Literaturclub mit Iris Radisch

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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon JMaria » Mo 18. Okt 2010, 15:28

Hallo zusammen,

morgen, 19.10.10, ist im Literaturclub zu Gast Richard David Precht.

http://www.sendungen.sf.tv/literaturclu ... Uebersicht

folgende Bücher werden vorgestellt:

-Jonathan Franzen: Freiheit
-Alina Bronsky: Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche
-Jean Henri Fabre: Erinnerungen eines Insektenforschers

in der Kritikerrunde sind zu finden, Barbara Villiger Heilig und Stefan Zweifel ! ;-)

Übrigens, in der vorherigen Sendung wurden Pepys Tagebücher vorgestellt.

Gruß
Maria
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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon steffi » Di 19. Okt 2010, 09:12

Danke fürs Erinnern ! Ich hab den Literaturclub schon länger nicht mehr angeschaut - das sollte ich nachholen !
Gruss von Steffi

:lesen:
Wolfgang Reinhard - Die Unterwerfung der Welt ( Langzeitprojekt)
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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Fevvers » Di 3. Mai 2011, 11:51

Hallo zusammen, hallo Maria,

es wird Zeit für ein Literaturclub-Update. Die letzte Sendung vom 26.4.11 kann wie gewohnt auch online geschaut werden.

Besprochen werden der offenbar enttäuschend skandalfreie, aber fast durchweg gelobte Roman "Karte und Gebiet" von Michel Houellebecq (allmählich leide ich an einer literaturkritischen Houellebecq-Überdosis); "Der Sommer ohne Männer" von Siri Hustvedt; "Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes" von Clemens J. Setz; "Die Farben der Grausamkeit" von Joseph Zoderer; "Gehirn und Gedicht" von Raoul Schrott u. Arthur Jacobs (Schrott war Gast in der Sendung).

"Gehirn und Gedicht" von Raoul Schrott, der in der Sendung ebenso sympathisch wie kompetent rüberkam, interessiert mich sehr, obwohl ich mich mit Gedichten oft schwer tue. Kennt es vielleicht schon jemand? Es geht um Lyrik, Hirn- und Leseforschung.

Bezug nehmend auf einen Teilaspekt des Buches - den sog. "Flow", in den LeserInnen verfallen können, sofern ihnen die Literatur etwas Neues bietet - hielt Stefan Zweifel gegen Ende der Sendung ein persönliches Plädoyer wider die "Verflachung der Literatur" und die "MacDonald's-Bestseller" der den Markt beherrschenden Großverlage. Das ist natürlich polemisch formuliert, hat mir aber aus dem Herzen gesprochen. Es gibt so viel Spannendes zu entdecken, und es ist gar nicht nötig, immer alles zu verstehen. Zwar lese ich, situationsbedingt, gelegentlich rein unterhaltende Bücher, aber die prägendsten und nachhaltigsten Leseerlebnisse habe ich damit ganz gewiss nicht.
Liebe Grüße, Fevvers

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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Binchen » Di 3. Mai 2011, 12:33

Danke liebe Fevvers für den Link,

da ich ja gerade 'Siri Hustvedts Sommer ohne Männer' gelesen habe, hat mich der Beitrag interessiert.

Spannend, was Frau Raddisch und die drei Männer dazu so zu sagen haben. Allerdings hätte ich mich in so einer Diskussion ganz ganz klein gefühlt. Ihren einleitenden Beitrag fand ich gut - auch wenn er dann von den 'Jungs' etwas arg zerfleddert wurde ...

@Doris - hast Du's Dir angeschaut? Was hältst Du von der Sicht männliches vs weibliches Lesen aus diesem Beitrag?
Zuletzt geändert von Binchen am Di 3. Mai 2011, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Petra » Di 3. Mai 2011, 13:51

Hallo Fevvers,

Danke für den interessanten Bericht über die Sendung vom 26.04.2011, und dass man sie Online schauen kann. Das werde ich mir bei Gelegenheit im Internet ansehen, denn es sind Bücher dabei, die mich interessieren: "Ein Sommer ohne Männer", "Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes" und "Karte und Gebiet". Aber auch auf "Gehirn und Gedicht" machst Du mich neugierig.

