Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Sa 6. Jul 2024, 18:51

Ruth Shaw: Der Buchladen am Ende der Welt

"Der Buchladen am Ende der Welt" von Ruth Shaw ist eine positive Überraschung für mich. Als ich zu Beginn mitbekommen habe, dass es weniger um den Buchladen, als vielmehr um das Leben der Autorin geht, war ich ein bisschen skeptisch.
Aber was für ein Leben hatte sie: Eines voller Abenteuer, könnte man auf den ersten Blick meinen. Wenn sie nicht aus einem einzigen schlimmen Ereignis aus ihrer Jugend resultierten. Es war nicht so, als ob Ruth Shaw nicht versucht hätte, ein normales und ruhiges Leben zu führen. Aber das sollte ihr erst sehr spät vergönnt gewesen sein.

Klappentext
Das Leben ist eine wilde Reise
Ganz weit am Ende der Welt, im Süden Neuseelands, steht ein winzig kleiner Buchladen. Er gehört einer Frau mit einer unfassbaren Lebensgeschichte: Ruth Shaw verlor ihr Kind und ihre große Liebe. Sie segelte jahrelang über den Pazifik, wurde von Piraten überfallen, wegen Glückspiels verhaftet, war Schweinezüchterin und Köchin für einen Erzbischof. Heute verkauft sie Bücher im abgelegenen Fiordland. Oder verschenkt sie. In ihren Memoiren verwebt sie Anekdoten über die Menschen, die ihren Buchladen besuchen, mit den bittersüßen Geschichten aus ihrem abenteuerlichen Leben.

Ein Buch über Trauer und Verlust, aber auch über die Liebe - zum Leben, zur Welt der Bücher und zur Weite des Ozeans.

Buchbeginn
Zwei winzige Buchläden
Unweit des Lake Manapouri, an der Ecke Hillside Road und Home Street, stehen zwei kunterbunt bemalte winzig kleine Buchläden, umgeben von Pflanzen, allerlei Krimskrams und dem einen oder anderen Haustier, das hier wohnt.

Zitate
Sie liebte es, Karten zu spielen, tatsächlich war sie eine ziemlich große Glücksspielerin und verzockte das Familienerbe.

Ich erinnere mich daran, wie ich an dem kleinen Holzstisch saß und eines der großen Bücher umarmte, weil ich es so sehr liebte.
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

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Re: Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Mo 8. Jul 2024, 12:55

Teresa Monestiroli: Die Schokoladendamen - Wie Olga Zaini ihre Schokoladenfabrik rettete

Klappentext
Olga Zaini ist schön, mondän und sorglos, und sie führt das typische Leben einer Unternehmergattin. Als ihr Mann Luigi 1938 jedoch unerwartet stirbt und ihr seine Mailänder Schokoladenfabrik hinterlässt, verändert sich schlagartig alles, und sie übernimmt in schwerer Zeit das Erbe. Energisch packt sie mit eigenen Händen an und baut die Firma nach heftigen Bombardements 1943 in nur sechs Monaten wieder auf. Das alles gelingt ihr mit Unterstützung ihrer treuen Mitarbeiterinnen, den "Schokoladendamen". Es sind die Frauen, die in dieser Zeit das Unternehmen leiten und weiter die feinen Schokoladen nach besonderen Rezepten herstellen. Eine liebevoll erzählte Geschichte über eine junge Witwe, die zu einer der ersten und erfolgreichsten Unternehmerinnen Italiens wird.

Buchbeginn
In Cunardo flossen die Sommer träge dahin. Auch im August war das Klima angenehm mild, dank der sanften Hügel, die zum Lago di Ghirla hin abfielen, dem see, in dem man sich nachmittags bei einem Bad erfrischen konnte. Ganz im Grünen gelegen, war das Ferienhaus von Vittore und Diamante Torri ein idealer Ort für die Sommerfrische. Und Vittore, der eine Drogerie in Mailand führte, kam gern hierher, um sich mit der Familie zu erholen. Kaum Ablenkungen, viel Ruhe. Zusammen mit seinen beiden Töchtern Annetta und Olga verbrachte er die Tage mit ausgedehnten Spaziergängen in den Wäldern, Ausflügen zum nahen Lago Maggiore oder kurzen Ausfahrten in die Schweiz, nach Lugano, das nur wenige Kilometer entfernt lag.

Zitate
Niemals aber entsprach sie dem Klischee der Frau in einer Führungsposition, die sich gezwungen sieht, wie ein Mann zu handeln und dessen Eigenschaften und Fehler nachzuahmen, um ihre Macht auszuüber und sich Respekt zu verschaffen.

Elisabeth Sandmann Verlag, 2015
aus der Reihe "Momente des Lebens"
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

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Re: Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » So 21. Jul 2024, 21:56

Ich habe "Schiffsmeldungen" von Annie Proulx beendet. Das war mein zweiter Versuch, und ehrlich gesagt, habe ich die zweite Hälfte viel quer gelesen. Ich dachte, es hilft, wenn das Schauen des Filmes schon Jahre her ist, das Buch noch einmal zu versuchen. Aber es hat nicht geklappt. Ich bin absolut nicht warm damit geworden.
Ich hoffe auf mehr Glück bei einem der anderen Bücher, die von ihr noch im Regal schlummern.

Klappentext
"Schiffsmeldungen" fürs Lokalblatt soll Quoyle jetzt schreiben. Quoyle, der ewige Versager und Pechvogel, den es aus dem Staat New York auf die Felseninsel Neufundland im Osten Kanadas Verschlagen hat. Quoyle, der immer schon panische Angst vor dem Wasser hatte. Und doch findet er hier in dieser kargen Landschaft, wo seine Vorfahren siedelten, so etwas wie Glück und für sich und seine beiden Töchter so etwas wie ein Zuhause.

Buchbeginn
Im folgenden ein Bericht über enige Jahre im Leben von Quoyle, geboren in Brooklyn und aufgewachsen in einem Sammelsurium öder Städte im Norden des Staates New York.
Übersät mit Quaddeln, die Eingeweide in Aufruhr vor Gasen und Krämpfen, überlebte er die Kindheit; an der Universität überspielte er, die Hand vorm Kinn, Qualen mit Lächeln und Schweigen. Stolperte durch seine Zwanziger in die Dreißiger, lernte seine Gefühle von seinem Leben zu trennen, rechnete auf nichts. Er aß ungeheuer viel, mochte Eisbein, Butterkartoffeln.

Zitate
"Seine Gedanken stampften wie das unförmige Ding, das die alten Seeleute, wenn sie ins Halblicht der Arktis trieben, Seelunge nannten; wogendes Treibeis unter Nebel, wo Luft und Wasser verschwammen, wo Flüssiges fest war, wo Festes sich auflöste, wo der Himmel gefror und Licht und Dunkel ineinander quollen."

"Das Auto rollte über zerklüftetes Land. Gestrüpp. Rissige Klippen unter vulkanischen Lasuren. Auf einem Vorsprung über dem Meer legte ein Seetaucher sein einzelnes Ei. Die Häfen noch vereist. Grabsteinhäuser, die auf rauhem Granit hervorragten, die Küste schwarz, glitzernd wie Brocken aus Silbererz."

btb Verlag, 2009
322 Seiten
Aus dem Amerikanischen von Michael Hofmann
Die Originalausgabe erschien 1993 unter dem Titel "The Shipping News" bei Scribner's, New York.
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Re: Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Di 23. Jul 2024, 12:08

Ich habe "Schiffsmeldungen" von Annie Proulx beendet. Das war mein zweiter Versuch, und ehrlich gesagt, habe ich die zweite Hälfte viel quer gelesen. Ich dachte, es hilft, wenn das Schauen des Filmes schon Jahre her ist, das Buch noch einmal zu versuchen. Aber es hat nicht geklappt. Ich bin absolut nicht warm damit geworden.
Ich hoffe auf mehr Glück bei einem der anderen Bücher, die von ihr noch im Regal schlummern.


