Dorfgeschichten

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Re: Dorfgeschichten

Beitragvon JMaria » Di 16. Feb 2010, 11:14

AnjaB hat geschrieben:Hallo Maria,

ich hab zwei Mädels :) und die Kleine ist zuhause.
Mit den Virgin River Geschichten liebäugle ich ja auch.
Da kommt dann das was ich gerne lese zusammen
ein Contemporary und Dorfgeschichten.

Hab jetzt erstmal ein bißchen was bestellt in der Bib
u.a. Cranford und das Land der spitzen Tannen.

Danke für die Tipps
LG
AnjaB


Hallo Anja,
eine schöne Vorbestellung. Wie gut, dass es Bibliotheken gibt. Die beiden Bücher sind ja nicht so leicht aufzutreiben, insbesondere ein gute erhaltenes Exemplar von Cranford zu bekommen, könnte sich als schwierig erweisen.

"Virgin River" würde dir gefallen; schätze ich jetzt mal. :-)
es ist heimelig, voller Leben, Wärme und Liebe.

ich habe den deutschen Band heute erhalten. Das wird nämlich ein Geschenk für meine Schwester.

Liebe Grüße
Maria
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Re: Dorfgeschichten

Beitragvon JMaria » So 21. Feb 2010, 10:55

Hallo Anja,
hallo zusammen,

ich möchte kurz auf drei Klassiker aufmerksam machen, die sich ebenfalls mit Dorfgeschichten befassen:

Sherwood Anderson: Winesburg, Ohio
Steffi und ich haben eine Leserunde gestartet:
http://www.buecher4um.de/Foren/viewtopic.php?f=7&t=1337

Edit, die ersten Sätze daraus:
Der Verfasser des Buches, ein alter Mann mit weißem Schnurrbart, hatte einige Schwierigkeiten, in sein Bett zu gelangen. Die Fenster des Hauses, in dem er wohnte, lagen hoch, und morgens, wenn er aufwachte, wollte er gern die Bäume sehen. So ließ er einen Schreiner kommen, der das Bett auf die gleiche Höhe mit dem Fenster bringen sollte....



Sinclair Lewis: Main Street - Die Geschichte von Carol Kennicott
habe ich noch im SUB
http://de.wikipedia.org/wiki/Sinclair_Lewis

Edit, die ersten Sätze daraus:
Auf einem Hügel am Mississippi, wo noch vor zwei Generationen die Chippewas ihr Lager aufgeschlagen hatten, stand, scharf abgehoben gegen den kornblumenblauen Nordhimmel, ein Mädchen...



George Eliot: Middlemarch
möchte ich auch demnächst lesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/George_Eliot

Edit, die ersten Sätze daraus:
Miss Brooke besaß jene Art von Schönheit, die durch ärmliche Kleidung offenbar besonders zur Geltung kommt....

Gruß,
Maria
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Re: Dorfgeschichten

Beitragvon AnjaB » Di 23. Feb 2010, 23:45

Hallo Ihr Lieben,

derzeit lese ich mich quer durch die diversen Klassiker, die ich mir aus der Bibliothek besorgt habe.

Am spannendsten finde ich derzeit, das Zeitkolorit und diesen Blick auf die verschiedenen Konventionen.

Cranford liegt auf dem Nachttisch, leider verliere ich immer wieder den Faden, da gefällt mir "Der Weiße Reiher "besser, dass sind ganz kurze Kurzgeschichten die nicht miteinander verwoben sind, die lese ich derzeit in der U-Bahn und da ist es praktisch wenn es heißt "Die Fahrscheine bitte" mein Lesezeichen ist derzeit meine Monatsmarke :) dann muss ich nicht erst suchen.

Allerdings habe ich eines gelernt, Manesse Ausgaben sind nichts für mich. Das ist mir alles viel zu klein und zu zierlich ich brauch was handfesteres und dabei sind die schon extra mit einem HC versehen worden :oops:
Also weiß ich worauf ich beim nächsten Mal achten muss. Haben dadurch zwar Platz in fast jeder Handtasche aber ich hab ja ein extra großes Exemplar (passt sogar eine Windel und ein kleines Paket Feuchttücher rein bei Bedarf :lol: ) Damit meine Bücher genug Platz haben.

LG
AnjaB
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Re: Dorfgeschichten

Beitragvon JMaria » Mi 24. Feb 2010, 11:54

Hallo Anja,

das ist schön, dass dir "Der weiße Reiher" gut gefällt. Das ist ja der zweite Band "weitere Geschichten aus dem Land der spitzen Tannen".

