Hallo Maria,
JMaria hat geschrieben:aber du liest doch schon gemischt! Du hast ein Buch für den Abend, das dich in eine neue "Welt" entführt über die du mehr erfahren möchtest und du liest einen Thriller, der dir Spaß macht. 
Du hast Recht! Ich bin auch sehr froh darüber, dass ich mit "Das Museum der Unschuld" abends ab und an ein Kontrast-Leseprogramm zu meinem Unterwegs-Thriller habe! Aber wenn abends mehr Lesezeit ist, hole ich im Moment doch auch lieber meinen Thriller hervor. Das hat aber zwei Gründe, die mir zeigen, dass es nichts mehr damit zu tun hat, dass ich im Moment nichts anderes an mich heranlassen kann. Und das freut mich sehr! Hier die zwei Gründe: Erstens habe ich jetzt den zweiten Thriller in Folge (erst "Grabesgrün" jetzt "Bis zum bitteren Ende"), der einfach so spannend ist, dass ich unbedingt wissen will wie es weiter geht und deshalb abends dann doch dazu greife, sobald mehr als 10 Minuten Lesezeit da sind, anstatt zu Pamuk. Zweitens hatte ich schon nach "Grabesgrün" überlegt den Pamuk zu einem Unterwegs-Buch umzufunktionieren, da ich mich auf die Geschichte sicherlich auch unterwegs und länger an einem Stück einlassen kann, da sie mir bisher ausgesprochen gut gefällt. Gehindert haben mich aber die kurzen Kapitel in dem Buch. Denn sie eignen sich zum Füllen von kurzen Lesezeiten einfach zu sehr. Und ich verspreche mir davon, wieder mehr Gelegenheiten zu finden in meinem neu gestalteten Alltag. Denn wenn man nicht auch mal in kurzen Zeitabschnitten zum Buch greift, denkt man schnell andauernd: Och, für die paar Minuten lohnt es ja doch nicht. Und einige Bücher kann man ja auch nicht so dermaßen zerrissen lesen. Bei diesem Buch gelingt mir das aber sehr gut. Und deshalb möchte ich es für diese Gelegenheiten erhalten und nicht schnell weglesen.
Aber im Prinzip hast Du ja vollkommen Recht: Endlich gelingt es mir wieder, mich auch verschiedenes einzulassen. Der erste Schritt dorthin war das neuerwachte Interesse. Der zweite, der Versuch neue Lesezeiten in verschiedenen Büchern zu finden. Das ist schon sehr viel und ich merke ja auch in der ganzen letzten Zeit, dass ich nur gut daran tue, mich zu nichts zu zwingen sondern alles ganz locker zu lassen. Um den neu aufkeimenden Spaß nicht sofort wieder zu ersticken. Somit: Ich glaube ich bin einfach etwas zu ungeduldig mit mir. Nicht zuletzt weil die Sorge, wann (und ob!) ich wieder offen für verschiedene Arten Bücher werde, doch nicht ganz so klein war.
Vielleicht deshalb auch die Ratlosigkeit, warum ich mit O'Nan nichts anfangen konnte. Die Furcht, es könne an mir und meinem Unvermögen liegen, mich wieder auf vielfältige Bücher einzulassen. Aber Du hast Recht: Beim Museum der Unschuld gelingt es mir ja auch. Und zwar ausgesprochen gut! Und ganz nebenbei bringe ich Dir (und dem Forum) das Buch auch näher - das ist doch wirklich schön!

Vielen Dank an Dich wegen der Literaturclub-Sendung. Und ob mich das Thema interessiert! Schon bevor ich mit meinem Freund zusammen kam, interessierte mich das Thema ab und an. Ich hatte ja auch mal zwei Hörbücher gehört, die das Leben und Denken von Türken in Deutschland zum Thema hatten. Weil ich es auch erschreckend finde, dass man so nah mit diesen Menschen zusammenlebt und im Grunde überhaupt nichts über sie, ihr Heimatland und ihre Kultur weiß. Seit ich mit meinem Freund zusammen bin interessiert es mich natürlich umso mehr. Aber auch dadurch, dass es zur Zeit so vielversprechende Bücher türkischer Autoren gibt. Das hat das Thema für mich einfach wieder zum Vorschein gebracht. Erstaunlich, dass die Gäste im Literaturclub ähnliche Feststellungen machen!