Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

[Binchen]

Wow liebe Martina,

das ging ja echt schnell - also Sog und Zeit oder?

Ich hab gerade noch zu nähen, daher gibts bei mir Hörbuch und Film (New in Town - Winke) - Ich bin mal gespannt, was morgen mit nach Stuttgart darf

Wie gut, dass ich Frauke bisher noch nicht in Hannover erlebt hab, d.h. also ich sollte die Bücher zeitnah nacheinander lesen - Danke für den Hinweis!

Ich freu mich auf den nächsten 'Großer Jäger' - Fall natürlich noch etwas mehr, weil ich Sympathieträger natürlich vorziehe.

[Doris]

Guten Morgen,

Krieg und Frieden habe ich letzte Woche zu Ende gelesen und es bleibt ein großartiges Leseerlebnis zurück. Allerdings geht es mir wie Barbara, die Kriegsberichte hätten gerne etwas kürzer sein dürfen. Meine Konzentration lies in diesen Abschnitten zum Ende hin merklich nach.
In der Zwischenzeit habe ich das Buch von Gabi Kreslehner

Das Regenmädchen

gelesen und bin leider etwas enttäuscht. Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen, sehr schöne Sprache und ein außergewöhnlicher Fall. Aber die sehr schöne Sprache habe ich zwischenzeitlich als aufgesetzt empfunden und der Fall....na ja - ich werde in den nächsten Tagen eine Rezi schreiben.
Am Wochenende habe ich aus meinem Januar-Stapel dann zu Rose Tremain

Die Farbe der Träume

gegriffen und es scheint im Moment genau das richtige Buch zu sein. Aber ehrlich gesagt habe ich das auch nicht anders erwartet

Euch einen guten Start in die Woche

[Barbara]

Liebe Doris,

Krieg und Frieden habe ich letzte Woche zu Ende gelesen und es bleibt ein großartiges Leseerlebnis zurück. Allerdings geht es mir wie Barbara, die Kriegsberichte hätten gerne etwas kürzer sein dürfen. Meine Konzentration lies in diesen Abschnitten zum Ende hin merklich nach.

Ja, das kann ich gut nachempfinden. Auch ich möchte es in keinem Fall missen, dieses tolle Buch in seiner ganzen Fülle gelesen zu haben. Denn es war, genau wie Du sagst, ein tolles Leseerlebnis. Aber dennoch - weniger ist manchmal mehr. Daher hätten weniger Kriegsszenen dem Buch sicherlich nicht geschadet.

Aber so ist Tolstoi nun mal:
1. Es ist ihm eine innerer Drang, all seine Gedanken und Ansichten in seinen Büchern mithilfe seiner Personen und Szenerien offen zu legen und die Menschen damit auch zu missionieren.
2. Er ist ein wahnsinnig detailgetreuer Beobachter und hat auch eine ernorme Fähigkeit diese Details in seinen Büchern sprachlich umszusetzen. Diese Erfahrung machte ich bereits bei "Anna Karenina" und mache sie gerade bei "Auferstehung" wieder. Auch hier könnte das eine oder andere Detail durchaus weggeleassen werden.

[Petra]

Hallo zusammen,

ich habe gestern wieder vor dem einschlafen in "Sterbenskalt" gelesen. Je weiter die Geschichte vorangeht, umso mehr bin ich drin. Wieder so ein intensives Leseerlebnis mit Tana French - wie schön, dass einige Autoren nicht nachlassen!

@Barbara: Ja, lies mal in Tana Frenchs Bücher rein. Und ein Tipp: Nicht den Prolog als Maßstab nehmen, sondern die eigentlichen Kapitel. Denn sie verändert darin ihren Stil. Im Prolog ist sie manchmal etwas blumiger - das hat aber Gründe.

@Barbara @Doris: Tolstoi - ich glaube, da hast Du was wahres gesagt, liebe Barbara. Tolstoi will wohl wirklich auch immer mit seinen Büchern missionieren. Das ist ein interessanter Satz/Gedanke. Aus seiner grässlichen "Kreutzersonate" kann ich das vollends so unterschreiben. Aber gut, da war er auch in einer Phase, in der er zu Zeiten seiner großen Romane nicht wahr. Aber doch kann ich mir gut vorstellen, dass er das schon immer in sich trug: Seine Ansichten missionieren wollen. Interessant - das halte ich mir für weitere Bücher von ihm im Hinterkopf.

Liebe Doris, dass auch für Dich "Krieg und Frieden" (bis auf die ausufernden Kriegsszenen - die hatten mich schon geschreckt, weil Barbara sie erwähnte. Das brauche ich auch nicht bis ins letzte Detail erklärt. Mir würde es auch mehr um die gesellschaftlichen Themen gehen) so lesenswert war, ist schön!

