil lebende ungarische Fabrikarbeiter, trifft die Frau, die seinem Leben einen Sinn geben könnte: die ehemalige Mitschülerin Line. Aber ein dunkles Geheimnis verbindet die beiden, und nur kurz ist die Zeit, in der Sandor so etwas wie Glück erlebt. |
Taschenbuch Ausgabe, 130 Seiten Piper; 7,90 |
Taschenbuch Ausgabe, 383 Seiten Lübbe Verlag; 7,90 |
Kubelka, Susanna Das gesprengte Mieder: Ein Fräulein bückt sich nie! Ein wohlgemeinter aber reichlich überflüssiger Ratschlag, findet die blutjunge Minka. Verschnürt wie ein Paket, mit einer Wespentaille von 42 Zentimetern, kann sie gerade mal nach Luft schnappen. So verlangt es das Diktat der Schönheit zur Zeit der Österreich-ungarischen Belle Epoque. Gern würde Minka ihr Mieder sprengen, doch sie verliebt sich Hals über Kopf in den feschen Offizier Gabor und dem will sie natürlich gefallen. |
Ungarische Erzähler:
Der vorliegende Band vermittelt in einem Querschnitt von sechzehn ausgewählten Erzählungen einen Überblick über die Entwicklung ungarischer Prosa seit ihrer ersten Blüte im neunzehnten Jahrhundert - Prosa eines Landes, das während über hundertfünfzig Jahren sehr fern von Westeuropa lag. |
Gebundene Ausgabe, 455 Seiten Manesse-Verlag, 18,90 |
Taschenbuch-Ausgabe, 686 Seiten Hestia Verlag Zur Zeit leider vergriffen |
Mortman, Doris Flügel der Freiheit: Die begabte Pianistin Katalin Gaspar ist erst wirklich glücklich, als sie ihre Jugendliebe Istvan wiedertrifft. Die beiden wollen sich nie mehr trennen, doch da muß Katalin nach Ungarn, wo ihre alte Mutter im Sterben liegt. |
Nadas, Peter Ende eines Familienromans: Peter Nadas' Roman führt ins Ungarn der Stalin-Ära und der Schauprozesse, doch behandelt er die Zeit nicht nach politischen Denkschemata, sondern aus der Kinderperspektive. Ein kleiner Junge berichtet vom Terror der totalitären Außenwelt, in die sein Vater verstrickt ist, von der zweitausendjährigen Leidensgeschichte des Judentums, die ihm sein Großvater erzählt hat, und vom mythischen Universum seiner Kindheit. Die literarischen Möglichkeiten dieses keineswegs naiven Blickwinkels nutzt Nadas, um das ganze Ausmaß des psychischen Skandals jener Jahre vor Augen zu führen. |
Taschenbuch Ausgabe, 184 Seiten Rowohlt TB-Verlag; 6,60 EUR |
Gebundene Ausgabe, 543 Seiten List Verlag; 26,- |
Palmer, Alan Franz Josef I. Kaiser von Österreich und König von Ungarn: Kaiser Franz Joseph I. war der Herrscher der Neuzeit mit der längsten Regentschaft. Er war Vatergestalt wie Symbol für Herzensgüte und Gerechtigkeit. Er galt im Vielvölkerstaat Millionen von Österreichern, Ungarn, Böhmen, Slowaken als Idol, als Bild eines echten Landesvaters. Alan Palmer erhellt Mythos und Legende des letzten österreichischen Herrschers vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse und zeichnet ein ausgewogenes, lebendiges Portrait des Staatsmannes und des Menschen Franz Joseph. |
Pressburger, Giorgio Geschichten aus dem 8.Bezirk: Im achten Bezirk von Budapest befindet sich der Teleki-Platz. Lange Zeit war er ein Marktplatz mit kleinen Holzbuden, einem endlosen Gewimmel von Menschen und spezialisierten Händlern, die einander mit so notwendigen Waren wie Gänsen oder Stoffen Konkurrenz machten. In dieser Umgebung wuchsen die Zwillingsbrüder Giorgio und Nicola Pressburger auf und schrieben viel später, fast schon mit Fünfzig, ihre Erinnerungen an ein Stadtviertel und seine jüdischen Bewohner nieder. |
Gebundene Ausgabe, 251 Seiten Verlag Neue Kritik; 19,50 |
Gebundene Ausgabe, 284 Seiten Espresso Verlag Zur Zeit leider vergriffen |
Riess, Erwin Giordanos Auftrag: Joe Giordano, Herausgeber des 'Manhattan Wheeling Courier', hat im Internet den Hilferuf eines Mannes aufgefangen, der in einer ungarischen Heilanstalt eingesperrt ist. Dort soll sich Schreckliches abspielen. Giordano schickt den Rollstuhlfahrer Groll als seinen Korrespondenten nach Ungarn; er soll herausfinden, was es mit dem Notruf auf sich hat. Nach etlichen unfreiwilligen Abenteuern erreichen Groll und sein hilfswütiger Freund das Heim, in dem behinderte Menschen eine scheinbar selbstverwaltete skurrile Gemeinschaft bilden. Im Zuge ihrer Nachforschungen stoßen die beiden jedoch auf einen Pornoring mit Beziehungen bis in höchste gesellschaftliche Kreise in Ungarn und Westeuropa, der die Heiminsassen für sadistische Videos bis zum Mord vor laufender Kamera mißbraucht... |