Hat deine Bib auch den 1. Band "Das Land der spitzen Tannen"?

aber wie du bemerkt hast, hängen die Geschichten im 2. Band nicht miteinander zusammen. Im 1. Band gibt es schon eher einen Faden durch die Erzählungen.

Ich liebe ja diese Manesse Bücher, aber sie sind vom Schriftbild schon anstrengender zu lesen, besonders wenn man älter wird und eine leichte Sehschwäche dazu kommt. Wie ich kürzlich an mir feststellen konnte.

Liebe Grüße
Maria
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Re: Dorfgeschichten

Beitragvon YvonneS » Mi 24. Feb 2010, 12:48

Hallo zusammen,

wenn es um Dorfgeschichten geht, darf eigentlich Flora Thompsons Trilogie "Lark Rise to Candleford" nicht fehlen. Leider ist dieses Buch nur in Englisch erhältlich. Es hat mal eine - allerdings stark gekürzte - deutsche Übersetzung mit dem Titel "Landliebe" gegeben, die aber nur noch über den antiquarischen Buchmarkt zu bekommen ist und ich glaub kaum, dass sie in der gekürzten Version noch den Charme entwickelt wie das Original.

Ich habe die englische Verion sehr genossen. Die Autorin schreibt sehr ausführlich und "gemütlich" und mit viel Liebe zum Detail. Action und Dramatik wird man hier vergebens suchen und ich könnte mir vorstellen, dass es manchen Lesern deshalb auch schlicht viel zu langatmig ist. Hier das Dorfleben, dort die Stadt - die Unterschiede könnten größer nicht sein und der Autorin gelingt es hervorragend, diese Unterschiede fein herauszuarbeiten. Die Trilogie ist übrigens vor einiger Zeit von der BBC verfilmt worden und wohl mittlerweile auch in der deutschen Synchronisation erhältlich. Die deutsche Version kann ich nicht beurteilen, aber die englische Originalfassung ist traumhaft, ein Mehrteiler, der genauso ruhig und mit viel Liebe zum Detail produziert ist wie das Buch. Da braucht es Durchhaltevermögen, aber ich finde, es lohnt sich.

Edit
Was die deutsche Version der Verfilmung betrifft, möchte ich nur noch kurz warnen, das KSM hier unverschämte Geldschneiderei betreibt. Während bei der Originalversion alle 10 Folgen einer Staffel in einer DVD-Box zu finden sind, bringt KSM die deutsche Version nur mit jeweils 5 Folgen einer Staffel in einer DVD-Box heraus. Jede Box dann allerdings zum gleichen Preis wie die vollständige englische DVD-Box mit allen 10 Folgen. Die Serie hat insgesamt 20 Folgen (2. Staffeln), da kann man sich ausrechnen, wieviel man bei den deutschen Versionen draufzahlt.
:evil:
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Dorfgeschichten

Beitragvon Binchen » Mi 24. Feb 2010, 21:58

Liebe Yvonne,

danke für Deine ausführliche Beschreibung von LarkRise to Candleford. Gelesen habe ich sie nicht - aber als BBC-Version in deutscher Sprache genossen!

Für mich war die Box jeden Cent wert - Ich fand die Geschichten einfach schööööööööööööööööön.

Dein Hinweis ist für die, die englische Filme abspielen können aber richtig wertvoll. Ich hatte vorher Middlemarch gesehen, und diese 'moralisch wertvollen' Geschichten konnten mich nicht annähernd so stark begeistern, wie LarkRise ...

Die Cranford-Verfilmungen mochte ich jedoch auch so, Judi Dench war einfach nur toll ....
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Re: Dorfgeschichten

Beitragvon JMaria » Do 25. Feb 2010, 11:51

Hallo Yvonne,

schön, dass du Flora Thompson erwähnst. Das erinnert mich, dass ich die deutsche Ausgabe habe. Ich glaube auch, dass das Original atmosphärisch besser ist. Doch muß ich sagen, dass die gebundene Ausgabe (ISBN 3-8105-2006-3) mit den schönen Illustrationen sehr liebevoll gestaltet worden ist. Inhaltlich kann ich jetzt nichts dazu sagen, denn ich habe das Buch noch nicht gelesen.

