von Petra » Mi 31. Mär 2010, 11:33
Hallo zusammen,
bei Jokers gibt es gerade die gebundene Ausgabe von:
Esmahan Aykol: Goodbye Istanbul (7,95 € - früherer Ladenpreis aufgehoben)
Kein Kati-Hirschel-Krimi, sondern ein Roman um Ece - eine neue Figur von Aykol. Daher reizt mich das Buch, denn ich hätte jetzt glaube ich keine rechte Lust in die Kati-Hirschel-Reihe einzusteigen und vorab einige Bände zu lesen.
Amazon hält einen Auszug aus den Kulturnews bereit, die neugierig macht:
Mit ihren Kati-Hirschel-Romanen hat die türkische Autorin Esmahan Aykol eine Krimiserie erfunden, bei der sich niemand für die Mordfälle interessiert. Schuld daran sind ihre schnoddrige Heldin und deren unterhaltsamen Seitenhiebe auf deutsch-türkische Befindlichkeiten und Vorurteile. Immigration ist zwar auch Hauptthema in Aykols drittem Roman, doch ansonsten bricht "Goodbye Istanbul" radikal mit dem Erfolgsrezept, will sehr viel mehr als nur leichtfüßig mit den Klischeebildern zweier Kulturen spielen und etabliert eine neue Erzählerin. Ece verlässt ihre Familie in Istanbul und geht nach London, um die unglückliche Affäre mit dem verheiraten Tamer zu vergessen. In England wird sie mit einer Gesellschaft konfroniert, die knallhart in soziale Schichten unterteilt. Sie kommt bei ihrer Cousine Aylin unter und muss sich als Tellerwäscherin in einem schmierigen Imbiss durchschlagen. Abends erzählt Ece der Cousine die Geschichte des gemeinsamen Großvaters, der als armenischer Flüchtling in Istanbul zum angesehenen Goldschmied wurde. Okay, den Kriminalfall wird wohl niemand vermissen. Aber kommen Aykol-Fans mit einer nachdenklichen und düsteren Familiengeschichte klar, die einen Bogen spannt vom türkischen Völkermord an den Armeniern zum trostlosen Schicksal türkischer Immigranten im heutigen London? Hoffentlich schon, denn solange regelmäßig der Paragraph zur "Verunglimpfung des Türkentums" strapaziert wird, sollte das von türkischen Nationalisten auf den Index gesetzte Armenien-Thema möglichst viele Leser finden. Zudem macht Aykol den Zugang leichter, indem sie eine große Fabulierlust auslebt und mit einer Liebesgeschichte gegensteuert, die Hoffnung macht.