Zurück zu neuere Bücher Zurück zu Buchbesprechungen März 2002
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Irving, John
Die vierte Hand:
Inhalt:
Der TV-Reporter Patrick Wallingford erlangt dadurch Berühmtheit, dass ihm eines Tages vor
laufender Kamera die linke Hand von einem Löwen abgebissen wird. Das Video geht durch die
Medien und Wallingford ist bald überall als der "Löwenmann" bekannt.
Berüchtigt ist er außerdem unter seinen Kolleginnen als Frauenheld. Doch im Grunde ist
Wallingford ein unsicherer, zielloser Mensch, der nach dem Verlust seiner Hand auch von
seiner Frau verlassen wird. Erst als er eine Spenderhand bekommen soll und Doris, die Frau
des Verstorbenen, sich außerdem seiner Männlichkeit bedient, um sich von ihm schwängern
zu lassen, verliebt er sich wieder - in eben jene Doris. Doch diese ist zunächst nur an
der Hand ihres verstorbenen Mannes interessiert und bedingt sich ein Besuchsrecht bei
Wallingford aus. Als dessen Körper die Hand jedoch abstößt, scheint auch die Beziehung
zu Doris zu Ende zu sein. Doch zum ersten Mal beginnt Wallingford, um eine Frau zu
kämpfen.
Meine Meinung:
Die Geschichte von Irvings neuem Roman ist ebenso einfach gestrickt wie seine
Charaktere, die wenig intelligent, psychologisch uninteressant sowie unsicher und
inhaltsleer in ihrem Denken und Handeln gezeichnet sind. Der Plot ist lähmend in die
Länge gezogen, die Dialoge und Beschreibungen wirken dümmlich-naiv. Auch der einst bei
"Garp" erfolgreich eingesetzte literarische Kunstgriff der samenraubenden Frau
vermag der Geschichte nicht den rettenden erotischen Kick zu geben, so dass das Buch
höchstens noch als Pflichtstück für Irving-Fans empfohlen werden kann.
Grade mal ein halber Stern. (Christa Roßmann)
Bewertung: *
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Infos zum Buch:
ca. 400 Seiten, Gebundene Ausgabe, Diogenes Verlag, 21,90 EUR