Den sog. "Flow" erwähnt auch - wenn mich nicht alles täuscht - Ulrich Greiner in seinem "Leseverführer". Was Stefan Zweifel dazu gesagt hat, werde ich mir auch gern anhören. Was Du hier darüber schreibst klingt interessant. Auch ich lasse mich gern spannend unterhalten. Aber die Bücher, die nachhaltig und derart intensiv auf mich wirken, sind doch immer die anderen. So versank ich die Tage völlig in Falladas Welt und hätte durch "Jeder stirbt für sich allein" bald das ein oder andere Mal meine Haltestelle verpasst. Derart selbstvergesssen kann man wohl wahrlich nur werden, wenn man sich gedanklich richtig intensiv mit dem Gelesenen befasst und nicht nur berieseln lässt, was hin und wieder auch schön ist und der Entspannung förderlich ist.

So möchte ich beides nicht missen. Aber ein Aufruf, dass es nicht nur die Unterhaltung gibt, sondern auch so viel lohnenswertes, was es zu entdecken gibt, finde ich gut und wichtig. Denn manch einer traut sich vielleicht an anderes nicht heran. Vielleicht hat Stefan Zweifel sogar damit recht, dass man befürchtet, nicht alles zu verstehen. Aber ich stimme mit ihm überein: Wenn man was nicht versteht, ist das oft gar nicht schlimm. Und viele unterschätzen sich da gewiss auch.

Scheint eine interessante Sendung gewesen zu sein - mit Zündstoff. Danke fürs aufmerksam machen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon JMaria » Di 3. Mai 2011, 16:46

Hallo Fevvers,

danke fürs Wiederbeleben des Threads :-)


Fevvers hat geschrieben: Besprochen werden der offenbar enttäuschend skandalfreie, aber fast durchweg gelobte Roman "Karte und Gebiet" von Michel Houellebecq (allmählich leide ich an einer literaturkritischen Houellebecq-Überdosis); "Der Sommer ohne Männer" von Siri Hustvedt; "Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes" von Clemens J. Setz; "Die Farben der Grausamkeit" von Joseph Zoderer; "Gehirn und Gedicht" von Raoul Schrott u. Arthur Jacobs (Schrott war Gast in der Sendung).


lauter Bücher die mich mehr (Houellebecq, Setz, Schrott) oder weniger (Hustvedt, Zoderer [bei Beiden würde ich andere Bücher vorziehen]) interessieren.


Raoul Schrott ist ein interessanter Mann; hochintelligent und schlagfertig. Wie habe ich über die "hängenden Gärten der Semiramis" lachen müssen :lol:

Ich kenne von ihm "Die Erfindung der Poesie"; am besten von ihm selbst vortragen lassen (Hörbuch); er bespricht die Anfänge der Poesie und spricht Gedichte auf sumerisch, griechisch, lateinisch, arabisch... führt bekannte und unbekannte Dichter ein. Es ist wirklich ein Genuß ihm zuzuhören.


Zum Thema "Verflachung der Literatur"; so bleibt diese nicht aus, kann es garnicht, bei der Menge die täglich herausgebracht wird. Man spricht ja auch gern von einem Bücherdschungel.

Dabei muß man sich weiß Gott nicht klein fühlen. Man muß sich nur selbst (er)kennen und manchmal schadet es nicht, über sich hinauszuwachsen, man unterschätzt sich oft. Und wie bereits gesagt, man muß nicht alles verstehen, denn das Flow-Erleben ist individuell und ein Geschenk, das man sich selbst machen kann.


und das Thema "Frauen lesen anders als Männer" empfinde ich bereits als langweilig; darüber ist soviel gesagt und geschrieben worden und wird stark instrumentalisiert wenn Meinungen auseinander gehen.

zu Stefan Zweifel:
Fevvers, war sein Augenrollen nicht herrlich :lol:

(was jetzt nicht heißt, dass ich "Sommer ohne Männer" herabsetzen möchte, ich spreche nur die Gestik an, damit keine Mißverständnisse auftauchen)

Interessant auch der Hinweis am Schluß der Sendung über "Finnegans Wake" von James Joyce und der Literaturgruppe, die jeden Mittwoch in Zürich, im Strauhof, zusammenkommt. Elf(!) Jahre brauchen sie um das Buch durch zustudieren. Wahnsinn!! Und das auch noch auf Englisch ! Das sind Höhen die ich nie erreichen werde, also kein Flow-Erleben, weil es mich überfordern würde, doch bleibt meinerseits Bewunderung bestehen und etwas Neid, der nicht weh tut :-)

Grüße von
Maria
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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Fevvers » Mi 4. Mai 2011, 09:42

Hallo zusammen


@Maria
JMaria hat geschrieben:Raoul Schrott ist ein interessanter Mann; hochintelligent und schlagfertig. Wie habe ich über die "hängenden Gärten der Semiramis" lachen müssen :lol:

Ja, das finde ich auch! Und er kann Houellebecq, Hustvedt, Virginia Woolf und Rosamunde Pilcher in einem Satz unberbringen. Alle Achtung! *g*

JMaria hat geschrieben:Ich kenne von ihm "Die Erfindung der Poesie"; am besten von ihm selbst vortragen lassen (Hörbuch); er bespricht die Anfänge der Poesie und spricht Gedichte auf sumerisch, griechisch, lateinisch, arabisch... führt bekannte und unbekannte Dichter ein. Es ist wirklich ein Genuß ihm zuzuhören.

Das klingt fantastisch! Vielleicht sollte ich mein zwiespältiges Verhältnis zur Lyrik offensiv angehen. Hier und da finde ich Gefallen daran, 'zwischendurch', etwa an den Sprachspielereien von Ernst Jandl oder den witzig-ironischen Gedichten von Robert Gernhardt. Auch klassischen Balladen oder antiken Epen in Versform kann ich einiges abgewinnen und habe sogar gern römische Lyrik übersetzt. Ich mag gebundene Sprache, etwa in Theaterstücken. Ich glaube, der pädagogische Zwang zur 'Gedichts-Einheitsinterpretation' hat mir iim Deutschunterricht einen Großteil meines unbefangenen Interesses genommen. Zeitgenössiche Lyrik kenne ich fast gar nicht.

JMaria hat geschrieben:Zum Thema "Verflachung der Literatur"; so bleibt diese nicht aus, kann es garnicht, bei der Menge die täglich herausgebracht wird. Man spricht ja auch gern von einem Bücherdschungel.

Für mich ist die tendenzielle "Verflachung" - eine solche ist längst nicht nur im Bereich Literatur wahrnehmbar - nicht allein eine Frage des (über-)großen Angebots, sondern eher eine der Auswahl. Vielleicht auch des Zeitgeists. Große Verlage und große Buchhandelsketten setzen nun mal auf das, was marktwirtschaftlich Erfolg verspricht (Stichwort "Vampire" oder im Thrillerbereich die unzähligen Variationen von "Mann quält Frau"). Das ist ok, solange ausreichende "Gegengewichte" vorhanden sind. Und die haben es immer schwerer, gehört und gelesen zu werden. Deshalb ist es so wichtig, dass es Fernsehsendungen wie den "Literaturclub" gibt, die ihren ZuschauerInnen etwas zutrauen und zuweilen zumuten. So erfüllen wenigstens einige wenige Fernsehsender ihren Kultur- und Bildungsauftrag, wenn auch oft erst nach 22 Uhr. (Ja, manchmal bin ich Kulturpessimistin.)

JMaria hat geschrieben:und das Thema "Frauen lesen anders als Männer" empfinde ich bereits als langweilig; darüber ist soviel gesagt und geschrieben worden und wird stark instrumentalisiert wenn Meinungen auseinander gehen.

Mich langweilt das ebenfalls, vor allem, wenn es als Totschlagargument eingesetzt wird. Das ergibt dann Pseudo-Gender-Diskussionen. Ich glaube, dass ein Roman wie "Der Sommer ohne Männer" vom Thema her eben mehr Frauen im Alter der Protagonistin anspricht als gleichaltrige Männer.

JMaria hat geschrieben:zu Stefan Zweifel:
Fevvers, war sein Augenrollen nicht herrlich :lol:

Es war entzückend. Und wie immer authentisch. *bg*

JMaria hat geschrieben:Interessant auch der Hinweis am Schluß der Sendung über "Finnegans Wake" von James Joyce und der Literaturgruppe, die jeden Mittwoch in Zürich, im Strauhof, zusammenkommt. Elf(!) Jahre brauchen sie um das Buch durch zustudieren. Wahnsinn!! Und das auch noch auf Englisch ! Das sind Höhen die ich nie erreichen werde, also kein Flow-Erleben, weil es mich überfordern würde, doch bleibt meinerseits Bewunderung bestehen und etwas Neid, der nicht weh tut :-)

Es gibt auch eine wöchentliche "Ulysses"-Gruppe. Da könntest Du durchaus mithalten! Bei der Lektüre hatten wir damals aber einen "Flow", oder?! (Ich glaube, das wird mein neuer Lieblingsbegriff.)


@Petra
Petra hat geschrieben:Aber ein Aufruf, dass es nicht nur die Unterhaltung gibt, sondern auch so viel lohnenswertes, was es zu entdecken gibt, finde ich gut und wichtig. Denn manch einer traut sich vielleicht an anderes nicht heran. Vielleicht hat Stefan Zweifel sogar damit recht, dass man befürchtet, nicht alles zu verstehen. Aber ich stimme mit ihm überein: Wenn man was nicht versteht, ist das oft gar nicht schlimm. Und viele unterschätzen sich da gewiss auch.

