Kathy Reichs:

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Die Autorin:

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Kathy Reichs wurde 1950 in Chicago geboren, besuchte dort die High-School und schloß an der Universität Northwestern ihr Studium als Ph.D. mit Auszeichnung ab. Sie ist heute eine von nur fünfzig zertifizierten Forensischen Anthropologinen in den USA und Kanada.

Reichs arbeitet für das "Office of the Chief Medical Examiner" in North Carolina und für das "Laboratoire des Sciences Judiciaires et de Médecine Légale" für die kanadische Provinz Quebec. Außerdem ist sie Professorin für Anthropologie an der Universität von North Carolina und ist häufig Expertenzeugin bei Kriminalfällen.

Bereits früher arbeitet Kathy Reichs für die Regierung und half unter anderem bei der Identifizierung von Skeletten aus dem zweiten Weltkrieg und bei unbekannten Soldaten bei Kriegsschauplätzen in Südostasien, Hawaii und in Ruanda.

Sie ist regelmäßige Dozentin beim FBI in Quantico, wo sie den Agenten Unterricht in Spurenerkennung und - sammlung, sowie ersten forensischen Untersuchungen vor Ort erteilt.

Privat engagiert sie sich in sozialen Einrichtungen, kümmert sich um ihren Mann und ihre Kinder, und liest. Früher Bücher von Nancy Drew und den Hardy Boys, heute am liebsten Krimis und Mystery Novelles und Bücher von Douglas Adams, als Ausgleich für die Kriminalgeschichten.

Ihr erster Temperance-Brennan-Roman, „Tote lügen nicht" (=„Déjà Dead"), gewann 1997 den "Crime Writers of Canada's Arthur Ellis Award" für die beste Erstveröffentlichung. Der Roman wurde bereits in 15 Sprachen übersetzt und war ein großer internationaler Erfolg, den sie mit „Knochenarbeit"(=„Death du Jour") noch steigern konnte. In Deutschland erschien dieses Jahr der dritte Band „Laßt Knochen sprechen" (="Deadly Decisions" ), in USA und Kanada bereits der vierte „Fatal Voyage".

Reichs läßt sich sowohl bei dem Charakter ihrer Hauptperson, wie auch bei den Geschichten selbst, von ihrem eigenen Erfahrungen inspirieren. So hat Tempe Brennan zwar ihren Humor, ihre Ironie und Lebenseinstellung, aber die Autorin hat ein sehr glückliches Eheleben, das sie gerne vor der Presse verschließt, und anders als ihr Alter-Ego auch noch nie Probleme mit sexistischen Kollegen oder Vorgesetzten in ihrem Beruf.

Die Idee zu ihrem ersten Roman entstand, als sie 1994 am Fall des sogenannten Green-River Serienmörders mitarbeitete. Bei „Knochenarbeit" konnte sie ihre Erfahrungen einbringen, die sie im Laufe der Jahre bei Untersuchungen von Vorfällen in Zusammenhang mit der Sonnentempler-Sekte gesammelt hatte, die auch in Kanada verbreitet ist. Für ihr in Deutschland zuletzt erschienenes Buch, recherchierte sie in Motorradgangs und Bikertreffs. In Quebec gibt es ähnlich wie früher in Skandinavien, einen Bandenkrieg über die Vorangstellung zwischen den „The Rock Machines" und einer Abspaltung aus den 70er Jahren der berüchtigten „Hells Angels". Obwohl es in Kanada nur einen Bruchteil der vergleichbaren Schwerverbrechen zu den Vereinigten Staaten gibt, hatte diese Auseinandersetzung seit 1990 über 120 Schwerverletzte und Tote zur Folge. Besonders der Tot eines 11 jährigen Jungen Mitte der 90er brachte Kathy Reichs diesem Thema näher.

Ihrer Meinung nach, sollte jede ihrer Geschichten ein anderes aktuelles Thema behandeln: Serienmörder, Sekten, Profitgier. Die Romane geht sie an, wie ihre Arbeit, mit einem Detail beginnen und sich die daraus entstehenden Zusammenhängen zu einem Gesamten aufbauen lassen.