Hallo Didonia,

Manchmal ist es einfach so, dass man mit einem Buch nicht warm wird. Dafür hattest du ja ein schönes Leseerlebnis mit „Ein Haus in der Wildnis“, was ich auch noch lesen möchte.

:buecher_boden:
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

Beitragvon steffi » So 28. Jul 2024, 09:09

Nachdem ich Thomas Mann und seine Liebe zum Meer begleitet habe, Volker Weidermann: Mann vom Meer, das mir sehr gut gefallen hat, habe ich mich nach Wien begeben. Eva Menasse erzählt in Viennavon ihrer Familie, nicht autobiografisch aber doch womöglich dicht dran. Es sind Geschichten über eine halbjüdische Familie, selbstironisch, wienerisch charmant, unterhaltsam und auch witzig. Mir hats ebenfalls sehr gut gefallen.

Dann habe ich im Urlaub von Kate Mosse: Selpulchre (deutsch: Die achte Karte) gelesen. Es ist der zweite Band einer Reihe, die in Carcassone und Umgebung spielt. Wiederum verknüpft sind die Schicksale von Léonie Vernier und das Jahr 1891 sowie von Meredith Martin, die 2007 zu einem Buch über Debussy und gleichzeitig zu ihrer Vergangenheit rechierchiert. Ein bisschen Aberglaube, ein bisschen Tarot lesen und zwei Schurken machen das Ganze zu einem spannenden Vergnügen.

Weiter gehts bei mir mit Alan Hollinghurst: Die Sparsholt Affäre. Ich bin sofort in die Oxfordzeit von 1940 eingetaucht, die Protagonisten sind interessant und vielschichtig, kurz - mag es schon jetzt :cheerleader:
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 30. Jul 2024, 16:42

Hier nun wieder ein Buch, mit dem von Beginn an warm geworden bin :lesen:

Kristin Marja Baldursdóttir: Die Farben der Insel

Der 1. Teil - "Die Eismalerin" - gefiel mir damals schon gut, es ist schon Jahre her, dass ich ihn gelesen habe.
"Die Farben der Insel" gefällt mir noch um einiges mehr. Gegen Ende des Buches ist Karitas über 50. Sie denkt oft über das Leben der Frauen in Island nach. Wie sie klein gehalten werden - die meiste Zeit der Geschichte befinden wir uns in den 1960er Jahren. Auch darüber, wie unterschiedlich Künstlerinnen und Künstler von der Gesellschaft wahrgenommen werden.
Eines tut mir leid bei diesem Buch. Es werden Werke von Karitas beschrieben, darunter auch feministische, mit denen sie in Island nicht punkten konnte. Ich hätte es toll gefunden, wenn einige ihrer Werke als Illustration gezeigt worden wären.
Leseempfehlung? - Ja, unbedingt. Und es ist nicht unbedingt nötig, den 1. Teil gelesen zu haben. Aber auch den empfehle ich.

Klappentext
Die Malerin Karitas lebt allein und zurückgezogen in einem kleinen Dorf an der Küste. Ihre Kinder sieht sie nur selten, Sigmar, ihr Mann, fast gar nicht. Auch ihre künstlerische Karriere will nicht voranschreiten, zu unverständlich und düster wirken ihre Bilder auf die Dorfbevölkerung. Doch Anfang der fünfziger Jahre ändert sich die Lage. Karitas reist nach Paris, um dort neue Inspirationen für ihre Kunst zu erhalten. Zurück in Island findet sie endlich die Anerkennung, die sie verdient. Kann sie Sigmar jetzt auch an ihrem Leben teilhaben lassen?