@Doris: Dass Du von "Das Regenmädchen" enttäuscht wurdest, ist schade. Aber manche Autoren sind wirklich so gewollt um eine gute Sprache bemüht, dass sie schon wieder schlecht wird!

Hingegen dass Dir das neue Buch von Rose Tremain gefällt, wundert wirklich nicht!
Erzähle bitte auch abschließend über "Die Farbe der Träume", ja?

So hast Du ja schon das 3. Buch Deiner Januar-Liste am Wickel, wie schön! Und Deine Schulnoten-Wertung in Deiner Monats-Vorhaben-Liste im SUB-Gerangel finde ich auch sehr anschaulich. Dankeschön fürs pflegen! Für mich wirklich sehr interessant!

@Josie: Ich bin jetzt zum hören des Happiness-Projekts übergegangen, da mir einfach klar war, dass sich doch immer wieder Romane zwischen das Buch und mich schieben. Und so habe ich beschlossen es nun zu hören und die Kapitel, die mich besonders interessieren, dann noch mal beizeiten nachzulesen, da das Hörbuch gekürzt ist. Aber bisher fällt mir die Kürzung nicht auf. Ich wüsste jetzt nicht, was im 1. Kapitel gefehlt hätte. Vielleicht einfach nur etwas gestrafft. Falls Dich meine Eindrücke zum Inhalt interessieren, ich habe im Hoerbuecher4um ein bisschen darüber gepostet. Schau hier.

@Lesemaus: Ah, Du hattest es noch nicht angefangen. Aber berichte dann - wie ich sehe, interessiert sich Josie ja für das Buch. Viel Lesevergnügen wünsche ich Dir!

@Martina: Du warst ja wirklich flott! Schön wenn man so schnell durch ist, nicht wahr? Schade aber, dass man für das Buch einen anderen Band noch hätte präsent haben müssen. Sowas ist schon ein wenig unglücklich.

@Binchen: Da bin ich aber auch gespannt, was mit nach Stuttgart darf! Wo Du da schon hin musst, soll Dich doch wenigstens schöner Lesestoff begleiten!

Und zu Hause Film (New in Town - *zurückwinke* ) und Hörbuch ist ja auch eine schöne Alternative!

[Martina]

Huhu Ihr Lieben,

Binchen, Große Jäger ist mir natürlich auch mehr ans Herz gewachsen. Von ihm habe ich auch noch ein paar ungelöste Fälle hier liegen.

Vor allem gefällt mir daran, dass man auf liebgewonnene Personen trifft, aber die Fälle in sich abgeschlossen sind. Das ist bei den "Frauke-Fällen" leider nicht der Fall. Auch nach dem 2. Band ist klar, dass ein dritter kommen muss. Aber bis der dann erscheint, weiß ich doch vom 2. wieder nichts mehr.

Gestern Abend habe ich dann noch mit Todesbraut von Sandra Lüpkes angefangen. Es handelt sich um einen neuen Fall für Wencke Tydmers. Weit gekommen bin ich bisher noch nicht. Aber es fängt schon gut an. Es geht um eine junge Kurdin, die von ihrem Bruder "umgefahren" wird: Thema Ehrenmord. Naja, noch ist sie nicht tot. Interessant daran ist auch, dass der kurdische Hintergrund spannend beleuchtet wird. Z.B. wieviele verschiedene kurdische Worte es für "Ehre" gibt. Schade finde ich, dass da keine Lautschrift bei ist, denn ich weiß so leider gar nicht, wie das wohl ausgesprochen werden könnte.

Das könnte ich mir für Dich, liebe Petra, auch interessant vorstellen. Leider ist es der 6. Band der Serie. Als Einzelband, ohne die anderen zu kennen, würde ich den allerdings nicht empfehlen.

[Barbara]

Hallo Ihr Lieben,

@Barbara: Ja, lies mal in Tana Frenchs Bücher rein. Und ein Tipp: Nicht den Prolog als Maßstab nehmen, sondern die eigentlichen Kapitel. Denn sie verändert darin ihren Stil. Im Prolog ist sie manchmal etwas blumiger - das hat aber Gründe.

@Barbara @Doris: Tolstoi - ich glaube, da hast Du was wahres gesagt, liebe Barbara. Tolstoi will wohl wirklich auch immer mit seinen Büchern missionieren. Das ist ein interessanter Satz/Gedanke. Aus seiner grässlichen "Kreutzersonate" kann ich das vollends so unterschreiben. Aber gut, da war er auch in einer Phase, in der er zu Zeiten seiner großen Romane nicht wahr. Aber doch kann ich mir gut vorstellen, dass er das schon immer in sich trug: Seine Ansichten missionieren wollen. Interessant - das halte ich mir für weitere Bücher von ihm im Hinterkopf.

