Moin miteinander,
ich lese seit ein paar Tagen "Das Geheimnis der Glasmacherin" von Tracy Chevalier, einer meiner Lieblingsautorinnen. Sie ist die Einzige, die mich historische Romane lesen lässt (bis auf seltene Ausnahmen, wenn ich da zum Beispiel an die Margaret-von-Ashbury-Trilogie von Judith Merkle Riley denke).
Für mich ist schon der Titel außergewöhnlich, kenne ich doch nur den Beruf des Glasbläsers. Aber egal, wie, ob machen oder blasen, die Autorin schreibt sehr interessant über den Beruf und das Drumherum. Dass Familien zum Beispiel unter sich bleiben, damit die eigene Kunst nicht weitergegeben oder gar gestohlen wird. Und wenn es doch ein Fremder, gar noch jemand aus einer anderen Stadt schafft, und er die Familie dann verlässt, wird er quasi zum Freiwild.
Als die Pest kommt und das Geschäft fast gänzlich zum Erliegen kommt, bekommt Orsola, die Hauptfigur, von einer Frau den Rat, Glasperlen herzustellen. Sie schafft sogar so gute herzustellen, dass sie ein bisschen Geld damit kann.
Ich bin fast bei der Hälfte angelangt; die Geschichte scheint sich zeitmäßig durch mehrere Generationen zu ziehen. Das gefiel mir damals bei "London" von Rutherfurd ausnehmend gut. Tracy Chevalier hat sich hier etwas, zumindest für mich, Neues einfallen lassen. Die Zeit vergeht, wir bleiben aber immer bei denselben Figuren. Das war anfänglich etwas ungewöhnlich. Inzwischen gefällt mir das aber richtig gut, weil ich mich nicht an immer neue Namen gewöhnen muss.
Und was für ein Schmuckstück ist dieses Buch, die reinste Augenweide.
Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende.