Filmtitel: |
|
Buchvorlage: |
|
Darsteller: |
|
Regie: |
|
Bewertung: |
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze) |
|
|
|
Inhalt / Meine Meinung:
Dies ist keine Literaturverfilmung im klassischen Sinne, denn nicht ein Buch
war die Vorlage für diesen Film, sondern das Bühnenstück "The Man Who Was
Peter Pan" von Allan Knee. Und doch hat dieser Film eine literarische Grundlage, die seine Nennung in dieser Kategorie mehr als rechtfertigt. Mehr
noch: er darf hier nicht fehlen!
"Wenn Träume fliegen lernen" erzählt die Entstehungsgeschichte des Klassikers "Peter Pan" von James
Matthew Barrie:
London, Anfang des 20. Jahrhunderts: James M. Barrie (Johnny Depp) schreibt Stücke fürs Theater. Als er die
junge Witwe Sylvia Llewelyn Davies (Kate Winslet) und ihre vier lebhaften Jungs kennen lernt, entwickelt sich
zwischen James und Sylvia eine Freundschaft. Obwohl er verheiratet ist und seine Ehe unter dieser
Freundschaft leidet und letztlich zerbricht, hält er daran fest. Auch mit Sylvias Kindern fühlt Barrie sich innig
verbunden. Er zaubert, tollt, fantasiert und spielt mit ihnen. Letztlich sind sie es -
allen voran der kleine Peter Davies (Freddie Highmore) -, die ihn zu seinem neusten Stück "Peter Pan" inspirieren. Auch am Theater sorgt
James M. Barrie mit seinen neuen Ideen für Aufsehen und Verwunderung. Die Uraufführung wird
jedoch ein großer Erfolg, der bis heute - gut 100 Jahre später - nicht verblassen soll. Ob als Bühnenstück oder als Buch,
Peter Pan scheint wirklich unvergänglich und unsterblich.
In diesem Film werden reale Szenen mit fantastischen vermischt, was eine traumhafte Atmosphäre
heraufbeschwört. Leicht hätte diese Szenerie in Kitsch abdriften können, doch sie zeigt lediglich
fantasiebegabte Menschen. Der Zuschauer fühlt sich nicht aufgefordert zu analysieren wo die Realität
aufhört und die Fantasie anfängt, die Grenzen sind zwar elegant fließend,
aber dennoch deutlich. Zudem geschieht das alles erfreulich unaufdringlich und ich bin mir sicher, dass James M. Barrie dieser Film über einen
Abschnitt seines Lebens gefallen hätte. Ist er doch für Menschen gemacht, für die auch Barrie schrieb: Menschen, die
sich ihre Fantasie bewahrt haben.
Noch eine Lektion hält der Film bereit: Wie überlebenswichtig Fantasie sein
kann. Besonders in Zeiten großer Schmerzen. Diese Lektion stecken alle Beteiligten jedoch sehr tapfer ein. Denn verschließen sie sich auch
nicht vor der Fantasie, so sind sie noch längst nicht lebensuntüchtig. Im Gegenteil: Am Ende zeigt jeder von
ihnen mehr menschliche Größe und Reife, als ein ernster in der Realität verhafteter Mensch es wohl könnte.
Dass dieser Film etwas besonderes geworden ist, liegt zu einem Großteil an der idealen Besetzung. Johnny
Depp ist grandios. Er verkörpert James Matthew Barrie brillant. Wie nah er mit seiner Darstellung an der
Wahrheit ist, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Aber ich halte es auch hier nicht für
wichtig. Ich kann es mir vorstellen - das reicht mir hier vollkommen aus. Er
vermittelt ein Gefühl für Barrie, diesen Abschnitt seines Lebens und seine
Freundschaft mit Sylvia und den Kindern. Aber auch wie sie ihn inspiriert haben und welche
Gedanken und Gefühle sich in "Peter Pan" manifestiert haben mögen. Das Herz will einem übergehen, so nah
vermag Johnny Depp das alles zu bringen.
Neben Kate Winslet, die mir in der Rolle der Witwe auch überraschend gut gefallen hat, ist mir auch Freddie
Highmore sehr positiv aufgefallen, der den kleinen Peter Davies verkörpert hat. So erstaunt es mich nicht,
dass Johnny Depp sich dafür eingesetzt hat, in "Charlie und die Schokoladenfabrik" (Verfilmung eines Buchs
von Roald Dahl) erneut mit ihm gemeinsam vor der Kamera zu stehen. Freddie Highmore bringt viel Gespür für
seine Rolle mit und war in jeder Sekunde glaubwürdig, was ich für das Gelingen des Films für sehr wichtig
empfinde.
In einer Nebenrolle - der des Theaterproduzenten - ist Dustin Hoffman zu sehen, der untrennbar mit "Peter
Pan" verknüpft ist, seit er in der Verfilmung "Hook" den bösen Piraten mimte. Hier hält er sich, wie es seine
Rolle vorgibt, dezent zurück und ist dennoch stets präsent und der Atmosphäre förderlich.
Abschließend bleibt nur zu sagen: Vielen, vielen Dank für diesen wunderschönen und so interessanten Film!
(Petra)
Features:
- Filmkommentar mit Regisseur Marc
Forster, Produzent Richard Gladstein und Autor David Magee
- Auf dem roten Teppich: Ausschnitte von der US-Premiere
- Die Magie hinter den Kulissen: Interviews mit den Hauptdarstellern, dem
Regisseur und dem Produzenten; Pannen vom Dreh
- Die Erschaffung Nimmerlands: Die visuellen Effekte von 'Wenn Träume
fliegen lernen'
- Zusätzliche Szenen mit Audiokommentaren: 'Tu so, als wäre es dir noch
wichtig', 'Nur Erwachsene können Kinder kriegen', 'Das hängt von J.M. Barrie
ab'
|