Das Buch "Landliebe" gibt es gerade bei ebay für 1,50 Euro und man kann sich auch mal das Cover dort anschauen. Das Format fällt größer aus, ca. 25x19 cm.

im Anhang heißt es:
Die englische Originalausgabe.... umfaßt drei Bücher... Durch eine Kürzung des Textes für diese Ausgabe in einem Band ist es möglich geworden, eine Anzahl von Überschneidungen und Wiederholungen zu vermeiden, die in den drei einzelnen Büchern notwendig waren, sowie einige beschreibende Passagen auszuschneiden, die dazu bestimmt waren, neue Leser des zweiten und des dritten Bandes mit der Szenerie vertraut zu machen. ....

so hoffe ich natürlich, dass diese Kürzungen zumindest mit bedacht gewählt wurden.

Liebe Grüße
Maria
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Re: Dorfgeschichten

Beitragvon JMaria » Do 25. Feb 2010, 13:13

Hallo zusammen,

kennt jemand den Film "Cold Comfort Farm"?
Kann ich nur empfehlen. Sozusagen ein Geheimtip, da es wirklich eine wunderbare Parodie auf die ländliche Idylleromane ist.

Ich habe das Buch noch im SUB.

Cold Comfort Farm von Stella Gibbons
Hier der Klappentext:

Da Flora Poste nach dem Tod ihrer Eltern keine Lust hat zu arbeiten, beschließt sie, eine Weile auf dem Hof ihrer Verwandten in Sussex unterzukommen. Leider stell sich schnell heraus, daß das Leben auf dem Lande - konkret: der ziemlich chaotischen Cold Comfort Farm - die schlimmsten Befürchtungen eines "teuer, portlich und hinreichend lange" erzogenen Stadtmädchens bestätigt. Was sich nämlich ihre Verwandtschaft nennt, ist eine unübersichtliche Schar liebenswert Verrückter..... Flora hat also eine Menge zu tun, will sie Ordnung in das organisierte Chaos bringen...

1932 erstmals erschienen ...... Die anfängliche Überzeichnung gibt schließlich jeder einzelnen Figur ihre Würde zurück. Und gerade darin ist dieses Buch nicht nur witzig, sondern erfrischend unsentimental und menschlich.


Gruß,
Maria
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Re: Dorfgeschichten

Beitragvon YvonneS » Do 25. Feb 2010, 13:38

JMaria hat geschrieben:Hallo zusammen,

kennt jemand den Film "Cold Comfort Farm"?
Kann ich nur empfehlen. Sozusagen ein Geheimtip, da es wirklich eine wunderbare Parodie auf die ländliche Idylleromane ist.

Ich habe das Buch noch im SUB.

Cold Comfort Farm von Stella Gibbons


Den Film kenne ich und kann ihn auch nur weiterempfehlen. Aber ich wusste nicht, dass es dazu eine literarische Vorlage gibt. Wieder ein Stück schlauer! :lol:
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Dorfgeschichten

Beitragvon Petra » Do 25. Feb 2010, 16:00

Hallo zusammen,

"Cold Comfort Farm" habe ich auch noch nicht gesehen - aber Du machst jetzt sehr neugierig darauf, Maria! Und dass es eine Vorlage dazu gab, wusste ich auch nicht!

Zum "Middlemarch" muss ich auch grad noch was drolliges loswerden. In meinem aktuellen Hörbuch ("Im Koma" von Joy Fielding) will eine Freundin die Koma-Patientin aus dem Dauerschlaf holen. Die Patientin hasste damals diesen Klassiker. Und die Freundin denkt, wenn sie nochmal gezwungen ist sich durchzuquälen, dann wacht wie vielleicht auf. ;-)
Mir sagt das durch die Blume, dass Joy Fielding selbst mit diesem Buch ihre Schwierigkeiten hatte. Mir ist schon mal aufgefallen dass die Figuren in ihren Thrillern gern mal einen englischen Klassiker lesen. So hat sie scheinbar da ein Faible für. Aber die kommen alle immer gut weg. Außer hier "Middlemarch", der hat Mrs. Fielding somit wohl nicht so angesprochen! ;-)
Einige Passagen daraus kriegt der Hörer auch mit, denn sie sind dort zitiert, wenn die Freundin wieder anfängt daraus vorzulesen.
Wenn die Freundin darauf angesprochen wird, was sie da vorliest, erzählt sie auch ein bisschen von George Eliot und ihrem Roman und was er ausdrücken will. Das ist sachlich geschildert und macht mir persönlich schon irgendwie Lust darauf. Ebenso die zitierten Stellen. Da hat Joy Fielding ein paar nette ausgesucht.
Liebe Grüße,
Petra


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