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Rezension

Filmtitel:
Buchvorlage:
Darsteller:
Regie:
Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Cover The Da Vinci Code  

Inhalt:

Eigendlich ist Harvard Professor Robert Langdon (Tom Hanks) nur in Paris, um einen Vortrag über sein Fachgebiet Symbologie zu halten und um den Direktor des Louvre Jacques Sauniere (Jean-Oierre Marielle) zu treffen. Doch bevor es dazu kommt, wird Langdon von dem Beamten der Französischen Staatspolizei, Collet, in den Louvre beordert. Sauniere ist tot, ermordet von dem hühnenhaften Albino Mönch Silas (Paul Bettany), der auf der Suche nach einem uralten Geheimnis, einer im Verborgenen wirkenden Bruderschaft, ist, den “Prieuré de Sion”. Er arbeitet für Bischof Aringaorosa (Alfred Molina) des Opus Dei, der mit einem geheimnisvollen Mann, der sich selbst der “Lehrer” nennt, einen Pakt geschlossen hat . Doch vor seinem erbarmungswürdigen Ende schafft es der Museumsdirektor in der gesamten Grand Gallery rätselhafte Hinweise auf die Werke Leonardo da Vinci zu verstecken. Doch was er mit seinem eigenen Körper gemacht hat, übersteigt jede Vorstellungskraft. Genau wie in dem weltberühmten Werk von da Vinci liegt er nackt mit vom Körper ausgestreckten Armen und Beinen auf dem Boden der Gallery, auf seiner Brust ein Pentergram und um sich gezogen einen Kreis. Und das Schlimmste: Neben ihm findet sich die Notitz „P.S. Robert Langdon suchen.” Dies verleitet den ermittelnden Capitain Bezu Fache (Jean Reno) zu der Annahme, Sauniere hätte seinen Mörder identifiziert und einen Hinweis auf ihn hinterlassen. Langdon, der im Glauben gelassen wird bei den Ermittlungen zu helfen, kommt langsam hinter den perfieden Plan des Capitain, der darauf hofft, dass sich Langdon im Laufe der Ermittlungen verraten würde. Doch soweit kommt es nicht. Die Polizistin und Enkelin des ermordeten Museumsdirektors, Sophie Neveu (Audrey Tautou), verhilft Langdon zur Flucht, nachdem die beiden gemeinsam den ersten Teil des „da Vinci Code” entschlüsselt haben. Auf der Flucht vor der pariser Polizei kommen Sophie und Langdon einem uralten Geheimnis auf die Spur, das die Grundfesten des Glaubens einreißen könnte. War Jesus nur ein gewöhnlicher Mensch? Nicht Sohn Gottes? War er mit Maria Magdalena verheiratet? Was ist der heilige Gral? Fest steht, es ist kein Kelch, nicht im eigentlichen Sinne, sondern ein Symbol. Aber für was? Letztendlich suchen sie Hilfe bei dem adligen Gralsforscher Sir Leigh Teabing (Ian McKellen). Doch der hat seine eigenen Pläne.

Meine Meinung: 

Schon das Buch hat hohe Wellen geschlagen. Der Film folgt diesem Beispiel. Der Vatikan ruft zu Boykott des Streifens auf und 200 Demonstrierende blockierten die Dreharbeiten, wobei sich 198 von ihnen mit einem Autogramm von Tom Hanks abspeisen ließen. Und trotz alledem wird der Film den hohen Erwartungen mehr als gerecht, denn er ist nicht nur großartig besetzt, sondern größtenteils bis ins kleinste Detail der mehr als 57 Millionen mal verkauften Buchvorlage von Dan Brown treu geblieben. Und das merkt man an allen Ecken und Kanten, denn nie hat man das Gefühl etwas neues, unbekanntes zu sehen und das faszinierende an dem Film, vorausgesetzt man hat das Buch gelesen, hat man bis auf eine Stelle nie das Gefühl eine einzige Szene würde fehlen. Das zeigt das Vertrauen, das Regiseur Ron Howard Dan Browns Bestseller entgegenbringt, der außerdem nicht nur die Buchvorlage geliefert hat, sondern auch als Executiv Producer am Film mitwirkte. Stellenweise erkennt man Abschnitte aus dem Buch Zeile für Zeile, Wort für Wort wieder. Das haben die allerwenigsten Buchverfilmungen geschafft.