Ein Kritiker kann in einer solchen Sendung zur literarischen Qualität Stellung beziehen, ohne gleich gelyncht zu werden. Versuch das mal selbst und woanders und Du beziehst Prügel wegen vermeintlicher intellektueller Dünkel oder Arroganz. Irgendwer fühlt sich immer beleidigt. Ich freue mich über Platformen wie dieses Forum, wo auch die das Gehirn fordernde Literatur ihre LeserInnen findet, die Spaß am Denken haben.


@Binchen
Binchen hat geschrieben:Spannend, was Frau Raddisch und die drei Männer dazu so zu sagen haben. Allerdings hätte ich mich in so einer Diskussion ganz ganz klein gefühlt.

Weshalb?
Liebe Grüße, Fevvers

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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon steffi » Mi 4. Mai 2011, 10:43

Danke fürs Aufmerksam machen, ich habe mir eben einen Teil angeschaut.

JMaria hat geschrieben:und das Thema "Frauen lesen anders als Männer" empfinde ich bereits als langweilig; darüber ist soviel gesagt und geschrieben worden und wird stark instrumentalisiert wenn Meinungen auseinander gehen.

Es war ja auch fast das einzige Argument, das Frau Radisch für das Buch hatte - ich muss sagen, ich fand die Kritk der Männer da doch differenzierter, um sich ein Bild über das Buch machen zu können.
Gruss von Steffi

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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon JMaria » Mi 4. Mai 2011, 11:06

Hallo Fevvers,

Fevvers hat geschrieben: Es gibt auch eine wöchentliche "Ulysses"-Gruppe. Da könntest Du durchaus mithalten! Bei der Lektüre hatten wir damals aber einen "Flow", oder?! (Ich glaube, das wird mein neuer Lieblingsbegriff.)



die meiste Zeit hatte ich einen Flow (gibt es eine deutsche Entsprechung?). Ohne die Gruppe wäre das Lesen nur halb so schön und verständlich gewesen. Es gab Momente da hat man sich einiges erarbeiten müssen um zu einem Verständnis zu kommen und war total zufrieden. Ja, ich würde unbedingt von Flow-Erleben sprechen, wenn ich an die Leserunde denke :-)



Fevvers hat geschrieben:Ein Kritiker kann in einer solchen Sendung zur literarischen Qualität Stellung beziehen, ohne gleich gelyncht zu werden. Versuch das mal selbst und woanders und Du beziehst Prügel wegen vermeintlicher intellektueller Dünkel oder Arroganz. Irgendwer fühlt sich immer beleidigt.



ich würde sogar von sakrosankt sprechen.

Grüße von
Maria
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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Binchen » Mi 4. Mai 2011, 19:49

Hallo Fevvers,

@Binchen
Binchen hat geschrieben:
Spannend, was Frau Raddisch und die drei Männer dazu so zu sagen haben. Allerdings hätte ich mich in so einer Diskussion ganz ganz klein gefühlt.

Weshalb?



JMaria hat geschrieben:
und das Thema "Frauen lesen anders als Männer" empfinde ich bereits als langweilig; darüber ist soviel gesagt und geschrieben worden und wird stark instrumentalisiert wenn Meinungen auseinander gehen.

und hier der Kommentar von Steffi:

Es war ja auch fast das einzige Argument, das Frau Radisch für das Buch hatte - ich muss sagen, ich fand die Kritk der Männer da doch differenzierter, um sich ein Bild über das Buch machen zu können.


Tja - Du fragst, warum ich mich da so klein fühlte?
Ich habe 'Der Sommer ohne Männer' gerne gelesen, und empfand ihn so ähnlich, wie Frau Radisch es beschrieben hatte, ich freute mich über ihre Worte um die Diskussion darüber in Gang zu bringen ... um dann zu erleben, wie das Buch auch viel kritischer gesehen werden kann, wie die Männer es wieder zu einem 'Ach das kennen wir doch schon zu Genüge ... ' gemacht haben.

Da hab ich halt das Gefühl, dass ich nicht differenziert genug beleuchtet habe - und wieder mal das Dummchen bin - Auch wenn ich gar nicht soviel beleuchten wollte, sondern einfach nur das Buch genossen habe.

Damit falle ich dann ja wohl unter die, die sich an der 'Verflachung' berauschen - was mir allerdings derzeit trotzdem gut gefällt.
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