Sonja hat geschrieben:Das ist mir bei auch ein wesentlicher Punkt. Ich möchte ein Buch so lesen, wie es vom Autor geschrieben wurde und nicht, was ein Übersetzer daraus meint, machen zu müssen. Englisch ist aber auch die einzige Fremdsprache, bei der ich das machen kann. Bei allen anderen Sprachen muss ich mich auf die Übersetzung verlassen. Allerdings könnte diese ja dann auch ins Englische und nicht ins Deutsche sein. Ich habe vor 2 Jahren eine Maigret-Kurzgeschichte in einer englischen Übersetzung gelesen, da es keine Übersetzung ins Deutsche gab und ich einfach mal neugierig war, wie sich Maigret auf Englisch liest. Hat mir gut gefallen. Lustig wird es dann nur bei den Büchern, wo er mit englischen Kollegen zusammenarbeit, da er immer direkt betont, wie schlecht sein Englisch ist...

Du hast natürlich völlig recht, Sonja. Sobald es um andere Sprachen geht, die wir nicht beherrschen, sind wir auf die Übersetzungen angewiesen und auch darauf, dass fremdsprachige Bücher überhaupt übersetzt werden. Ich habe im vergangenen Jahr eine Rundreise durch Südschweden gemacht und bin in Kalmar auch in einem Buchladen gewesen. Eigentlich wollte ich nur einen Magneten für meine Sammlung kaufen, bin dann aber mit einer der Buchhändlerinnen ins Gespräch gekommen. Die Schweden sprechen ja fast alle recht gut Englisch. Ich habe sie dann einfach mal gefragt, welche schwedischen Autorinnen und Autoren sie mir denn empfehlen könnte, die keine Krimis schreiben. Sie hat sich sehr viel Zeit genommen und mir einiges aus dem Bereich der Belletristik gezeigt, obwohl sie wusste, dass ich die Bücher nicht bei ihr kaufen kann, da ich kein Schwedisch beherrsche. Ich bin dann mit einer ziemlichen Merkliste aus dem Laden marschiert und habe im Hotelzimmer schon nachgeschaut, was davon vielleicht ins Deutsche übersetzt worden ist, das war leider gar nicht so viel. Du bringst mich jetzt auf die Idee, mal nach englischen Übersetzungen zu schauen.
Barbara hat geschrieben:
Ich weiß nicht wie viele englische Bücher ich lesen werde, weil ich dazwischen immer wieder etwas Erholung brauche. Aber es geht voran und ich bleibe dran.
Du solltest Dir da auch keinen Stress damit machen, Barbara, denn das soll ja kein Pflichtprogramm werden, sondern immer noch in erster Linie Spaß machen. Ich habe 2022 auch erst mit wenigen englischen Büchern wieder angefangen und das vorzugsweise mit Erzählungen und Romanen, die nicht über 300 Seiten gingen. Da stellen sich die Erfolgserlebnisse schneller ein. Auch habe ich die Finger von englischen Klassikern gelassen, denn dieses "alte" Englisch kann manchmal eine echte Herausforderung sein. Ich brauche für englischen Bücher in der Regel auch etwas mehr Zeit, einen Wälzer wie "Demon Copperhead" würde ich heutzutage aus Zeitgründen nicht mal auf Deutsch lesen. Für diese Klopper brauche ich schon auf Deutsch ewig, bevor ich da mal durch bin, geschweige denn auf Englisch. Schwierig wird es auch, wenn die Dialoge sehr Dialekt-lastig sind oder die Bücher aus einer anderen Zeit stammen und Begriffe und Redewendungen enthalten, die nicht mehr heutigem Sprachgebrauch entsprechen. Da muss ich dann auch öfters mal den Online-Übersetzer zu Rate ziehen, wenn sich mir der Sinn einer Aussage nicht erschließt.