Schimmel, Betty & Gabriel, Joyce Werden wir uns wiedersehen. Eine Liebe in den Zeiten des Krieges: Bettys Familie, gläubige Juden, flüchtet vor den Deutschen aus der Tschechoslowakei nach Ungarn. Als 1944 Panzer in Budapest einrollen, müssen sie ihre Wohnung räumen, werden im Ghetto zusammengepfercht. Dann beginnt, halb verhungert, frierend ein Fußmarsch nach Österreich. Diese Qual übersteht Betty, weil sie in Gedanken bei ihrer Jugendliebe Richie ist. Aus ihrer Freundschaft hat sich eine zarte, erste Liebe ent- wickelt und beide haben sich im Bombenhagel geschworen, nach Kriegsende zu heiraten. Das Konzentrationslager Mauthausen, Ziel ihres Todesmarsches, wird glücklicherweise von den Amerikanern befreit. Betty, schwer erkrankt, nimmt die Suche nach Richie auf. Eine Liste des Roten Kreuzes mit dem Eintrag "verstorben" zerstört ihre Hoffnung. Voller Trauer heiratet sie früh und überstürzt mit achtzehn Jahren Otto, einen Auschwitz-Überlebenden. In Gedanken ist Betty immer noch bei ihrer verlorenen großen Liebe. Dreißig Jahre später reist sie nach Bukarest und traut ihren Augen kaum, als sie am Nebentisch ihres Hotels einen Mann entdeckt -- Richie. |
Taschenbuch Ausgabe 383 Seiten Heyne TB Verlag, 10,- |
Taschenbuch-Ausgabe, 219 Seiten Aufbau Verlag Zur Zeit leider vergriffen |
Kosztolanyi, Dezsö Anna Edes: Ein Jahr nach dem Ende der Räterepublik ereignet sich 1920 in Budapest ein mysteriöser Doppelmord. Anna des, das freundliche Dienstmädchen im Haushalt eines Ministerialbeamten, dringt nach einem Fest in das Schlafzimmer des Ehepaars ein und ersticht beide mit einem Küchenmesser. Anna weiß nichts zu ihrer Verteidigung vorzubringen. Der Roman selbst liefert das Plädoyer für die junge Frau, die sich einem Dasein ausgeliefert fühlt, in dem sich nichts mehr verändern wird und das Leben selbst erloschen ist. |
Szanto, Gabot T. In Schuld verstrickt: Das Buch erzählt die Geschichte des Budapester Rabbiners Ödön Singer, der von 1965 bis 1969 in Ost-Berlin als Oberrabbi tätig war und zugleich für die Stasi arbeitete. Er wurde im Jahre 1995 im Buch von Michael Wolffsohn enttarnt. In einem fiktiven Tagebuch, Montage aus gegenwärtigem Geschehen und historischer Rückblende zeichnet der Autor ein Menschenschicksal dieses Jahrhunderts nach - von der ungarischen Provinz nach Auschwitz, als Überlebender nach Budapest, 1956 Auswanderung in Israel, später Rückkehr ins kommunistische Ungarn, dort der "Akt mit dem Teufel", die danach lange verdrängten Jahre als Stasi-Rabbiner in Deutschland und die Angst vor dem Bekannt werden der Fakten daheim. Über allem steht aber die quälende Frage: Wie konnte es dazu kommen? |
Gebundene Ausgabe, 204 Seiten Edition q im Quintessenz Verlag, 17,40 |
Gebundene Ausgabe, 240 Seiten Verlagsgesellschaft Zur Zeit leider vergriffen |
Spielberg, Steven Die letzten Tage: Basierend auf dem Film von James Moll: Der Völkermord an den ungarischen Juden - innerhalb von nur 54 Tagen wurden sie zusammengetrieben und in Konzentrationslager deportiert. Ziel: Auschwitz. Überlebende und Befreier berichten in diesem Buch aus erster Hand und in ergreifender Weise, was sie erlebt haben. Archivfotos dokumentieren eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte - Farbfotografien zeigen die Überlebenden an den Orten ihrer Vergangenheit. Ein bewegendes Stück Zeitgeschichte, das jeden angeht. Mit einem Vorwort von Steven Spielberg. |
Literarische Reise - Ungarn - Seite 1 2 3
Zurück zum Sonderbericht "Literarische Reise" |
Verfasserin des Berichts: Tara | © 2002 by Petras Bücherforum |