Auf die Frage, wie man einen solche Job den so lange durchhalten könne, antwortet die Autorin gerne: „Es ist für viele Hinterbliebene wichtig zu wissen, wie, wo und warum so etwas passiert ist, egal ob Mord, Unfall oder Suizid. Ich will, daß diese Menschen nicht umsonst gestorben sind und die Frage klären „Was dachte und tat diese Person die letzten Tage seine Lebens?". Es ist nicht immer leicht, aber man lernt damit zu leben und es ist schön, wenn ein Order von dem Regal mit offenen Fällen, ins Archiv mit den abgeschlossenen wandelt. Meine Kinder sagen immer, wenn ich einen Fall habe, an dem ein Kind beteiligt ist, werde ich immer besonders streng und suche ihre Nähe."

Schaut auch hier Pfeil2.gif (871 Byte) bei der englischen Biographie der Autorin rein!

 

Die Hauptfigur ihrer Bücher:

Temperance Brennan, kurz genannt Tempe, ist eine Frau um die vierzig. Sie lebt in Trennung von ihrem Mann Pete, mit dem sie sich aber noch gut versteht und auch in Kontakt steht, da sie sich mit ihm das Sorgerecht für die inzwischen volljährige Tochter Katy und den Kater Birdie teilt. Tempe lebt alleine und arbeitet als forensische Anthropologin in einem Gerichtsmedizinischem Institut in Montreal. Als Leser bekommt man von Montreal einen guten Eindruck, von der Umgebung ansich und von dem dort herrschenden französischen Einschlag und von dem dortigen Klima. Denn Tempe mag, da sie gebürtig aus den Südstaaten kommt, die Kälte nicht so besonders. Die ist in Montreal jedoch stets zugegen. Auch hat Tempe einen Job an der Universität in Charlotte, wo es schon einige Grade wärmer ist. Dort unterrichtet sie ihr Fach, wenn sie nicht gerade Leichen sezieren muß. Durch ihren Beruf bedingt, bekommt sie interessante Fälle, deren Aufklärung das Schrecken der Tat interessanter Weise nicht wie sonst üblich beschreibt, indem der Leser die Tat miterlebt, sondern man bekommt einen ganz präzisen Eindruck des Erlebten durch die Erkenntnisse, die Tempe durch die Untersuchung der Leiche und deren Wunden und Knochen der Opfer erhält. Zudem ist dies nicht trocken beschreiben, sondern man kann dem allen auch als Laie sehr gut folgen, ja, es ist sogar sehr interessant, was Tempe da so macht. Ihre Freizeit verbringt sie oft mit ihrer Tochter, wenn diese zu Besuch kommt, oder mit ihrer Schwester Harry, die ziemlich flippig ist und zu Tempes Erleichterung ebenfalls nicht in ihrer Nähe lebt. Allerdings hat Tempe durch ihren Beruf relativ wenig Freizeit, was vielleicht auch ganz gut ist, denn sie war vor Jahren einmal alkoholabhängig und lebt seither immer mit der Versuchung. Da ist Ablenkung nicht schlecht. Und die hat sie zu Genüge.

Für mich ist Tempe Brennan eine sehr sympatische Person. Als ich das erste Buch zu Ende gelesen hatte, kannte die Autorin noch niemand so recht. Und ich hatte inständig gehofft, daß weitere folgen würden. Und noch mehr hatte ich gehofft, Tempe Brennan dort wiederzubegegnen. Und merkwürdiger Weise war für mich relativ klar, daß beides passieren wird!!!

 

Ihre Bücher:

Deutscher Titel: Erstveröffentl.: Originaltitel: skelr1.gif (35826 Byte)
Tote lügen nicht 1997 Deja Dead
Knochenarbeit 1999 Death du jour
Lasst Knochen sprechen 2000 Deadly Decisions
Durch Mark und Bein 2001 Fatal Voyage

 

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(Gemeinschaftsprojekt von: Tara & Petra)

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