Ich werde mir die Bücher auf jeden Fall anschauen.

Doch mittlerweile, nachdem ich so viel von ihm gelesen habe und auch die Biographie seiner Frau Sofja war dahingehend sehr aufschussreich, trug er es immer schon in sich. Genau wie der Fürst in Auferstehung, so stelle ich mir den jungen Tolstoi mit seinen permanenten inneren Kämfen vor. Auch der junge Tolstoi versuchte im Alter, wie wir wissen, ein besserer Mensch zu werden. Auferstehung erschien übrigens 1842, das heißt, es ist sogar eines seiner jüngeren Werke. Es erschien in der Zeit, bevor er studierte (1844)und dieses wieder abbrach (1847).

[lesemaus]

Ich habe gestern die ersten 46 Seiten gelesen. Ich muß sagen das mich noch kein Buch schon auf den ersten Seiten so beeindruckt hat. Die Geschichte ist von anfangan sehr Spandent. Seit Leoni mit ihrer Oma in dieser alten Bibilotek war ist für sie nicht mehr wie früher. Es passeren so viele selsame sachen. Ich werde auf jeden fall weiter berichten.

[steffi]

Die Rückkehr der Karavellen von Antonio Lono Antunes:

Das Buch hat mir JMaria ausgeliehen, alleine hätte ich sicher nicht dazu gegriffen. Ich bin nun ca. in der Mitte angelangt, es ist eine wundersame Mischung aus Portugals historischen Figuren und kolonialistischer Vergangenheit bzw. eigentlich das Ende der Kolonialisation und einem etwas absurden Heute (1975), vollgepackt mit andauerndem Perspektivwechsel, Zeitwechsel und expressionistischen Bildern. Ich denke, richtig verstehen kann man das nur als Portugiese oder wenn man sich mit der Geschichte und dem Selbstverständnis super auskennt, trotzdem klingt es wie eine Art melancholischer Abgesang auf den Mensch und den sogenannten historischen Taten.

[JMaria]

Die Rückkehr der Karavellen von Antonio Lono Antunes:

Das Buch hat mir JMaria ausgeliehen, alleine hätte ich sicher nicht dazu gegriffen. Ich bin nun ca. in der Mitte angelangt, es ist eine wundersame Mischung aus Portugals historischen Figuren und kolonialistischer Vergangenheit bzw. eigentlich das Ende der Kolonialisation und einem etwas absurden Heute (1975), vollgepackt mit andauerndem Perspektivwechsel, Zeitwechsel und expressionistischen Bildern. Ich denke, richtig verstehen kann man das nur als Portugiese oder wenn man sich mit der Geschichte und dem Selbstverständnis super auskennt, trotzdem klingt es wie eine Art melancholischer Abgesang auf den Mensch und den sogenannten historischen Taten.

Hallo Steffi,

"Die Rückkehr der Karavellen" war das seltsamste und schwierigste Buch das ich 2010 gelesen habe. Dennoch übt sein Stil eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus. Vielleicht lag es am melancholischen Abgesang auf den Menschen, wie du so treffend schreibst und auf die surrealistischen Elemente. Bist du schon bei den menschenfressenden Pflanzen angelangt? Fand ich schwierig einzuordnen. Ein starkes Bild empfand ich in den Szenen mit dem Sarg. Hast du im Anhang die historischen Bezüge entdeckt? Irgendwann möchte ich nochmal etwas von diesem Autor lesen.

Schöne Grüße
Maria

[Binchen]

Tja - Wölfe wollten mit und durften nicht, weil sie zu Schade für Rucksack, Zug und Hotel waren -

dafür durfte mein Mängelexemplar von Reginald Hill: Launen des Todes mit.

Gleich nach dem Einstieg wurde mir wieder klar - ich vermisse ihn - Nein den Dicken noch nicht so (er war erst kurz im Bild) aber den Stil von Reginald Hill - seine literarischen Spielereien sind mir einen Tick zu intellektuell - aber sie gefallen mir trotzdem - ich mag nur nicht gar so oft nachschlagen, wie ich vielleicht sollte

Ellie ist wieder mal schlau - und Peter mag ich ja eh - Wieldy ist wieder in Aktion - ich bin gespannt, was Briefe mit Peter anstellen ...

Hat noch wer soviel Freude an Reginal Hill - gibt es hier noch ein paar, die schon viel mehr von ihm kennen?