Hallo Turni,
ja, ich für meinen Teil habe einen Kindle und die Entscheidung für genau dieses Gerät noch keine Sekunde bereut.
Das Argument mit der Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter kommt immer wieder, relativiert sich aber etwas meiner Meinung nach, wenn man genauer bedenkt:
- Sicher, das azw.-Format nutzt nur für das Amazon Kindle-Gerät, aber das Mobi-Format ist praktisch das gleiche, so daß man schon mal auch alle Titel, die (noch) in diesem Format angeboten werden, ebenfalls auf einem Kindle wiedergeben kann. Allerdings ist in Deutschland wohl inzwischen das epub-Format vorherrschend.
- Der zweite zu berücksichtigende Umstand ist, welche Literatur man auf einem E-Reader zu lesen beabsichtigt: Ist man z.B. auf die deutsche Sprache beschränkt, dann ist es so gut wie egal, welches Gerät man sich anschafft, denn alle Anbieter haben dasselbe Sortiment, und auch für die deutschen Ebooks gilt die Buchpreisbindung, d.h. ob man bei Thalia, Libri oder Amazon kauft - die Ebooks sind überall gleich teuer.
- Liest man hingegen auch in anderen Sprachen -insbesondere Englisch-, dann hat Amazon absolut die Nase vorn: Nicht nur mit dem größten Sortiment, sondern auch, was das Tempo angeht, mit welchem die Titel ins digitale Format umgewandelt und angeboten werden. Zudem geht Amazon am ehesten auf Kundenwünsche für weitere (exotischere oder ältere) Titel ein, der Service ist einwandfrei und die Preise von Haus aus ungeschlagen. Dazu kommen praktisch ständig sehr günstige Aktionen.
- Außerdem ist -vor allem bei kostenlosen Titeln- Amazon durchaus nicht der einzige Anbieter für Titel im Kindle-Format: Frei zugänglich ohne weitere Anmeldung sind z.B. Seiten wie manybooks.com, smashwords.com, feedbooks.com usw., die zahlreiche Titel in diversen Sprachen wie Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und sogar Russisch anbieten, meist in allen gängigen Formaten wie epub, mobi, Kindle, pdf zur freien Auswahl.
- Eine zusätzliche Erweiterung bietet das Calibre-Programm, welches nicht nur das Umformatieren von (DRM-freien) Titeln in das gewünschte Format ermöglicht, sondern auch ein sehr praktisches Mittel zur Organisation und Verwaltung der eigenen digitalen Bibliothek ist.
Wie gesagt, für mich und meine individuellen Lesegewohnheiten war die Entscheidung für den Kindle am besten: Riesenauswahl in zig verschiedenen Sprachen, guter Service, unschlagbare Preise und noch nie den Eindruck gewonnen, von einem einzigen Anbieter abhängig zu sein. Das einzig Verbesserungswürdige, was ich anzumerken hätte, ist die Möglichkeit, auch bei amazon Ebooks an andere verschenken zu können. Wie ich erfahren habe, ist diese Option bei z.B. ebook.de (ehemals libri.de) bereits möglich. Aber so, wie ich Amazon einschätze, wird sich da wohl auch noch etwas tun.
Gruß,
Trixie
P.S.: Zur Speicherung der Ebooks: Da ist natürlich einmal alles, was ich bei amazon.de gekauft habe, auch in deren Cloud gespeichert, und, wie ich glaube, relativ insolvenzsicher

. Aber ich lade auch jeden Titel auf meine Festplatte bzw. auf einen USB-Stick herunter (praktischer, weil ich dazu nicht unbedingt jedesmal bei amazon anmelden muß) und verwalte sie mittels Calibre -das ist ein fast unverzichtbares Programm für jeden mit einer digitalen Bibliothek.