Ich dachte bisher immer, das Maeve Binchy (28.5.1939 - 30.7.2012) die Autorin von seichten Liebesgeschichten ist. Und auch der Titel "Irische Sehnsucht" klingt ganz danach. Aber so kann frau sich irren, wenn sie nicht genau genug hinschaut. Die Kurzgeschichten in "Irische Sehnsucht" sind alles andere als seichte Liebesgeschichten. Sie sind aus dem Leben gegriffen und fast jedes Ende lässt mich an die Kurzgeschichten von Shirley Jackson (obwohl sie ein anderes Genre bedient) denken, bei der es zum Ende immer einen richtigen Ruck gibt. Und dann fiel mir noch ein, dass ich vor sehr vielen Jahren den Film "Im Kreis der Freunde" gesehen habe, der mir so richtig gut gefiel. Und die Vorlage dazu stammt von Maeve Binchy. Ich denke mal, ich bleibe an dieser Autorin dran.
Maeve Binchy: Irische Sehnsucht - Erzählungen von der grünen Insel
Aus dem Englischen von Gabriela Schönberger
Buchinfo
21 warmherzige Geschichten aus dem Nachlass der beliebten Autorin erzählen von Liebe, Beziehungen, besonderer Freundschaft und etwas, das wohl jeder von uns kennt: Sehnsucht.
Da ist zum Beispiel Maggie, die erst Jahre nach ihrem Collegeabschluss den Mut findet, aus dem Schatten ihrer Konkurrentin von damals herauszutreten.
Rory verliebt sich in Fiona, doch die scheint unerreichbar zu sein - schließlich ist sie Radiosprecherin und er nur ein aufmerksamer Zuhörer.
Und eine alleinerziehende Mutter stellt fest, dass die neue, ungeliebte Freundin ihrer Tochter unter der aufmüpfigen Schale ein sehnsuchtsvolles Herz versteckt.
Buchbeginn
Georgia war schon immer die geborene Anführerin gewesen. Früher in der Schule kopierte jeder ihren Stil. Als Georgia die Idee hatte, ihre Schulbücher mit einem roten Band zusammenzuschnüren, ließen alle ihre Schultaschen und Rucksäcke zu Hause und benutzten ebenfalls Bänder.