Buchbeginn
Wallender Dampf versuchte aus der Küche auszubrechen, und drängte sich an die Fensterscheiben wie eine vollbusige Frau an einen schlanken Mann, aber es gelang ihm nicht. Ich hatte die Fenster zugemacht, denn ich wollte ein Bad nehmen und keine Zugluft haben. Als die Luft so heiß und feucht war, dass sich Wasserperlen auf Tisch und Stühlen bildeten, zog ich mich aus und stieg in den großen Holzzuber, den Frauen für die große Wäsche oder für die Kinder an Samstagen verwenden, er war viel zu klein für eine erwachsene Person. Aber wenn ich die Beine anzog und mich zusammenkauerte, hatte ich Platz genug. Wir haben immer Platz genug, wenn wir es richtig anstellen.

Zitat
... Silfá plapperte. Rán hörte zu. Ich stand in der Tür zu ihrem Zimmer, wissend, dass es die letzte Gelegenheit war, sie zu betrachten, bevor sie Frauen wurden, mit all den Pflichten und Unannehmlichkeiten, die damit verbunden sind. Überflüssige Pflichten, die ihnen die Gesellschaft und das männliche Geschlecht ohne Ende aufdrückten, um sie sich vom Leib zu halten.

Fischer Taschenbuch Verlag, 2011
Die isländische Originalausgabe erschien 2007 unter dem Titel "Óreida á striga" im Verlag Mál og Menning, Reykjavik.
Aus dem Isländischen von Coletta Bürling
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Re: Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Do 1. Aug 2024, 13:21

Die "Kopenhagen-Trilogie" von Tove Ditlevsen hatte ich mit Begeisterung gelesen. "Gesichter" war für mich etwas schwieriger zu lesen. Es enthält viel Autobiografisches. Die Protagonistin war in einer Nervenheilanstalt und viele ihrer Gedankengänge konnte ich nicht nachvollziehen. Lesenswert ist es aber allemal.

Tove Ditlevsen: Gesichter

Inhalt
Kopenhagen, 1968: Lise Mundus, Kinderbuchautorin und Mutter dreier Kinder, entgleitet ihr Alltag. Sie meint, Stimmen zu hören und Gesichter zu sehen. Sie ist überzeugt, dass ihr Mann, der extravagant untreu ist, sie betrügt und verlassen wird. Vor allem aber hat sie Angst, dass sie nie wieder schreiben wird. Als sie in die Klinik geht und sich behandeln lässt, fragt sie sich, ob der Wahnsinn wirklich etwas ist, wovor sie sich fürchten muss - oder ob er nicht auch eine Form von Freiheit für sie bereithält. In "Gesichter" macht Tove Ditlevsen die Verschiebungen in der Wahrnehmung einer Frau, die seelisch erkrankt, meisterhaft erfahrbar.

Buchbeginn
Abends war es wenig besser. Sie konnte es vorsichtig glätten und betrachten, in der Hoffnung, irgendwann doch einen Überblick darüber zu gewinnen, als wäre es ein unfertiger, vielfarbiger Gobelin, dessen Muster eines Tages zu erahnen war. Die Stimmen kehrten zu ihr zurück und ließen sich mit etwas Geduld voneinander trennen wie die Fäden eines verhedderten Wollknäuels.

Zitat
Am späten Vormittag war das Licht bereits alt geworden. Es hatte einen vergilbten, matten Schimmer, wie verblasste Amateurfotos in einer Schublade, die niemand mehr öffnete. Die Sonne war hinter grauen, ineinanderfließenden Wolken versteckt, und der Himmel noch fade und abgestanden wie der Atem von Menschen, die nichts essen.
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Re: Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 3. Aug 2024, 10:14

Hallo Didonia,


Die Kopenhagen-Trilogie von Tove Ditlevsen hat mich auch beeindruckt. „Gesichter“ kenne ich noch nicht. Danke für deine Buchbesprechung.