Auch die Darstellerriege ist bis in die kleinste Nebenrolle toll besetzt. Neben Tom Hanks der den Hauptpart spielt, sticht Silas Darsteller Paul Bettany heraus, der sich durch sein Spiel in die lange Liste der legendären Filmbösewichte einreihen wird. Doch auch Audrey Tautou, bekannt aus “Die fabelhafte Welt der Amelie”, die nach ihrer eigenen Aussage zu jung für die Rolle der Sophie Neveu ist, kann neben dem großen Hollywood Star Tom Hanks glänzen. Und nicht nur durch ihre Darstellung wiederlegt sie ihre Behauptung zu jung für die weibliche Hauptrolle zu sein. Souverän wie immer zeigt sich Sir Ian McKellen (Gandalf, aus der “Der Herr der Ringe” Trilogie) und auch Alfred Molina, bekannt geworden als Doc Ock aus “Spider-Man 2”, der seit jeher her als Charakterdarsteller gilt, beweist in dem Kirchenthriller seine Klasse, genau wie Jean Reno. Erfreulich: Auch ein deutscher Schauspieler ist vertreten. Jürgen Prochnow hat einen kurzen aber überzeugenden Auftritt.

Die Bilder sprechen für sich! “The da Vinci Code” besticht mit einer außergewöhnlichen Stimmung, die nicht nur aus ihrer Düsternis ihren Reiz zieht, sondern auch durch die - wie im Buch - geschickt eingeflochtenen Rückblenden. Diese zeigen nicht nur die Vergangenheit der einzelnen Charaktere sondern auch historische Ereignisse, wenn sie denn wahr sind. Denn das ist höchst zweifelhaft und doch hat es Dan Brown schon mit seinem Buch geschafft seine geschickt zusammengereimte Geschichte aus Wahrheit und Fiktion immer plausibel erscheinen zu lassen. Nicht zuletzt deswegen pilgern jährlich etliche Hunderttausende Dan Brown Fans zu den Standorten des Abenteuers, denn die originalen Schauplätze sind traumhaft schön und genauso gut von Ron Howard auf die große Leinwand übertragen worden. Ob es der Luvre mit der riesigen Glaspyramide vor dem Eingang ist, dem Château de Villette, der Tempel Church in London oder der Westminster Abbey, in der es zum spannungsgeladenen Showdown kommt. Alle Orte haben einen faszinierenden Reiz.

Einziger Wehrmutstropfen sind die wenigen Kritiker, die eine Hetzkampagne gegen den Thriller gestartet haben und Dan Browns Geschichte als unwahr abstempeln. Doch das die Geschichte größtenteils aus Fiktion besteht wissen auch die unzähligen Fans des Bestsellers und Erfolgsautor Dan Brown selbst. Am treffendsten umschreibt Paul Battany, der den Albino Silas spielt, die Problematik in einem Interview mit der Filmzeitschrift Cinema: “Und in welcher Abteilung haben Sie das Buch gefunden? Bei Philosophie, Geschichte oder Belletristik? Also, meins stammt aus der Ecke für Unterhaltungsliteratur. [...]” (Quelle: Cinema 06/06 Interview: Scott Orlin)

Kurioses am Rande: In England wurde der Film mit der Altersfreigabe ab 12 Jahren eingestuft, angeblich aufgrund der für die jungen Zuschauer zu aufreibenden Musik von Starkomponist Hans Zimmer, der auch für “The da Vinci Code” die passenden Töne trifft und es versteht, die ohnehin großartigen Bilder ins Gedächtnis der Zuschauer zu brennen. Kleiner Haken an der Aussage der englischen Jugendkontrolle: Die Musik ist größtenteils sehr ruhig und getragen. Allerdings wurde nicht beachtet, dass der Film vor allem in der ersten Hälfte düster und bedrückend ist, was wirklich nicht gut für jünger Kinogänger wäre.

Das der Film nicht nur für die unzähligen Fans des Bestsellers von Dan Brown zu empfehlen ist, zeigen die Besucherzahlen am Starttag. So wie es im Moment aussieht, scheint sich die Erwartung mehr als zu bestätigen, denn schon im Voraus wurde “The da Vinci Code” als der erfolgreichste Film 2006 gehandelt. Wer das Buch hingegen nicht mochte, wird auch an dem Film keine Freude haben, denn auf die Theorien von Dan Brown muss man sich einlassen, sonst ist das Buch und auch der Film sinnlos. Zu hoffen bleibt nur, dass der Film auch über Wochen die Erwartungen erfüllen kann und so den Grundstein zu einer Verfilmung von Browns erstem Bestseller “Illuminati”, legt. Wie wäre es Mr. Howard? (Benni)

geht es zur Rezension Buchvorlage "Sakrileg" von Dan Brown.