Hallo Steffi,

Oh du liest von Alan Hollinghurst: „Die Sparsholt Affäre“. Der Autor schreibt toll. Ich musste Schmunzeln, als ich dein Posting las, denn ich lese gerade von ihm Des Fremden Kind, so toll ! Ich glaube du kennst bereits das Buch. Es geht um eine Familie und um ein Gedicht um das sich Mythen und Geheimnisse ranken.


Klappentext
Aus dem Englischen von Thomas Stegers. Im Sommer 1913 verbringt der junge aristokratische Dichter Cecil Valance ein Wochenende bei der Familie seines Cambridge-Kommilitonen George Sawle. Besonders Georges kleine Schwester Daphne ist sofort von dem gut aussehenden Gentleman eingenommen, und Cecil widmet ihr ein Gedicht. Es wird zum lyrischen Symbol einer ganzen Generation. Nach Cecils Tod im Ersten Weltkrieg ranken sich immer neue Mythen und Geheimnisse um die Person und das Werk des Dichters. Cecils Leser und sogar seine Familie stehen vor einem Rätsel. In den folgenden Jahrzehnten werden nicht nur Daphne und George, sondern vor allem Cecils literarischer Nachlass von Öffentlichkeit, Biografen und Wissenschaft instrumentalisiert - entsprechend der jeweiligen literarischen und kulturellen Mode der Zeit. Doch dann macht sich ein junger Literaturfreund daran, Cecils Geheimnis zu lüften, und ein Antiquar macht eine überraschende Entdeckung ...
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Re: Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Mo 12. Aug 2024, 15:49

JMaria, schön, dass du auch Hollinghurst liest. Ich mag seinen Schreibstil und wie gut er die Vergangenheit darstellt. Des Fremden Kind hat mir auch sehr gut gefallen, ebenso jetzt die Sparsholt-Affäre.
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Leseerlebnisse 2024...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 18. Aug 2024, 17:32

steffi hat geschrieben:JMaria, schön, dass du auch Hollinghurst liest. Ich mag seinen Schreibstil und wie gut er die Vergangenheit darstellt. Des Fremden Kind hat mir auch sehr gut gefallen, ebenso jetzt die Sparsholt-Affäre.



Des Fremden Kind ist für mich bereits ein Highligt 2024.

Außerdem lese ich den Cosy Krimi
Der Cocktail Mörder Club von Colleen Cambridge. Phyllida Bright, die Haushälterin von Agatha Christie ermittelt. Ein vergifteter Cocktail, den der Falsche getrunken hat?
Mir gefällts‘ :daumen_hoch:


Gelesen habe ich auch noch folgendes:

Olivia Laing: Zum Fluss.
Die Autorin, die an einem einschneidenden Abschnitt ihres Lebens steht, wandert an der Ouse entlang, dem Fluss, in dem Virginia Woolf sich 1941 ertränkte und reflektiert ihr Leben anhand von Literatur die ihr in ihrem Leben begegnet ist. Sie macht das sehr intelligent.

Aoyama, Michiko: Frau Komachi empfiehlt ein Buch
Die Geschichten sind erwärmend, man folgt den einzelnen Protagonisten gerne.

Wittstock, Uwe : Marseille 1940.
Wenn man dieses Buch liest, weiß man oder sollte man erkennen, dass jedes Sympathisieren mit rechts zu vermeiden ist.

Jenison, Madge: Sunwise Turn. Eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher
Madge Jenison hat 1915 den ersten weiblich geführten Buchladen in New York eröffnet mit Namen The Sunwise Turn und erzählt davon voller Zuneigung zu Büchern und den Menschen die ihr geholfen haben. Auch Peggy Guggenheim war kurzzeitig als unbezahlte Praktikantin tätig.

Peggy Guggenheim kommt auch in Marseille 1940 vor. Auch sie half mit Kunst und Menschen zu retten.
Schöne Grüße, Maria
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